Festschrift: 20 Jahre Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft
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den ›Flächenfraß‹ o<strong>der</strong> die Auslän<strong>der</strong>politik, waren zwar wichtig, aber nicht so wichtig wie die Politik<br />
für K<strong>in</strong><strong>der</strong>.<br />
›Alles neu macht <strong>der</strong> Mai‹ war e<strong>in</strong>e Parole bei <strong>der</strong> Aufstellung <strong>der</strong> Kandidaten. Mit Karol<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>nert<br />
statt Helga Trüpel gab es nach 16 <strong>Jahre</strong>n e<strong>in</strong>en Wechsel auf Platz e<strong>in</strong>s. Die Liste <strong>in</strong>sgesamt wurde wesentlich<br />
verjüngt. Mit Dieter Mützelburg und Hermann Kuhn verzichteten zwei <strong>in</strong> den letzten zehn <strong>Jahre</strong>n<br />
im Parlament und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit angesehene ältere Abgeordnete. Mit Matthias Güldner, Anja<br />
Stahmann und Kar<strong>in</strong> Krusche rückten Abgeordnete nach vorn, die für die Grünen ebenso wie die Umweltpolitiker<strong>in</strong><br />
Kar<strong>in</strong> Mathes viel Öffentlichkeit organisiert hatten. Der große Clou aber: Vier Vertreter<br />
<strong>der</strong> grünen Jugend wurden gut platziert. Ähnlich war die Tendenz <strong>in</strong> Bremerhaven. Nach 16 <strong>Jahre</strong>n schied<br />
Manfred Schrammm aus, <strong>der</strong> Kreisvorsitzende Peter Lehmann (21) trat an se<strong>in</strong>e Stelle.<br />
Der Wahlkampf selbst war von SPD und CDU als ›Nichtangriffspakt‹ organisiert. Ohne Grüne hätte er<br />
gar nicht stattgefunden. So viele junge und alte Grüne <strong>in</strong> allen Stadtteilen unterwegs, und so viel Zustimmung<br />
hatten wir bisher <strong>in</strong> Bremen noch nicht erlebt. Die Organisation durch den Landesvorstand<br />
klappte, se<strong>in</strong>e SprecherInnen Klaus Möhle und Silvia Schön machten <strong>der</strong> Partei e<strong>in</strong> schönes Abschiedsgeschenk<br />
vor ihrem E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die <strong>Bürgerschaft</strong>.<br />
Die Wahl aber entschied letztlich Henn<strong>in</strong>g Scherf. Se<strong>in</strong>e Drohung,<br />
er trete zurück, wenn die SPD nicht stärkste Partei werde<br />
und es somit e<strong>in</strong> Signal gegen die große Koalition gebe, zog Wähler<br />
an. Die SPD legte leicht zu, die CDU stürzte um acht Prozent<br />
ab, FDP und DVU erhielten nur <strong>in</strong> Bremerhaven e<strong>in</strong> Mandat. Die<br />
Grünen holten vier Prozentpunkte mehr als 1999. 12,9 % für GRÜN<br />
im Land. Mit 13,5% gab es das beste Ergebnis aller Zeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Stadt Bremen. Und ohne die Scherf-Drohung hätte es vielleicht<br />
noch besser ausgesehen. Bei den gleichzeitigen Wahlen zu den<br />
Beiräten erhielten die Grünen 18,4 %.<br />
Die große Koalition geht vorerst weiter. DIE GRÜNEN haben im<br />
verkle<strong>in</strong>erten Parlament jetzt zwölf Mandate im Landtag und elf<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadtbürgerschaft. Weil sie bei den Wählern aus EU-Staaten<br />
<strong>20</strong> % <strong>der</strong> Stimmen erhielten, gab es dort e<strong>in</strong> zusätzliches<br />
Mandat. Und ganz an <strong>der</strong> Spitze stehen die Grünen im Altersdurchschnitt.<br />
Mit gut 39 <strong>Jahre</strong>n die jüngste <strong>Fraktion</strong>, vier von dreizehn<br />
Abgeordneten s<strong>in</strong>d unter 30 <strong>Jahre</strong> alt. Acht Abgeordnete s<strong>in</strong>d Frauen.<br />
Diese <strong>Fraktion</strong> ist rekordverdächtig.<br />
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