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Albvereinsblatt_2013-01.pdf

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Dieter Weiß<br />

Dieter Weiß<br />

Die Anlage »Unterm Regenturm« mit ihrem 33 Meter hohen »Regenturm« wurde 1994 fertig gestellt und ist ein Werk des Wiener Künstlers Friedensreich<br />

Hundertwasser (1928 – 2000). Der Innenhof spiegelt die Lebensphilosophie Hundertwassers wider: fröhliche Farbigkeit, gerundete Formen,<br />

verspielte Balkone, die auf behäbigen Keramiksäulen ruhen, prägen das Bild.<br />

Besitz an das Katharinenhospital in Esslingen ab. Somit war<br />

ungefähr die Hälfte des Grund und Bodens von Plochingen<br />

in das Eigentum des Esslinger Hospitals gelangt. Hierzu gehörte<br />

auch das Burggut, das ursprünglich zum fränkischen<br />

Gut gehörte und wahrscheinlich 1283 davon abgetrennt worden<br />

war. Die Burg selbst verblieb noch bis 1386 im Besitz des<br />

Dorfherrn.<br />

Seit 1350 ernannte das Haus Württemberg den Verwalter des<br />

Maierhofes, der zugleich württembergischer Schultheiß zu<br />

Plochingen war. Die Plochinger Burg und die noch mit ihr<br />

verbundenen Besitzungen wurden am 17. September 1366<br />

durch Kaiser Karl IV. an Marquardt von Randeck übertragen.<br />

Marquardt, 1348 – 1366 Bischof von Augsburg, 1365 – 1381<br />

Patriarch von Aquileja, erhielt als Entlohnung für die treuen<br />

Dienste, die er dem Kaiser und dem Reich erwiesen hatte,<br />

das Recht, dieses Eigentum erwerben zu dürfen. Gleichzeitig<br />

betraute der Kaiser ihn mit der Herrschaft über den Ort.<br />

Der Patriarch, selten vor Ort in Plochingen, vermachte der<br />

Gemeinde Plochingen einen großen Grundbesitz in Form<br />

von Wald, Viehweiden, Äckern, Fischwasser und mehrere sog.<br />

Gerechtigkeiten, u. a. den offenen Vieh-, Frucht-, Wein- und<br />

Salzhandel. Durch die Marquardt-Stiftung wurde der Grundstein<br />

für den Wohlstand von Plochingen gelegt. 1371 übertrug<br />

Marquardt die Herrschaft über die Burg in Plochingen seinem<br />

Großneffen Konrad von Randeck, der sie 1386 an das<br />

Esslinger Spital verkaufte. Durch diesen Verkauf herrschte m<br />

Plochingen nebeneinander württembergisches und Esslinger<br />

Herrschaftsrecht. Dies führte soweit, dass es hier ab 1447 sogar<br />

zwei Schultheißen gab.<br />

Die Grafen von Württemberg besaßen, wie bereits erwähnt,<br />

seit der Mitte des 13. Jahrhunderts die Schutzvogtei über die<br />

Probstei Nellingen. Aber Esslingen erhob laufend Anspruch<br />

auf dieses geistliche Herrschaftsgebiet. Erst 1389, nachdem<br />

Esslingen bei Döffingen durch Graf Eberhard von Württemberg<br />

besiegt worden war, verzichtete die Stadt auf alle Ansprüche<br />

auf die Vogtei Nellingen. Durch diesen Verzicht hatte<br />

Württemberg unbestritten das Vogteirecht über die Probstei<br />

Nellingen und damit über den dem Kloster St. Blasien gehörenden<br />

Teil von Plochingen. Über die Untertanen und Besitzungen<br />

der Probstei in Plochingen gebot nun der württembergische<br />

Vogt in Nellingen, über die Spitalsuntertanen und<br />

-güter der Spitalamtmann in Esslingen.<br />

Durch einen Gewaltstreich gelangte im Jahre 1400 die Oberhoheit<br />

über Plochingen an den Grafen von Württemberg.<br />

1447 wurde im Vertrag zu Kirchheim u. T. die Herrschaft<br />

Württembergs über ganz Plochingen anerkannt. Laut Vertrag<br />

hatten Württemberg und Esslingen in Plochingen das Recht,<br />

jeweils einen eigenen Schultheiß einzusetzen, eigene Vertre-<br />

14 • Blätter des Schwäbischen Albvereins • 1 /<strong>2013</strong>

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