Festschrift: 20 Jahre Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft
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Die grüne Liste zur Wahl war e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Mischung aus alt und neu. H<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Spitzenkandidat<strong>in</strong><br />
Helga Trüpel stand <strong>der</strong> erfahrene Schulpolitiker Helmut Zachau. Mit Kar<strong>in</strong> Mathes bekam die<br />
Umweltpolitik e<strong>in</strong> neues Gesicht, und mit Anja Stahmann und Matthias Güldner schob sich die Generation<br />
<strong>der</strong> Dreißigjährigen nach vorn. Auch Jörg Hutter, stadtbekannter Vorkämpfer für die Gleichstellung<br />
schwuler Beziehungen erhielt e<strong>in</strong>en aussichtsreichen Platz. Während des Wahlkampfs sanken die Hoffnungen<br />
auf e<strong>in</strong> gutes Ergebnis immer mehr, selbst die größten Optimisten rechneten mit Verlusten.<br />
Als die Stimmen ausgezählt waren, schlug die Depression <strong>in</strong> Wut und neue Kampfeslust um. Die<br />
Parteien <strong>der</strong> Koalition hatten fast 80 % <strong>der</strong> Stimmen erhalten, die Grünen nur 8,9 % (<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt<br />
Bremen 9,1 %). Die AfB flog aus <strong>der</strong> <strong>Bürgerschaft</strong>, alle an<strong>der</strong>en Parteien holten nicht mal 3 %, nur die<br />
DVU bekam <strong>in</strong> Bremerhaven e<strong>in</strong> Mandat. Den 89 Koalitionsabgeordneten stand nun e<strong>in</strong>e grüne Opposition<br />
mit 10 Abgeordneten gegenüber.<br />
Höhepunkte <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bürgerschaft</strong><br />
Vor allem zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Wahlperiode war es<br />
schwer, sich öffentlich gegen die überwältigende<br />
Mehrheit bemerkbar zu machen. Sie<br />
stimmte, oft ohne plausible Argumente, grüne<br />
Anträge nie<strong>der</strong>. Wir versuchten, durch e<strong>in</strong>e<br />
Klage vor dem Staatsgerichtshof gegen das<br />
›Beleihungsgesetz‹ zu mehr Zurückhaltung<br />
bei <strong>der</strong> Verlagerung staatlicher Aufgaben auf<br />
GmbHs zu zw<strong>in</strong>gen, was nicht ganz erfolglos<br />
war.<br />
Im Lauf <strong>der</strong> Zeit – und je mehr die Koalition<br />
von Misserfolg zu Misserfolg torkelte –<br />
gewannen wir an Fahrt. Es begann mit <strong>der</strong><br />
Musical-Pleite und dem unbebauten Grundstück am Bahnhof, <strong>der</strong> Abgang des Ocean- und Space-Park-<br />
Investors Köllmann folgte. Als dann die Ergebnisse <strong>der</strong> Pisa-Studie bekannt wurden, war die K<strong>in</strong><strong>der</strong>und<br />
Schulpolitik öffentlich so wichtig wie die Investitionspolitik. Jetzt führten die Abgeordneten erfolgreich<br />
Debatten, bei denen sich die Koalition schwer tat; Karol<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>nert zur Haushaltspolitik, Helga<br />
Trüpel zu den Pleiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftspolitik und Dieter Mützelburg zur diffusen Schulpolitik punkte-<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu Gast bei den Grünen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bürgerschaft</strong>: DIE GRÜNEN<br />
erreichten <strong>20</strong>03 e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Landesverfassung. Jetzt s<strong>in</strong>d<br />
Rechte <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> festgeschrieben.<br />
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