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Festschrift: 20 Jahre Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft

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Zwanzig <strong>Jahre</strong> – wir haben nichts ausgelassen<br />

Zwanzig <strong>Jahre</strong> grüne Erfolgsgeschichte mit e<strong>in</strong> paar Beulen und krummen Ecken. 1983<br />

haben wir mit fünf Abgeordneten begonnen, die auch noch rotieren sollten (und es größtenteils<br />

auch taten). Wir hatten jährlich wechselnde <strong>Fraktion</strong>svorsitzende, den ersten<br />

Rollstuhlfahrer im Parlament und immer Blümchen auf den Pulten <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bürgerschaft</strong>.<br />

Die Presse war begeistert: Endlich mal was An<strong>der</strong>es, und Sympathie und Verteufelung<br />

haben unserem Selbstbewusstse<strong>in</strong> ziemlich gut getan.<br />

Drei grüne Müllbroschüren (lei<strong>der</strong> vergriffen) haben die Welt nicht verän<strong>der</strong>t, die<br />

Rammelboxen nach dem Utrechter Modell waren auch nicht durchzusetzen, Bremen wurde<br />

ke<strong>in</strong>e freie Flüchtl<strong>in</strong>gsstadt und die Hemel<strong>in</strong>ger Marsch lei<strong>der</strong> bebaut. Aber an<strong>der</strong>es<br />

Grünes ist heute ke<strong>in</strong> Skandal mehr: Tenever wird teilweise abgerissen, Bremens Entschuldung<br />

als unabd<strong>in</strong>gbar anerkannt, die Kritik am Bremer Gesellschaftsunwesen Allgeme<strong>in</strong>gut,<br />

und das Weserkraftwerk kommt bestimmt.<br />

Heute s<strong>in</strong>d wir trotz Verkle<strong>in</strong>erung des Parlaments dreizehn Abgeordnete. Dazwischen<br />

liegen Verän<strong>der</strong>ungen und Beständigkeit. Längst gehören wir selbstverständlich zu den<br />

›Altparteien‹ und streben gar nicht mehr an, uns auf jeden Fall von den an<strong>der</strong>en zu unterscheiden.<br />

Wir rotieren nicht mehr, vermarkten Inhalte und Personen, reden mit <strong>der</strong> Bild-<br />

Zeitung, wurden im <strong>Bürgerschaft</strong>spräsidium und bei <strong>der</strong> Kontrolle des Verfassungsschutzes<br />

zugelassen und besuchen die Handelskammer.<br />

Unverän<strong>der</strong>t s<strong>in</strong>d die grundlegenden Überzeugungen: Es geht nachhaltiger, ökologischer<br />

und gerechter, und das wäre richtig von Vorteil für unsere Stadt. Geblieben ist<br />

auch <strong>der</strong> Spaß an <strong>der</strong> Politik und die feste Überzeugung, dass Bremen uns braucht. Noch<br />

viel länger als zwanzig <strong>Jahre</strong>.<br />

Karol<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>nert, im November <strong>20</strong>03<br />

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