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Dieter Weiß<br />

Dieter Weiß<br />

Plochingen<br />

Ein kurzer geschichtlicher Rückblick<br />

Von Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß<br />

Die verkehrsgünstige Lage Plochingens, am Zusammenfluss<br />

von Neckar und Fils, am Fuß des<br />

Schurwalds gelegen, spielt eine große Rolle in<br />

der Geschichte der heutigen Stadt: Plochingen<br />

war bereits in der Zeit der römischen Herrschaft<br />

in Süddeutschland ein Verkehrsknotenpunkt. Am<br />

rechten Neckarufer verlief eine viel begangene<br />

Römerstraße von Cannstatt durch das Filstal bis<br />

Heidenheim und Faimingen an der Donau. Diese<br />

kreuzte eine andere Römerstraße, die von Köngen<br />

herführte und bei Faurndau über den Schurwald<br />

nach Lorch ins Remstal zog. Um das Jahr 260 n.<br />

Chr. durchbrachen die Alemannen auf breiter<br />

Front den römischen Limes und besetzten auch<br />

das Neckartal. Die erste alemannische Siedlungsperiode<br />

begann. Die Alemannen gaben ihren Orten<br />

den Namen des jeweiligen Sippenführers und<br />

fügten die Endung »-ingen« hinzu. Der Heimatforscher<br />

und Verfasser der Heimatgeschichte von<br />

Plochingen Otto Wurster folgerte, dass der Name<br />

Plochingens von einem alemannischen Gefolgschaftsführer<br />

»Blocke« abgeleitet wurde. Die Sippe<br />

des »Blocke« errichtete im Bereich von Kirchberg<br />

Das Alte Rathaus, ein markanter alemannischer Fachwerkbau von regionaler baugeschichtlicher<br />

Bedeutung, wurde 1530 erbaut. Die Balken sind in der berühmten Form<br />

des »Schwäbischen Mannes« eingestellt, mit angeblatteten Fuß- und Kopfbändern.<br />

1977 wurde das Gebäude im Rahmen der Innenstadtsanierung von seinem ehemaligen<br />

Standort in der Neckarstraße an den heutigen Marktplatz versetzt. Heute finden im<br />

Alten Rathaus standesamtliche Trauungen statt, hier tagt auch der Gemeinderat.<br />

Aus dem Jahr 1594 stammt das Frühmesserhaus daneben mit seiner schönen Fassade.<br />

Selten findet man im süddeutschen Raum ein vergleichbares Renaissance-Fachwerk:<br />

Halbrosetten, Sonnenräder, Flechtwerkverzierungen, die Sterngitter im fränkischen<br />

Stil, dazu im Giebel der Doppelkopf und der geschnitzte Fensterrahmen mit den ihn<br />

tragenden Köpfen zeichnen das Frühmesserhaus aus. Bis 1978 stand es direkt hinter<br />

der Ottilienkapelle, musste dann im Rahmen der Innenstadtsanierung einer Straße<br />

weichen und wurde am jetzigen Platz neu aufgebaut. Die originale Fachwerkfassade<br />

wurde dem neuen Baukörper vorgeblendet. Heute befinden sich im Frühmesserhaus<br />

die Stadtbücherei und Räume der Volkshochschule (links).<br />

Den Marktbrunnen schuf 1978 der Künstler Karl Ulrich Nuß aus Strümpfelbach. Auf<br />

der Brunnensäule thronen Fischmann und Fischfrau, die Personifikationen von Neckar<br />

und Fils, als Symbole für den Zusammenfluß der beiden Flüsse in Plochingen. Die<br />

Brunnensäule selbst ist mit Reliefs versehen, die herausragende Ereignisse aus der<br />

Plochinger Geschichte illustrieren (rechts).<br />

10 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /<strong>2013</strong>

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