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Natur | Schwarze Gartenameisen<br />

Die unter unseren Füßen leben:<br />

Schwarze Gartenameisen!<br />

Ein windstiller warmer Sommertag im Juli: Plötzlich steigen wie auf ein geheimes Signal an vielen Stellen Rauchzeichen aus dem Boden<br />

hoch – nein, es sind fliegende Tiere! In endlosen Ketten schweben immer mehr und immer mehr dieser kleinen wespenähnlichen Tiere<br />

unhörbar aus dem Boden und bilden eine lange Säule hoch in die Luft hinein. Dies ist der Tag der fliegenden Ameisen! Einige Stunden<br />

kann das Naturschauspiel andauern. Im Leben der oft unter unseren Trittplatten lebenden Gartenameisen ist dieses Ausschwärmen<br />

wohl ein Höhepunkt: „Königinnen“ und Männchen führen hoch in der Luft ihren Hochzeitstanz vor! Einige aufmerksame Vögel missbrauchen<br />

die Festteilnehmer als Gelegenheit zum leckeren Buffet. Die Männer erfüllen in diesen wenigen Flugstunden ihre einzige<br />

Lebensaufgabe, kehren wieder zurück zur Erde und sterben. Dagegen trennen sich Weibchen, die begattet wurden, bei der Rückkehr<br />

auf den Boden nur von ihren Flügeln. Die brauchten sie lediglich für diesen Hochzeitsflug! In den nächsten Jahren werden sie mit den<br />

heutigen Samenvorräten neue Staatsgebilde aus tausenden Einwohnern anlegen und so dafür sorgen, dass es immer genug Schwarze<br />

Wegameisen, wie die Gartenameisen auch genannt werden, unter Bürgersteigplatten, an Wegrändern und in Mauerspalten gibt.<br />

Melkkühe auf der Weide – keine Erfindung unserer<br />

Vorfahren!<br />

Wegameisen legen ihre unterirdischen Nester<br />

gerne unter besonnten Steinen, sogar unter<br />

Asphalt oder an Hausfundamenten an,<br />

weil der Boden dort verhältnismäßig warm<br />

ist. Im Garten erkennen wir die Nähe ihres<br />

Nestes an einem nur wenige Zentimeter hohen<br />

schützenden Speichelgebrösel aus Erde,<br />

meist unter Pflanzenzweigen. Ihre Nahrung<br />

sind tote und lebende Insekten, darunter<br />

viele Gartenschädlinge, die sie in Gemeinschaftsarbeit<br />

überwältigen. Aber für ihr Leben<br />

gerne mögen sie „Honigtau“, eine süße klebrige<br />

Absonderung der Blattläuse. Deshalb kamen die<br />

Ameisen schon lange vor den Menschen auf die Idee,<br />

sich sozusagen „Melkkühe“ in Wohnungsnähe zuzulegen:<br />

M. Großmann_pixelio.de<br />

Sie ziehen ganze Kolonien von Blattläusen dicht an dicht auf nahen<br />

Pflanzen groß, verteidigen sie gegen Feinde und streicheln („betrillern“)<br />

sie jeweils so, dass die Blattläuse ihnen freiwillig ihren süßen,<br />

zuckerreichen Pflanzensaft liefern, ein Vorbild für die Menschen und<br />

ihre Milchkühe! Manche besser gestellten Gartenameisen halten sich<br />

zusätzlich eigene „Wurzelläuse“! Sie entführen bestimmte Blattlausarten,<br />

die aus Pflanzenwurzeln Nahrung saugen können, aus der Freiheit<br />

in ihren Ameisenbau, „züchten“ sie dort z. B. an Graswurzeln und<br />

melken fortan „ihre“ hauseigenen Wurzelläuse!<br />

Trampelpfade und Fernstraßen<br />

Mittelpunkt eines Ameisennestes ist zweifellos die begattete Königin.<br />

Man könnte sie auch als „Eierlegemaschine“ bezeichnen. Unter<br />

wissenschaftlichen Versuchsbedingungen hat eine Königin 28 Jahre<br />

lang Eier abgelegt! Aus den Eiern schlüpfen kleine Larven, die sich<br />

nach mehreren Häutungen in weißen Tönnchen verpuppen. Sie verwandeln<br />

sich in der Regel in unfruchtbare „Arbeiterinnen“. Diese versorgen<br />

alle hungrigen Mäuler im Staat und vergrößern die Nestanla-<br />

ge. Wenn Sie zwischen April und Oktober eine Steinplatte<br />

vorsichtig anheben, können Sie mit etwas<br />

Glück direkt in die Kinderstube der Wegameisen<br />

blicken: Larven und Puppen leben meistens<br />

direkt unter dem Wärme speichernden Stein.<br />

Hastig werden die Arbeiterinnen versuchen,<br />

sie in das schützende Nestinnere zu tragen.<br />

Es wäre aber zu schade, solch ein vielbewohntes<br />

und gut organisiertes Staatswesen,<br />

ein logistisches Wunder, zu zerstören!<br />

Zwar fallen die häufigen recht kleinen<br />

Schwarzen Wegameisen im Gelände kaum<br />

auf. Wenn Sie aber einmal eine ihrer „Straßen“<br />

entdeckt haben, beobachten Sie doch, wie zwei<br />

Ameisen im Begegnungsverkehr mit ihren Antennen<br />

Informationen austauschen. Anstelle von Leitplanken<br />

markiert im Ameisenleben eine Duftspur den Straßenverlauf!<br />

Die Nähe des Nestes allerdings bemerken Sie an einer<br />

Vielzahl von Trampelpfaden: Wenn Sie ein Stück reifes Obst dort ablegen,<br />

können Sie die Tiere beim Fressen beobachten. Keine Angst<br />

vor den harmlosen Wespenverwandten, sie beißen oder stechen<br />

nicht! Allerdings neigen sie leider dazu, auch ins Haus einzudringen.<br />

Um sie davon abzuhalten, kann man sich ihren feinen Geruchssinn<br />

zunutze machen: Das geduldige Auslegen sehr stark riechender Kräuter<br />

wie Tomatenblätter, Lavendel- oder Majoranstängel veranlasst sie<br />

mitunter schon zur Umkehr.<br />

Die häufigen Gartenameisen können in Hausnähe zwar stören, sie bereichern<br />

aber auch. Schöne Frühlingsblumen wie Schneeglöckchen<br />

und Veilchen verbreiten sich dadurch, dass Gartenameisen deren Samenkügelchen<br />

verschleppen. Kinder brauchen für ihre gefühlsmäßige<br />

Entwicklung eigenständige Entdeckungen und Beobachtungen<br />

im Tierreich. Und wer Glück hat, kann auch mal einen Grünspecht dabei<br />

erleben, Ameisenbauten im Rasen aufzuspüren und sich ein Festmahl<br />

zu bereiten.<br />

JR<br />

4<br />

Die Burgruine Hardenstein ist kein rechtsfreier Raum<br />

Aus gegebenen Anlass möchte der Verein Burgfreunde Hardenstein e.V.<br />

dringend darauf hinweisen das die Burgruine Hardenstein kein rechtsfreier<br />

Raum ist! Das Verhalten einiger Besucher der Burgruine ist in vielen<br />

Dingen nicht akzeptierbar. Die Burgruine Hardenstein steht unter<br />

Denkmalschutz und das umliegende<br />

Gelände unter Naturund<br />

Landschafts schutz. Trotz eindeutiger<br />

Hinweisschilder müssen<br />

wir eklatante Über tretungen<br />

nach dem Denkmalschutzgesetz,<br />

Abfallbeseitigungsgesetz, und andere<br />

nach STGB z.B. (§ 304) feststellen.<br />

Wir bitten eindringlich alle<br />

Besucher der Burgruine fol gende<br />

Verhaltensregeln einzuhalten:<br />

1. Abfälle bitte nicht ins Gelände<br />

werfen, sondern in die vorhandenen<br />

Mülltonnen entsorgen.<br />

2. Veranstaltungen* und Feste privater Natur sind auf der Burgruine<br />

strengstens verboten.<br />

3. Das Zelten und das Lagern (Saufgelage) auf dem Burgruinengelände<br />

ist verboten.<br />

4. Offene Feuerstellen (Lagerfeuer)<br />

und das Grillen sind strengstens<br />

untersagt.<br />

5. Kletterübungen im hoch aufstehenden<br />

Mauerwerk sind nicht<br />

erlaubt.<br />

* Veranstaltungen sind nur in<br />

Verantwortung der Burgfreunde<br />

Hardenstein e.V. erlaubt!<br />

Zuwiderhandelne festgestellte<br />

Personen werden zur Anzeige<br />

ge bracht und strafrechtlich verfolgt.<br />

Eltern haften für ihre Kinder!<br />

Hans Dieter Radke, 1.Vors.<br />

<strong>Image</strong> | Juli 2013

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