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Albvereinsblatt_2013-01.pdf

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Thomas Pfündel<br />

Thomas Pfündel<br />

Dieter Weiss<br />

Gehölze aus Silber-Weiden, Eschen, Traubenkirschen, Holunder<br />

und Haselbüschen zusammen.<br />

Rings um die ehemaligen Baggerseen befinden sich verfüllte<br />

Flächen mit grasreicher, ausdauernder Ruderalvegetation in<br />

unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Schafbeweidung begünstigt<br />

den extensiven Charakter des Grünlandes. Kriechender<br />

und Brennender Hahnenfuß, Kuckucks-Lichtnelke sowie<br />

Sumpf-Vergissmeinnicht wachsen dagegen auf frischen Böden.<br />

Ehemalige Kiesflächen im Norden des Großen Sees beherbergen<br />

vegetationsfreie Bereiche bis hin zu dicht bewachsenen<br />

Flächen mit Weidengebüsch, Natternkopf, Rainfarn,<br />

Schafgarbe, Acker-Kratzdistel und Großblütiger Königskerze.<br />

Tümpel und Schlickflächen mit jahreszeitlich wechselnder<br />

Ausdehnung, Gräben mit Totholz runden die Vielfältigkeit<br />

des Schutzgebietes ab.<br />

Die kleinräumige Vernetzung der Lebensraumtypen im<br />

Schutzgebiet bedingt eine artenreiche Tierwelt, insbesondere<br />

unter den Vögeln. Mehr als 200 Vogelarten konnten hier<br />

bislang nachgewiesen werden, darunter Brutvögel wie Eisvogel,<br />

Zwergtaucher, Zwergdommel, Flussregenpfeifer, Kiebitz,<br />

Graugans, Graureiher, Teich- und Blässhuhn. An den unterschiedlich<br />

tiefen Gewässern können Gelbbauchunke, Erdund<br />

Wechselkröte, Gras-, Teich-, Wasser- und Seefrosch beobachtet<br />

werden, mit etwas Glück auch die Ringelnatter. Von den<br />

Tagfaltern sind der Dunkle Wiesenkopf-Ameisen-Bläuling<br />

(Maculinea nausithous) und das Landkärtchen (Araschnia levana)<br />

erwähnenswert. Es zählt zu den wenigen Tagfalterarten,<br />

die einen kühleren und schattigen Lebensraum bevorzugen.<br />

Die Wernauer Baggerseen stellen als großflächiges Feuchtgebiet<br />

mit unterschiedlichsten Gewässertypen einen wichtigen<br />

Lebensraum für Libellen dar. Nachgewiesen wurden mehr<br />

als 26 Libellenarten, darunter die Blaugrüne Mosaikjungfer<br />

sowie die Große Pechlibelle.<br />

Die Wernauer Baggerseen sind eine Idylle in der Nähe des<br />

»Plochinger Dreiecks«, in einem Verdichtungsraum mit<br />

wachsenden Siedlungen. Man könnte meinen, das sei immer<br />

so gewesen, dabei ist es erst drei Jahrzehnte her, dass es hier<br />

alles andere als ansprechend aussah.<br />

Wie kommt man hin?<br />

mit dem Bus: Haltestelle Freibad<br />

mit der Bahn: Linie Stuttgart–Tübingen, Bhf. Wernau<br />

mit dem Fahrrad: Neckartal-Radweg<br />

zu Fuß: Vom Neckardammweg nördlich des Neckars<br />

aus hat man den besten Überblick und kann mit einem<br />

Fernglas Vögel beobachten. Ein Naturlehrpfad mit zahlreichen<br />

Informationstafeln und Kinder-Leseecke wurde<br />

hier angelegt. Um brütende und rastende Wasservögel<br />

nicht zu beeinträchtigen, dürfen die markierten Wege<br />

nicht verlassen werden.<br />

Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /<strong>2013</strong> • 19

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