23.12.2013 Aufrufe

Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH

Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH

Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.Naturheilkunde-und-Gesundheit.com<br />

<strong>Die</strong> <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

03 | 2013<br />

<strong>Die</strong>se Ausgabe<br />

wurde von<br />

<strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

bezahlt<br />

Hildegard<br />

<strong>Medizin</strong><br />

Angst vor dem<br />

Zahnarzt?<br />

Krank durch<br />

Leder!


inhalt<br />

www.naturheilkunde-und-gesundheit.com<br />

Foto: © wikimedia/Hannes Grobe<br />

Titelfoto: © racamani/Fotolia<br />

14<br />

Zubereitung von<br />

Kräutertee<br />

18<br />

Parodontitis bringt<br />

Gesundheitsprobleme<br />

Foto: © KKH<br />

Nachgefragt<br />

06 Krank durch Leder!<br />

Wellness und Gesundheit<br />

20 So essen Senioren!<br />

29 „Ätherische Öle“ – Lavendel<br />

22<br />

So essen Senioren!<br />

Bitterstoffe machen fit!<br />

26<br />

Foto: © wikimedia<br />

Foto: © wikimedia<br />

Themen des Monats<br />

04 Was hat jetzt Saison?<br />

04 Würziger Staudensellerie<br />

04 Das kleine Rezept: Sellerie-Apfelsalat<br />

04 Ostereier natürlich färben<br />

05 Gesunder Frühjahrsputz<br />

05 Gewicht halten<br />

05 Buchtipp: Duftküche<br />

05 Zahl des Monats: 20<br />

Alternative Heilmethoden<br />

12 <strong>Die</strong> neue Saft-Therapie<br />

14 Zubereitung von Kräutertee<br />

22 Hildegard <strong>Medizin</strong><br />

28 Serie „Naturheilkundliche Diagnoseverfahren“ –<br />

Hand- und Nageldiagnose<br />

30 „Bachblüten“ – 3. Beech<br />

30 Naturheilkunde-Wissen<br />

Ratgeber Gesundheit<br />

03 Heilsame Gewürze & Kräuter: Basilikum<br />

08 Selbsthilfegruppen: Hashimoto – Thyreoiditis<br />

10 Angst vor dem Zahnarzt?<br />

11 Glatt rasiert!<br />

13 Guter Rat <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

15 Alles kalter Kaffee?<br />

18 Parodontitis bringt Gesundheitsprobleme<br />

19 Gewinnspiel<br />

24 Schmerzfrei durch Bewegung – 3. Teil<br />

26 Bitterstoffe machen fit!<br />

Rubriken<br />

16 Rezept-Kalender<br />

25 Rätsel<br />

31 Impressum<br />

31 Vorschau<br />

32 Osterwünsche


atgeber gesundheit<br />

Foto: © wikimedia<br />

Fotos: © Fotolia (alle nacchfolgenden Seiten)<br />

Basilikum<br />

<strong>Die</strong> ursprünglich <strong>aus</strong> Indien stammende<br />

Heil- und Gewürzpflanze Basilikum<br />

(Ocimum basilicum) wurde im Mittelalter<br />

schon in Klostergärten angebaut.<br />

Damals nicht als Gewürz, sondern als<br />

<strong>Medizin</strong> gegen Unfruchtbarkeit und<br />

Depressionen. Das einjährige<br />

Kraut mit den weichen, länglich-ovalen<br />

gewölbten Blättern<br />

wird auch als Königs-,<br />

Pfefferkraut oder Nelkenbasilie<br />

bezeichnet. Es gibt<br />

zahlreiche Sorten, wie<br />

fein-, mittel-, löffel- und<br />

großblättriges, violett-, rotund<br />

kr<strong>aus</strong>blättriges Basilikum,<br />

die sich ein wenig in ihrer Würzkraft<br />

und im Aroma unterscheiden. So überzeugt<br />

Thai-Basilikum mit einem süßlichen<br />

Anisgeruch und Zitrusbasilikum<br />

mit einer Zitrusnote.<br />

<strong>Die</strong> aromatisch-duftende Basilikum-Art<br />

Tulsi (Ocimum sanctum) wird in Asien<br />

als Heilmittel geschätzt und gilt in Indien<br />

als heilige Pflanze. Neben den einjährigen<br />

Sorten sind mehrjährige, afrikanische<br />

und asiatische Basilikumarten, im<br />

Handel erhältlich.<br />

Foto: © wikimedia<br />

Foto: © wikimedia/Rainer Zenz<br />

Gesundheitsplus<br />

Das Aroma von Basilikum ist je nach<br />

Sorte, Klima, Boden und Erntezeitpunkt<br />

unterschiedlich feurig-pfeffrig und<br />

stammt von ätherischen Ölen wie Estragol,<br />

Linalool und Eugenol. Aufgrund seines<br />

hohen Gehalts an ätherischen Ölen,<br />

verschiedenen Gerb-, Bitterstoffen, Saponine,<br />

Mineralsalzen und Vitaminen<br />

werden Basilikum nervenberuhigende,<br />

appetitanregende, verdauungsfördernde,<br />

blähungstreibende und krampflösende<br />

Eigenschaften zugeschrieben.<br />

Durch seine Bitterstoffe und Schärfe<br />

unterstützt es die Eiweißverdauung und<br />

durch seinen Saponingehalt die Fettverdauung.<br />

Daher ist Basilikum eine gute<br />

Gewürzzutat für schwerverdauliche<br />

Speisen wie Hülsenfrüchte und fettreiche<br />

Fleischgerichte. Basilikumtee ist<br />

angezeigt gegen Blähungen, Magenproblemen<br />

oder Appetitlosigkeit und kann<br />

zum Gurgeln bei einer Halsentzündung<br />

verwendet werden.<br />

Basilikumkraut darf, nach Empfehlungen<br />

des Bundesinstituts für Risikobewertung<br />

(BGVV), nicht zu medizinischen<br />

Zwecken, in größerer Menge und über<br />

längere Zeit eingenommen werden. Das<br />

gilt besonders für Kinder, Schwangere<br />

und Stillende. In Tierversuchen zeigt der<br />

hohe Gehalt an vorhandenem Estragol<br />

eine mögliche kanzerogene Wirkung.<br />

Frische Basilikumblätter sollen lästige<br />

Mücken und Fliegen vertreiben und als<br />

ätherisches Öl wird Basilikum in der<br />

Aromatherapie eingesetzt. Es hilft bei<br />

Insektenstichen, Schlaflosigkeit und<br />

Migräne.<br />

Küchentipps<br />

Das empfindliche Kraut braucht zum<br />

Wachsen viel Sonne und Wärme. In den<br />

Mittelmeerländern findet Basilikum<br />

ideale Bedingungen und ist dort Bestandteil<br />

traditioneller Gerichte. Wer<br />

kennt nicht Pesto, die klassische Basilikumsoße<br />

zu Pasta oder den italienischen<br />

Salat Caprese mit Tomaten, Mozzarella<br />

und Basilikum? Das Aroma von<br />

Basilikum passt zu Salaten, Gemüsegerichten,<br />

Suppen, Soßen und<br />

Fisch. Das Würzkraut ergänzt<br />

sich gut mit Rosmarin, Thymian,<br />

Oregano und Bohnenkraut.<br />

Von Juni bis September<br />

erscheinen kleine Blüten,<br />

die je nach Basilikumsorte<br />

weiß, rötlich oder violett gefärbt<br />

sind. <strong>Die</strong>se können ebenfalls<br />

gegessen und über Salate oder Brote<br />

gestreut werden. Zum Würzen werden<br />

nur einzelne Blätter und die Triebspitzen<br />

der Basilikumpflanze geerntet, das<br />

fördert den buschigen Wuchs und verlängert<br />

die Ernte. Zum Konservieren<br />

wird Basilikum besser in Öl oder Essig<br />

eingelegt oder eingefroren,<br />

denn getrocknet hat<br />

es nicht mehr das volle<br />

pfeffrig-scharfe Aroma.<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 3


themen<br />

des<br />

monats<br />

Serie!<br />

Foto: © Lebensmittelfotos.com<br />

Foto: © wikimedia<br />

Was hat<br />

jetzt<br />

Saison?<br />

Viel frisches Gemüse, Salat und Kräuter vertreiben<br />

die Frühjahrsmüdigkeit! Wer kein<br />

Lagergemüse, wie Kohl und Wurzelgemüse<br />

mehr sehen kann, greift jetzt gerne zu zartem<br />

Frühlingsgemüse. <strong>Die</strong> ersten Radieschen,<br />

Kohlrabi, Spinat und zarte Wildkräuter,<br />

wie Löwenzahn, Brennnessel und Bärlauch,<br />

machen Appetit auf Frühling!<br />

Gerichten eine gewisse Würze. Von den äußeren<br />

Stängeln müssen eventuell Fasern<br />

abgezogen werden, während die inneren<br />

Stängel zarter sind. Danach wird das Gemüse<br />

kurz gewaschen und für Salat in Scheiben<br />

oder für Gemüse in längere Stücke geschnitten.<br />

Das würzige Gemüse hält sich im Kühlschrank<br />

über eine Woche.<br />

Das kleine Rezept:<br />

Sellerie-Apfelsalat<br />

Zutaten:<br />

1 Zitrone<br />

1 TL Honig<br />

4 EL Sonnenblumenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 Staudensellerie<br />

2 Äpfel<br />

2 EL Sonnenblumenkerne<br />

Zubereitung:<br />

Sonnenblumenkerne in einer trockenen<br />

Pfanne kurz leicht bräunen und sofort auf einem<br />

Teller abkühlen lassen. Saft einer Zitrone<br />

mit Honig verrühren und Öl unterschlagen.<br />

Mit Pfeffer und Salz würzen. Staudensellerie<br />

<strong>aus</strong>einanderbrechen, Stangen waschen, putzen<br />

und in dünne Scheiben schneiden. Äpfel<br />

waschen und in Würfel schneiden. Alles mit<br />

der Salatsoße mischen und zuletzt die Sonnenblumenkerne<br />

unterheben.<br />

Foto: © Paul Offermanns<br />

Würziger Staudensellerie<br />

Das frische Stängelgemüse wird auch Stiel-,<br />

Stangen- oder Bleichsellerie genannt und<br />

gehört zu den kalorienärmsten Gemüsesorten.<br />

Neben 90 Prozent Wasser ist das knackige<br />

Gemüse vitamin- und mineralstoffreich<br />

und enthält zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe.<br />

Staudensellerie ist reich an Kalium,<br />

Natrium, Magnesium und Kalzium. Sein hoher<br />

Kaliumgehalt wirkt harntreibend und<br />

sein Gehalt an ätherischen Ölen wirkt sich<br />

günstig auf den gesamten Stoffwechsel <strong>aus</strong>.<br />

<strong>Die</strong> hellgrünen, fleischigen, scharf-süßlich<br />

schmeckenden Stangen geben saftige, erfrischende<br />

Salate und lassen sich mit Obst, wie<br />

Äpfel, Birnen, Orangen oder Ananas kombinieren.<br />

Aber auch gedünstet in Suppen, Eintöpfen<br />

und Aufläufen, gibt Staudensellerie<br />

Foto: © wikimedia<br />

Ostereier natürlich färben<br />

Mit Farben <strong>aus</strong> der Natur bekommen<br />

Ostereier schöne Pastelltöne. Naturfarben<br />

wirken besonders gut auf weißen Eiern.<br />

Braungelb bis goldbraun werden die<br />

Eier, indem eine Hand voll äußerer Zwiebelschalen<br />

in einem halben Liter Wasser<br />

gekocht werden. In diesem Sud bleiben<br />

die gekochten Eier 30 Minuten. Rot gefärbt<br />

wird mit den äußeren Schalen roter<br />

Zwiebeln oder mit einer zerkleinerten<br />

Roten Bete, ein Lilarot wird durch Rotkohl<br />

erreicht. In diesem Sud werden die<br />

Eier hart gekocht. Spinat oder Brennnesselsaft<br />

färbt grün und Matetee lindgrün.<br />

Braun gefärbt werden die Eier mit<br />

schwarzem Tee. Zuerst wird Tee aufgegossen<br />

und darin die Eier hart gekocht.<br />

Für Marmoreier werden die harten Eier<br />

her<strong>aus</strong>gefischt, etwas angeschlagen und<br />

bleiben im Tee, bis sie kalt sind. Beim<br />

Pellen zeigt das Eiweiß ein schönes Marmor-muster.<br />

4 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © www.kneippverlag.com<br />

Foto: © AOK-Mediendienst<br />

Gesunder<br />

Frühjahrsputz<br />

<strong>Die</strong> Sonnenstrahlen bringen es an den Tag,<br />

über Winter haben sich Staub und Schmutz<br />

angesammelt. Jetzt ist wieder die Zeit zum<br />

Aufräumen und Großreinemachen. Für diesen<br />

Zweck werden, von der Werbung animiert,<br />

zahlreiche Putzmittel für alle möglichen<br />

Zwecke eingekauft. Doch laut Verbraucherorganisationen<br />

sind die meisten Produkte<br />

überflüssig, schaden der Umwelt,<br />

dem Portemonnaie und der Gesundheit. In<br />

einem normalen H<strong>aus</strong>halt kommen Sie in<br />

der Regel mit wenigen Reinigungsmitteln<br />

<strong>aus</strong>. Ein paar Spritzer Seifenreiniger genügen<br />

meist zum Säubern von glatten Oberflächen<br />

in der Küche, im Bad und zum Wischen<br />

von glatten Böden. Mit einem Spritzer Geschirrspülmittel<br />

und etwas Spiritus in klarem<br />

Wasser und einem Gummiabzieher<br />

werden Fenster wieder sauber und streifenfrei.<br />

Herd und Backofen können Sie ebenfalls<br />

mit etwas Geschirrspülmittel oder einem<br />

milden Allzweckreiniger, Scheuermilch<br />

oder -pulver und einem Topfschwamm reinigen.<br />

Backofensprays sind in der Regel<br />

nicht erforderlich. Spülbeckenarmaturen<br />

und Kalkablagerungen im Bad lassen sich<br />

gut mit Essig oder Zitronensäure entfernen.<br />

Auf Desinfektionsmittel sollten Sie im H<strong>aus</strong>halt<br />

generell verzichten. Der übertriebene<br />

Gebrauch solcher Mittel belastet unnötig<br />

die Umwelt und gefährdet Ihre Gesundheit.<br />

Antibakterielle Reinigungsmittel, greifen die<br />

Hautflora an, können Bakterien unempfindlich<br />

für Antibiotika machen und Kontaktallergien<br />

<strong>aus</strong>lösen.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Gewicht<br />

halten<br />

Wer nach erfolgreicher Diät oder einer<br />

Fastenwoche seine Winterpfunde verloren<br />

hat, möchte auf keinen Fall wieder zunehmen.<br />

Ernährungsberater raten zu einer Ernährungsumstellung<br />

und einer vermehrten Bewegung.<br />

Für eine langfristige erfolgreiche<br />

Gewichtsreduzierung und -stabilität sind<br />

folgende Strategien erfolgsversprechend.<br />

• Kontrollieren Sie Ihr Essverhalten und lassen<br />

Sie aber auch spontane Esswünsche zu.<br />

• Regelmäßige, geplante Mahlzeiten unterstützen<br />

ein stabiles Gewicht.<br />

• Eine fettbewusste, gemüse- und obstbetonte<br />

Lebensmittel<strong>aus</strong>wahl hilft, das Gewicht<br />

zu halten.<br />

• Reduzieren Sie langfristig die Nahrungsmenge<br />

und passen Sie die Aufnahme Ihrem<br />

tatsächlichen Verbrauch an.<br />

• Essen Sie bewusst und entspannt. Vermeiden<br />

Sie neben einer anderen Beschäftigung<br />

zu essen.<br />

• Programme zur Stressbewältigung<br />

und Entspannung tragen ebenfalls<br />

zum Erfolg bei.<br />

• Nicht zuletzt verspricht regelmäßiger<br />

Ausdauersport von mehr als zwei Stunden<br />

wöchentlich eine Gewichtsstabilität.<br />

Kochen mit<br />

ätherischen<br />

Ölen<br />

Naturreine ätherische Öle <strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong><br />

eignen sich nicht nur für Duftlampe und<br />

Massageöl, mit ihnen können auch Gerichte<br />

aromatisiert werden. <strong>Die</strong> bekannte Aromaexpertin<br />

Maria M. Kettenring zeigt, welche<br />

Öle verwendet werden, stellt sie in Portraits<br />

dar und verrät Vital-Rezepte mit aromatischen<br />

Würzsalzen, -pestos, -ölen oder auch<br />

-sirupen. Kartoffelkürbispüree mit Ingwerduft,<br />

Zitrus-Kräuterquark, Kohlrabistreifen<br />

mit Dillerlei-Creme oder Apfelgelee mit<br />

Rosenduft, gespickt mit vielen Tipps der<br />

modernen Duftküche, machen Lust aufs<br />

Ausprobieren.<br />

Maria M. Kettenring<br />

Duftküche<br />

Kneipp-<strong>Verlag</strong>, Wien<br />

ISBN: 978-3-7088-0561-0<br />

19,99 Euro<br />

Zahl des Monats<br />

Am 20. März ist Frühlingsanfang!<br />

An diesem Tag ist es genau zwölf Stunden<br />

hell (Tag) und zwölf Stunden dunkel (Nacht).<br />

Ab diesem Termin werden die Tage<br />

wieder länger!<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 5


nachgefragt<br />

Krank durch Leder!<br />

Foto: © wikimedia/ Tomascastelazo<br />

So ist das Image, doch die Wirklichkeit sieht oft ganz anders <strong>aus</strong>!<br />

Leder enthält meist erschreckend viel Chemie, verursacht<br />

durch Gerbstoffe, Farbstoffe und Fettungsmittel. In Lederkleidung<br />

und Schuhen finden sich krebserregende Amine <strong>aus</strong><br />

Farbstoffen, Schwermetalle wie Blei, Arsen und Zink, giftige<br />

Konservierungsstoffe und Chromat. Stoffe, die bei Kontakt Allergien<br />

und Ekzeme <strong>aus</strong>lösen können. Tatsache ist: <strong>Die</strong> meisten<br />

Lederwaren belasten von der Produktion bis zur Entsorgung die<br />

Umwelt und die Gesundheit von Menschen.<br />

Konserviert,<br />

gegerbt und gefärbt!<br />

Von der Tierhaut bis zum fertigen Produkt liegen<br />

mehrere Bearbeitungsprozesse. Tierhäute<br />

sind leicht verderblich und müssen konserviert<br />

werden. Vor der Gerbung werden sie mit Seifen,<br />

Tensiden, Enzymen und Ätzchemikalien von<br />

Haaren und Fleischresten befreit. <strong>Die</strong>se Stoffe<br />

belasten Abwässer und Kläranlagen. Durch eine<br />

Chrom-Gerbung kann in wenigen Stunden<br />

<strong>aus</strong> den Häuten ein weiches strapazierfähiges<br />

Material entstehen. Dabei gelangt das giftige<br />

Schwermetall in das Leder, in das Abwasser und wird in die<br />

Umwelt verteilt.<br />

Damit Leder farbig und pflegeleicht wird, muss die Oberfläche<br />

weiter chemisch behandelt werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten<br />

Leder zu färben. Bei der Fassfärbung wird das Leder<br />

mit Anilinfarbstoffen durch und durch gefärbt. Bei der Bürstenfärbung<br />

wird die Farblösung nur auf der Narbenseite aufgetragen<br />

und bei der Spritzfärbung werden Deckfarben aufgesprüht.<br />

Im Ausland werden Azofarbstoffe eingesetzt, die krebserregende<br />

aromatische Amine abspalten. In Deutschland sind sie verboten.<br />

Eine Imprägnierung mit Silikonverbindungen, Fluorkohlenwasserstoffen<br />

oder synthetischen Harzen sorgt dafür, dass<br />

Foto: © wikimedia<br />

Wasser von Schuhen und Jacken abperlt. Dadurch ist die<br />

versiegelte Oberfläche nicht mehr durchlässig für Luft und<br />

Wasserdampf.<br />

Lederbearbeitung belastet die Gesundheit<br />

In Deutschland gibt es nur noch wenige Gerbereien. <strong>Die</strong> Lederbearbeitung<br />

findet heute überwiegend in Ländern statt, in denen<br />

Lohnkosten niedrig und die Umweltschutzauflagen weniger<br />

streng sind oder fehlen. Weite Transportwege der Rohhäute<br />

nach Indien oder China machen zusätzliche Chemie notwendig.<br />

Um die Häute vor Schimmel und Fäulnis zu<br />

schützen, muss direkt nach der Schlachtung<br />

konserviert werden. Bis 1989 wurde dafür der<br />

giftige Konservierungsstoff Pentachlorphenol<br />

(PCP) eingesetzt. Einige phenolhaltige Ersatzstoffe<br />

sind aber ebenso gefährlich. <strong>Die</strong> Lederherstellung<br />

führt in den verarbeitenden südlichen<br />

Ländern zu Umweltschäden und bei den<br />

dort lebenden Menschen zu massiven Gesundheitsproblemen.<br />

<strong>Die</strong> Abwässer gelangen ungeklärt<br />

in Flüsse und Grundwasser, vergiften<br />

Trinkwasser und machen Felder unfruchtbar. In<br />

den Gerbereien arbeiten die Menschen, darunter auch Kinder,<br />

ohne Atemschutz und Handschuhe. Viele von ihnen haben Allergien,<br />

Hauterkrankungen, Durchfall, Asthma und Husten.<br />

Aber auch die Käufer von chromgegerbtem Leder sind gesundheitlich<br />

gefährdet und können mit giftigen Chromverbindungen<br />

belastet sein. Besonders bei schlecht verarbeitetem Leder werden<br />

die überschüssigen Chrom-Moleküle nicht <strong>aus</strong>gewaschen.<br />

So kann Chrom, beim Tragen von Schuhen (ohne Strümpfe)<br />

oder Uhrenarmbändern, durch den Schweiß her<strong>aus</strong>gelöst werden<br />

und bei Menschen Allergien <strong>aus</strong>lösen. Orientierung kann<br />

hier das FOC-Zeichen (free of chrome) bieten, dass auf chromfrei<br />

gegerbtes Leder hinweist.<br />

6 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Jacken, Taschen, Schuhe, Geldbörsen oder<br />

Uhrenarmbänder <strong>aus</strong> Leder gelten als hochwertige<br />

Naturprodukte, die langlebig und strapazierfähig sind,<br />

gut <strong>aus</strong>sehen und sich gut anfühlen.<br />

Es geht auch anders!<br />

Alternative Lederhersteller stellen Leder so weit wie möglich<br />

verträglich für Mensch, Tier und Umwelt her. Extrakte <strong>aus</strong><br />

Pflanzenteilen wie Baumrinden, Früchten oder Gallen werden<br />

zum Konservieren des Leders verwendet und überwiegend<br />

Querbracho-, Mimosa-Extrakte und Extrakte <strong>aus</strong> heimischen<br />

Rhabarberwurzeln als pflanzliche Gerbmittel eingesetzt. <strong>Die</strong><br />

pflanzliche (vegetabile) Gerbung ist viel aufwändiger als eine<br />

Chromgerbung.<br />

Farbig wird das Leder durch die unterschiedlichen<br />

pflanzlichen Gerbmittel. Zur Färbung werden<br />

auch wasserlösliche Farben <strong>aus</strong> Pflanzen<br />

oder Mineralien eingesetzt und Pigmentfarben<br />

für eine deckende Färbung. Eine umweltverträgliche<br />

Produktion ist fast nur in europäischen<br />

Gerbereien möglich. Denn hier gibt es<br />

umfassende strenge Umweltschutzauflagen<br />

und gut funktionierende Kläranlagen aber auch<br />

höhere Lohnkosten. Daher kann ökologisch<br />

verträgliches Leder nicht zu Dumpingpreisen<br />

angeboten werden.<br />

Schützen Sie sich!<br />

Worauf sollten Sie beim Kauf von Jacken, Taschen und Schuhen<br />

achten? Wie können Sie sich vor gefährlichen Inhaltsstoffen<br />

schützen? Darauf gibt es keine klare und eindeutige Antwort.<br />

Denn es gibt keine Kennzeichnungspflicht, die über Art der Gerbung,<br />

Färbung, Konservierung, chemische Ausrüstung oder das<br />

Herstellungsland informiert. <strong>Die</strong> meisten Güte- oder Ökosiegel<br />

geben lediglich Auskunft über den Schadstoffgehalt des fertigen<br />

Produkts. Einige Siegel gehen weiter und haben strengere<br />

Qualitätsansprüche hinsichtlich der Herstellung und den<br />

sozialen Kriterien.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.oeko-fair.de http://ec.europa.eu/enterprise/sectors/leather/index_en.htm<br />

Foto: © wikimedia<br />

Leder mit dem Siegel „Öko-Tex Standard 100“ sind unbedenklich<br />

bei der Berührung mit der Haut und erhalten keine als<br />

krebserregend oder allergie<strong>aus</strong>lösend eingestufte Farbstoffe.<br />

Das Prüfzeichen „SG schadstoffgeprüft“ vom TÜV Rheinland<br />

wird nach der Prüfung auf den Gehalt an Schwermetallen, Farbstoffen<br />

und Pestiziden vergeben. Herkunft und soziale Aspekte<br />

bei der Herstellung spielen keine Rolle.<br />

„IVN Zertifiziert – Naturleder“ ist ein Siegel vom Verband der<br />

Naturtextilwirtschaft. Geprüft wird das ganze Herstellungsverfahren<br />

und der Gebrauch des fertigen Leders, auch soziale<br />

Kriterien werden berücksichtigt.<br />

Das Qualitätssiegel „ECARF Quality Testet“<br />

von der europäischen Stiftung für Allergieforschung<br />

(ECARF) bezeichnet allergikerfreundliche<br />

Produkte.<br />

„Der blaue Engel“ gibt es erst seit Kurzem<br />

für Lederprodukte. Es zeichnet Leder <strong>aus</strong>, das<br />

chromfrei gegerbt wurde und dessen Schadstoffbelastung<br />

innerhalb festgelegter Grenzwerte<br />

bleibt.<br />

Das bekannte Siegel „Echtes Leder“ gibt nur<br />

an, dass das Produkt <strong>aus</strong> tierischem Leder und<br />

nicht <strong>aus</strong> Kunstleder besteht.<br />

Der Verbraucher kann sich weiter schützen, indem er nicht<br />

zertifizierte Lederkleidung möglichst nicht direkt auf der Haut<br />

trägt, das gilt besonders für Schuhe und Sandalen. Vertrauen<br />

Sie <strong>Ihrer</strong> Nase! Falls Schuhe oder Gürtel stark nach Lösungsmittel<br />

oder Chemikalien riechen, sollten Sie vom Händler oder<br />

Hersteller <strong>aus</strong>führliche Informationen fordern. Kaufen Sie<br />

Lederprodukte bewusst ein und achten Sie auch auf eine gute<br />

Verarbeitung. Wenn Sie Zweifel haben, ist es manchmal besser,<br />

auf den Kauf zu verzichten!<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 7


atgeber gesundheit<br />

Serie: Selbsthilfegruppen<br />

Frühjahrsmüdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme,<br />

stumpfe Haare oder brüchige<br />

Fingernägel bringen die wenigsten Menschen<br />

mit der Schilddrüse in Zusammenhang.<br />

Sechs bis zehn Prozent der Bevölkerung<br />

sind von der Autoimmunerkrankung<br />

Hashimoto-Thyreoiditis betroffen. Besonders<br />

in Phasen, in denen die Geschlechtshormone<br />

ins Ungleichgewicht geraten, etwa<br />

in der Pubertät, nach der Geburt eines Kindes<br />

oder in den Wechseljahren treten, bei<br />

einer genetischen Veranlagung, Entzündungen<br />

der Schilddrüse auf. Daher erkranken<br />

Frauen zehnmal häufiger als Männer und bei<br />

den erkrankten Frauen liegt überdurchschnittlich<br />

häufig eine Störung der Sexualhormone<br />

vor.<br />

Welche Symptome können<br />

auftreten?<br />

<strong>Die</strong> Schilddrüse eines gesunden Menschen<br />

wiegt etwa 20 bis 30 Gramm. Sie besteht <strong>aus</strong><br />

zwei Lappen, die über einen Steg verbunden<br />

sind. <strong>Die</strong>se Form gibt ihr das Aussehen eines<br />

stilisierten Schmetterlings. <strong>Die</strong> darin<br />

gebildeten Hormone greifen regelnd auf viele<br />

Stoffwechselvorgänge fast des gesamten<br />

8 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13<br />

<strong>Die</strong> autoimmune Schilddrüsenentzündung<br />

beginnt schleichend und die<br />

Symptome sind nicht immer klar!<br />

Hashimoto – Thyreoiditis<br />

menschlichen Organismus ein. Sie haben<br />

Einfluss auf das Körperwachstum und Körpergewicht,<br />

auf Haut und Haare, auf die<br />

Muskulatur, das Nervensystem und sogar<br />

die Psyche. Bei Hashimoto, einer chronischen<br />

Entzündung der Schilddrüse, sieht<br />

der Körper die Schilddrüse (SD) als Fremdkörper<br />

an und zerstört das Drüsengewebe.<br />

Es gibt die hypertrophe Form (vergrößerte<br />

SD) und die atrophe Form (verkleinerte<br />

SD). Am Anfangsstadium der Erkrankung<br />

kommt es durch die Freisetzung der darin<br />

enthaltenen Hormone zu einer kurzfristigen<br />

Überfunktion. Im weiteren Verlauf entsteht<br />

langfristig eine Unterfunktion (Hypothyreose)<br />

mit den typischen Beschwerden wie Müdigkeit,<br />

Leistungs- und Konzentrationsschwäche,<br />

Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit,<br />

depressive Gemütsverfassung,<br />

Antriebslosigkeit, Haar<strong>aus</strong>fall, Gelenk- und<br />

Muskelbeschwerden, Infektanfälligkeit,<br />

Schlafstörungen, Angst- und Panikattacken<br />

und noch andere Beschwerden, die einzeln<br />

oder gemeinsam auftreten können, aber<br />

nicht müssen. <strong>Die</strong> Autoimmunerkrankung<br />

selbst ist, nach den Informationen vom<br />

Kompetenznetz Immunthyreopathien (KIT),<br />

spürbar durch Gelenk- und Muskelschmerzen,<br />

neurologische Symptome, Verspannungen<br />

vor allem im Nacken, schnelle Ermüdbarkeit,<br />

Augenbeschwerden, Schwellungen<br />

der Lymphknoten und Schwellungen an den<br />

Extremitäten. <strong>Die</strong> Symptome können schubweise<br />

oder ständig auftreten und durch Selen<br />

abgeschwächt werden. Selenabhängige<br />

Enzyme in der Schilddrüse schützen das Gewebe<br />

während der Hormonproduktion vor<br />

Eigenzerstörung und sie sorgen für die<br />

Wirksamkeit der gebildeten Schilddrüsenhormone.<br />

Diagnose und Therapie<br />

Durch den sehr unterschiedlichen Krankheitsverlauf<br />

gestaltet sich eine Diagnose<br />

schwierig und wird oft erst nach einem längeren<br />

Krankheitsweg gestellt. Sie erfolgt<br />

durch Anamnese, Hals abtasten, Blutdrucksowie<br />

Pulsmessung und eine Sonografie,<br />

dem Ultraschall der Schilddrüse. Durch eine<br />

Blutuntersuchung werden die Antikörper<br />

und die Hormonwerte bestimmt. Werden<br />

Knoten gefunden, wird zur weiteren Abklärung<br />

eine Szintigraphie (Nuklearmedizinischen<br />

Diagnostik) veranlasst.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse Foto: © KKH


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © wikimedia/Bionerd<br />

Hashimoto – Thyreoiditis ist nicht heilbar<br />

und die Erkrankung tritt oft mit anderen Autoimmunkrankheiten<br />

oder Diabetes mellitus<br />

Typ 1 auf. Eine Operation mit Entfernung<br />

der Schilddrüse wird nur in Ausnahmefällen<br />

bei massiven Problemen durchgeführt. <strong>Die</strong><br />

entstandene Unterfunktion wird lebenslang<br />

durch die Gabe von SD-Hormonen <strong>aus</strong>geglichen,<br />

dabei kann eine hormonale Einstellung<br />

mehrere Monate dauern. In der Therapie<br />

sollte, nach Erfahrungen von Selbsthilfegruppen,<br />

der Arzt nicht <strong>aus</strong>schließlich von<br />

den Laborwerten<br />

<strong>aus</strong>gehen, sondern<br />

das Befinden<br />

des Patienten<br />

berücksichtigen.<br />

Denn auch<br />

wenn der Horm<br />

o n h a u s h a l t<br />

nach den Laborwerten<br />

<strong>aus</strong>geglichen ist, bleibt die Autoimmunkrankheit<br />

bestehen. Therapieunterstützend<br />

wird die Einnahme von Selen und Zink<br />

empfohlen. Besonders Selen hat nachgewiesenermaßen<br />

einen günstigen Einfluss.<br />

Zusätzlich sollten die Betroffenen mit einer<br />

<strong>aus</strong>gewogenen Ernährung auf eine <strong>aus</strong>reichende<br />

Versorgung mit B-Vitaminen, Eisen<br />

und Magnesium achten. Unterstützend zur<br />

Schulmedizin können alternative Heilmethoden<br />

wie Homöopathie, Spagyrik, Schüssler-Salzen<br />

und Phytotherapie Erleichterung<br />

verschaffen. Bach-Blüten, ätherische Öle<br />

und Heilsteine wirken <strong>aus</strong>gleichend und<br />

harmonisierend. Stress und seelische<br />

Belastungen wirken sich auf den Verlauf von<br />

Autoimmunerkrankungen eher negativ <strong>aus</strong>.<br />

Eine Besserung und mehr Lebensqualität<br />

bringen Entspannungstechniken und regelmäßige<br />

Bewegung.<br />

Auch Jod verstärkt den Autoimmunprozess.<br />

Eine hohe Jodaufnahme kann bei Menschen<br />

mit einer entsprechenden Veranlagung, das<br />

Risiko für Hashimoto erhöhen. Daher ist bei<br />

zuviel Jod in der Nahrung, in Medikamenten,<br />

Nahrungsergänzungsmitteln und bei Behandlung<br />

mit jodhaltigen Kontrastmitteln<br />

Vorsicht geboten. Eine Reaktion kann sich<br />

bei Menschen mit Jodüberempfindlichkeit<br />

durch Herzrasen und Schweiß<strong>aus</strong>brüchen<br />

bemerkbar machen. Das Thema „Jod“ wird<br />

kontrovers diskutiert und für Betroffene wäre<br />

es wichtig, dass der Jodgehalt in Lebensmitteln<br />

eindeutig deklariert wird.<br />

Logo: © www.kit-online.org<br />

Kontakt und Infos:<br />

Kompetenznetz<br />

Immunthyreopathien KIT<br />

Nur selten werden die Autoimmunerkrankungen<br />

der Schilddrüse Hashimoto Thyreoditis<br />

(auch HAT oder Hashi genannt) und<br />

Morbus Basedow (MB) als komplexe, chronische<br />

Erkrankungen wahrgenommen. <strong>Die</strong><br />

Erkrankung wird oft als symptomarme, einfach<br />

zu behandelnde Befindlichkeitsstörung<br />

betrachtet und die Behandlung konzentriert<br />

sich auf die entgleiste Schilddrüsenfunktion<br />

der Patienten. Bei Patienten und Ärzten bestehen<br />

bezüglich der Erkrankung gravierende<br />

Informationsdefizite. Um dies zu ändern<br />

und die Lebensqualität der Betroffenen zu<br />

verbessern, wurde KIT ins Leben gerufen.<br />

Es ist ein offenes Projekt mit einer Website<br />

und einem Diskussionsforum. Das Projekt<br />

ist Ansprechpartner für Betroffene, vermittelt<br />

Kontakte zu Selbsthilfegruppen und bietet<br />

bei der Gründung von Selbsthilfegruppen<br />

Unterstützung an. Neben einer Vernetzung<br />

der Schilddrüsen-Selbsthilfegruppen<br />

werden Informationen erarbeitet.<br />

Unter www.kit-online.org finden sich Informationsblätter,<br />

ein alphabetisch sortiertes<br />

Verzeichnis organisierter Selbsthilfegruppen<br />

und Gesprächskreise für Schilddrüsenkranke<br />

mit Ansprechpartner und<br />

Kontaktdaten, ein Forum zum Aust<strong>aus</strong>ch und<br />

informative Links.<br />

TRENDIG, AKTUELL, ANDERS<br />

„frau & gesundheit“ das Magazin für die moderne Frau<br />

Kosmetik+Ernährung+Lifestyle und vieles mehr<br />

Außerdem erscheinen im S & D <strong>Verlag</strong> zum 1. eines jeden Monats die<br />

<strong>Apotheke</strong>n-Kundenzeitschriften: Naturheilkunde & Gesundheit,<br />

die <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong>, Unsere besten Freunde,<br />

gesunde und spannende Infos für Tierfreunde,KOPFfit, für Gehirnjogging<br />

und Gedächtnistraining, Rätsel-aktuell, randvoll mit Denksportaufgaben<br />

sowie SUDoku, für alle Freunde der japanischen Knobelei.<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 9


atgeber gesundheit<br />

„Gesundes Kind“<br />

Ein frühzeitiger Gang<br />

zum Zahnarzt und<br />

eine positive Einstellung<br />

lassen beim Kind<br />

weniger Ängste aufkommen.<br />

Angst vor dem Zahnarzt?<br />

Ein Zahnarztbesuch ist nicht nur für manchen<br />

Erwachsenen eine unsichere und<br />

angsteinflößende Situation. Auch Kinder leiden<br />

unter Zahnarztangst! Oft setzen sich<br />

Angst und Unbehagen vor einem Zahnarzttermin,<br />

ein Leben lang fort. Daher ist es ratsam,<br />

die Kleinen möglichst frühzeitig, nach<br />

dem Milchzahndurchbruch einem Zahnarzt<br />

vorzustellen. Damit von Anfang an keine<br />

Ängste entstehen, können Eltern vorher ihr<br />

Kind auf die fremde Situation vorbereiten.<br />

Von den Eltern ist dabei richtiges und einfühlsames<br />

Verhalten gefragt. Auch die Wahl<br />

des Zahnarztes ist von Bedeutung. Kinderzahnarztpraxen<br />

gehen besonders auf die<br />

speziellen Bedürfnisse<br />

der Kleinen ein.<br />

Es tut bestimmt<br />

nicht weh!<br />

Oralphobie gehört zu den<br />

am weitesten verbreiteten<br />

Ängsten bei Kindern und Erwachsenen.<br />

Viele Eltern tragen dazu bei, wenn sie den<br />

regelmäßigen Kotrollbesuch als Drohung<br />

nutzen. Negative Assoziationen werden bei<br />

Kindern hervorgerufen mit Kommentaren<br />

wie: „Wenn du zu viele Süßigkeiten isst,<br />

musst du zum Zahnarzt“ oder „Putzt du<br />

deine Zähne nicht regelmäßig, schimpft der<br />

Foto: © proDente e.V.<br />

Zahnarzt“. „Hinzu kommen von Eltern gut<br />

gemeinte Aussagen wie ‚Es tut bestimmt<br />

nicht weh!’ oder ‚Du musst keine Angst<br />

haben!’, die bei Kindern häufig Unbehagen<br />

<strong>aus</strong>lösen, da nur das Warnsignal<br />

‚Angst’ und ‚Schmerz’ das Unterbewusstsein<br />

erreichen“, weiß Dr. med. dent. Yvonne Knyhala,<br />

Zahnärztin mit Tätigkeitsschwerpunkt<br />

Kinderzahnheilkunde <strong>aus</strong> Mühlheim an der<br />

Ruhr.<br />

Kindgerecht und spielerisch<br />

Kommen die Kleinen zum ersten Mal in die<br />

Zahnarztpraxis, werden sie vorsichtig von<br />

den Experten mit dem Thema vertraut gemacht.<br />

In einer Kennenlernphase<br />

erklärt ihnen<br />

der Kinderzahnmediziner<br />

das Vorgehen und<br />

danach probieren beide<br />

spielerisch die Instrumente<br />

<strong>aus</strong>. Vor allem<br />

sollte beim ersten Besuch keine Behandlung<br />

stattfinden, es sei denn, das Kind<br />

hat Zahnprobleme.<br />

Damit Kinder erst gar keine Ängste entwickeln,<br />

sollte der Zahnarztbesuch als<br />

Normalität betrachtet werden. Es ist nichts<br />

dagegen einzuwenden, wenn die Kleinen<br />

ihre Eltern bei Kontrollbesuchen begleiten,<br />

um zu sehen, wie der Ablauf ist und dass<br />

nichts Schlimmes und Bedrohliches passiert.<br />

Vor allem sollten Mutter oder Vater die<br />

Erklärung der Behandlung, den Experten<br />

überlassen, die kindgerechte Worte verwenden.<br />

So werden etwa Spritzen beim Kinderzahnarzt<br />

als Schlafwasser bezeichnet.<br />

Kindgerecht und spielerisch wird das Thema<br />

Erstbesuch beim Zahnarzt auch in Bilderbüchern,<br />

TV-Serien und Hörspielen behandelt.<br />

Dazu gehören neben „mein erster Zahnarztbesuch“<br />

auch „Caillou“ oder der Klassiker<br />

„Karius und Baktus“.<br />

Auch wenn sich nicht immer alle Ängste<br />

nehmen lassen, hat ein regelmäßiger<br />

Kontrollbesuch zwei- bis dreimal im Jahr<br />

oberste Priorität. Denn frühzeitig erkannte<br />

Zahndefekte verhindern Eingriffe und<br />

starke Schmerzen.<br />

Fotos: © Techniker Krankenkasse<br />

10 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13


„Mann-O-Mann“<br />

Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Glatt rasiert!<br />

<strong>Die</strong> Mehrheit der Männer rasiert sich täglich und<br />

ist dabei sehr kritisch, besonders wenn es um<br />

pflegende Rasierprodukte geht.<br />

Über die Hälfte der bartlosen Männer bevorzugt<br />

die Trockenrasur, während der Rest auf<br />

eine Nassrasur schwört. Letztere ist aufwändiger<br />

und gründlicher, aber sie ist nicht<br />

für jede Haut geeignet. <strong>Die</strong> Haut trocknet dabei<br />

leichter <strong>aus</strong> und kann gereizt werden.<br />

Schonende Rasur<br />

Für die Trockenrasur müssen die<br />

Barthaare so weit wie möglich<br />

<strong>aus</strong> der Haut her<strong>aus</strong>ragen. Dafür<br />

sind Pre-Shave Produkte, die es<br />

mit und ohne Alkohol gibt, geeignet.<br />

<strong>Die</strong> meisten Rasierprodukte<br />

enthalten pflegende, anti-entzündliche oder<br />

hautberuhigende Wirkstoffe. Spezielle Produkte<br />

verhindern einen unangenehmen<br />

Rasurbrand, dass Haare einwachsen und<br />

sich entzünden und stärken die Hautschutzbarriere.<br />

Für eine Nassrasur wird mehr Zeit benötigt<br />

und vorher muss die Gesichtshaut vorbereitet<br />

werden. Nach einer warmen Dusche<br />

oder Gesichtswäsche wird das Barthaar aufgeweicht<br />

und die Hautporen öffnen sich. Mit<br />

den Fingern oder einem Pinsel werden Rasier-Schaum,<br />

-Creme, -Seife oder -gel sorgfältig<br />

auf Gesicht und Hals verteilt. Durch<br />

massierende Bewegungen des Pinsels sind<br />

die Barthaare dann weicher und richten sich<br />

auf. Das Produkt soll immer dem Barthaar-<br />

Typ angepasst sein: Schaum für normale<br />

Bärte, Rasiercreme mit Pinsel für dichtes,<br />

hartes Barthaar und Rasiergel für die Problemhaut.<br />

Schaum, Creme oder Gel lassen<br />

die Barthaare aufquellen und weich werden.<br />

Foto: © beautypress/ERBE ®<br />

Rasiert wird nun in kurzen<br />

Strichen und in Wachstumsrichtung<br />

der Barthaare. Eine<br />

Rasur entgegen der Wuchsrichtung<br />

entfernt die Stoppeln<br />

gründlicher, strapaziert aber unnötig<br />

die Haut und kann zu eingewachsenen Barthaaren<br />

führen. Während der Rasur wird die<br />

Klinge immer wieder mit heißem Wasser gereinigt.<br />

Um ein gutes Ergebnis zu erzielen,<br />

sollten beim Nassrasierer nach etwa sieben<br />

Rasuren die Klingen <strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht werden.<br />

Der restliche Rasierschaum wird mit warmem<br />

Wasser abgewaschen und das Gesicht<br />

mit kaltem Wasser abgespült. Denn kaltes<br />

Wasser schließt die Poren, stillt Blutungen<br />

<strong>aus</strong> kleinen Verletzungen und erfrischt. Danach<br />

das Gesicht sanft trockentupfen.<br />

Pflegende Öle und Kräuter<br />

Nach der Rasur wird oft zum klassischen Aftershave<br />

gegriffen. Es enthält Alkohol und<br />

desinfiziert kleine Wunden. Dadurch kann es<br />

auf der Haut brennen, sie kann <strong>aus</strong>trocknen<br />

und spannen. Vorsichtig ist auch bei stark<br />

parfümierten Aftershaves geboten. Auf die<br />

männlich-herben Duftnoten reagieren Männer<br />

zunehmend allergisch. Immer beliebter<br />

werden dagegen Aftershave Balsam oder<br />

Gels und Cremes, die sich für verschiedene<br />

Hauttypen eignen. Sie enthalten weniger<br />

oder keinen Alkohol, dafür beruhigende,<br />

rückfettende und feuchtigkeitsspendende<br />

Zusätze. Eine Aftershave Lotion pflegt fettige<br />

Haut, erfrischt und beruhigt sie. Ein <strong>sanfte</strong>r<br />

Balsam beruhigt empfindliche Haut,<br />

wirkt und zieht schnell ein und Aftershave<br />

Creme verbessert den Feuchtigkeitsgehalt<br />

der trockenen Haut.<br />

Pflegende Rasierprodukte enthalten u. a.<br />

Pflanzenöle und Kräuterextrakte von Hamamelis,<br />

Ringelblume, Speick, Aloe Vera,<br />

Lavendel, Kamille, Zitrusfrüchten oder<br />

Rosskastanie, die die Haut mit Feuchtigkeit<br />

versorgen und beruhigen. Ausgewählte<br />

Kräuterextrakte und ätherische Öle desinfizieren<br />

die Haut und lindern Rötungen und<br />

Reizungen. Alaunzusätze oder ein Alaunstift<br />

helfen bei kleinen Blutungen, verursacht<br />

durch Mikroschnitte. Ätherische Öle geben<br />

den Produkten auch einen herb-würzigen<br />

maskulinen oder einen frischen Duft.<br />

Fragen Sie in<br />

<strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong> nach<br />

Pflegeprodukten speziell<br />

für Männer!<br />

Foto: © beautypress/Braun<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 11


alternative heilmethoden<br />

Frisch gepresste Obst-, Gemüse-<br />

und Grassäfte sind nicht nur<br />

lecker – sie können die Gesundheit<br />

fördern und die Heilung vieler<br />

Krankheiten unterstützen.<br />

Foto: © ExQuisine/Fotolia<br />

Gemüse und Obst sind gesund! Eine Spur<br />

gesünder sind Rohsäfte, die ihre größte Wirkung<br />

entfalten, wenn sie therapeutisch eingesetzt<br />

werden. Sie enthalten hochaktive<br />

Inhaltsstoffe, wie Vitamine, Mineralien,<br />

Spurenelemente oder Enzyme. Der „Säftepapst“<br />

Norman Walker, der die Rohsäfte bereits<br />

1910 bekannt machte, entdeckte, dass<br />

die größte Heilkraft dieser Säfte in den<br />

lebendigen Enzymen, den Bio-Katalysatoren,<br />

besteht.<br />

Sobald der Saft mit Luftsauerstoff in Berührung<br />

kommt oder erwärmt wird, werden diese<br />

Enzyme zerstört. Idealerweise wird frisches,<br />

saisonales Obst und Gemüse behutsam<br />

entsaftet und sofort verzehrt.<br />

Saft-Kur<br />

als Gesundheitsvorsorge<br />

„Schonend hergestellte Rohsäfte regen den<br />

Leber-, Nieren- und Hautstoffwechsel an“,<br />

sagt Dr. Rosina Sonnenschmidt, Autorin des<br />

Buches „<strong>Die</strong> Saft-Therapie“. Nach Wissen<br />

der Heilpraktikerin aktivieren sie das Drüsen-<br />

und Nervensystem und befreien <strong>aus</strong> einer<br />

Regulationsstarre, ein Zustand des Körpers,<br />

der therapeutische Maßnahmen erschweren<br />

kann. Eine Saft-Therapie kann einfach<br />

und eindrucksvoll das Gewicht, den<br />

Stoffwechsel und das Immunsystem regulieren.<br />

In Ihrem Buch bringt sie Genuss und<br />

Therapie zusammen.<br />

Zu Beginn einer Saft-Kur gibt es zunächst<br />

morgens bis mittags ballaststoffarme Obst-<br />

Rohsäfte. Sie helfen dem Körper sanft beim<br />

Entsäuern und Entschlacken. Gemüse-Roh-<br />

säfte stehen nachmittags und abends auf<br />

dem Plan und bauen den Organismus wieder<br />

auf. Erst in einem zweiten Schritt werden<br />

ballaststoffreiche Smoothies, das sind pürierte<br />

Dicksäfte <strong>aus</strong> ganzen Früchten und<br />

Blättern eingesetzt. Sie beschleunigen<br />

durch den hohen Ballaststoffgehalt die<br />

Stoffwechselvorgänge, entgiften und entschlacken.<br />

Grüne Smoothies <strong>aus</strong> Blattgemüse,<br />

Salat und Kräutern enthalten reichlich<br />

Chlorophyll, wirken stark basisch und reinigen<br />

das Blut. Milder wirken<br />

frisch zubereitete Früchte-<br />

Smoothies, die das Enzymsystem<br />

anregen und die Verdauung<br />

stärken. <strong>Die</strong> Autorin ermuntert<br />

zu kreativen und intuitiv<br />

gewählten Zutaten, damit die individuellen<br />

Bedürfnisse berücksichtigt<br />

werden. So wird auch<br />

der „innere Heiler“ angesprochen.<br />

Ein besonderes Highlight in Rosina<br />

Sonnenschmidts Saft-Therapie sind die von<br />

ihr entwickelten Milchschaumgetränke,<br />

Foto: © www.narayana-verlag.de<br />

kombiniert mit Gewürzen, Gräsern und Gemüse.<br />

Sie sind das dritte Getränk in der Saft-<br />

Therapie. Als „Latte macchiati“ sind auch<br />

herbe Säfte bekömmlicher und nahrhafter,<br />

zusätzlich wird durch die geschäumte Milch<br />

(als Alternative Soja- oder Mandelmilch)<br />

mehr Sauerstoff aufgenommen. Ein ganz<br />

wichtiger Aspekt: Rohsäfte, Smoothies und<br />

„Lattes“ werden nicht getrunken, sondern<br />

gegessen und löffelweise gut eingespeichelt.<br />

Dadurch kann die Nahrung optimal<br />

verdaut und enthaltene<br />

Nährstoffe besser verwertet<br />

werden.<br />

Weiterführende<br />

Literatur:<br />

Rosina Sonnenschmidt<br />

„<strong>Die</strong> Saft-Therapie –<br />

Natürlich gesund“<br />

Narayana-<strong>Verlag</strong>, Kandern<br />

ISBN 978-3-941706-98-9 · 24,00 Euro<br />

12 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13


Serie: Guter Rat <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Milchzucker in Tabletten<br />

Bei der Herstellung von Tabletten ist Milchzucker<br />

(Laktose) ein weit verbreiteter Hilfsstoff.<br />

Da eine Tablette meist nicht mehr<br />

Milchzucker als ein Esslöffel Milch enthält,<br />

müssen Menschen mit einer Laktose-Intoleranz<br />

keine Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen,<br />

Bauchschmerzen oder Durchfall befürchten.<br />

Denn wer eine Laktose-Intoleranz<br />

hat, kann noch über eine Restaktivität von<br />

Laktase, dem benötigten Milchzucker abbauenden<br />

Enzyms verfügen. Wie viel Milchzucker<br />

der einzelne Betroffene ohne Beschwerden<br />

vertragen kann, muss <strong>aus</strong>probiert werden.<br />

Wer ganz auf Milchprodukte verzichtet, sollte<br />

auf eine abwechslungsreiche Ernährung mit<br />

kalziumreichem Mineralwasser und grünen<br />

Gemüsesorten achten, denn bei einseitiger<br />

Ernährung kann das Risiko an Osteoporose zu<br />

erkranken steigen. Damit zu bestimmten<br />

Gelegenheiten etwa Einladungen, Milchprodukte<br />

ohne Beschwerden verzehrt werden<br />

können, gibt es in der <strong>Apotheke</strong> Kapseln und<br />

Tabletten, die das milchzuckerspaltende<br />

Enzym Laktase enthalten.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Pflanzliche Schlafmittel<br />

Ein erholsamer Schlaf ist wichtig für das Wohlbefinden. Wer nicht zur Ruhe kommt,<br />

dem bietet die Natur Pflanzen, mit deren Unterstützung Schlafstörungen und nervöse<br />

Unruhezustände behandelt werden können. Oft hilft schon, etwa eine Stunde vor dem<br />

Zubettgehen eine schlaffördernde, beruhigende Tasse Tee zu trinken, etwa mit Baldrian,<br />

Hopfen, Lavendel, Passionsblume, Melisse oder Johanniskraut, als einzelnes Kraut<br />

oder als fertige Teemischung. Daneben gibt es eine ganze Reihe standardisierter Fertigpräparate<br />

<strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong>, die die Einnahme wesentlich erleichtern. Möglicherweise<br />

kann die Kombination verschiedener Pflanzensubstanzen noch besser als ein<br />

Einzelpräparat helfen. Pflanzliche Mittel benötigen einige Zeit, bis sie ihre Wirkung voll<br />

entfalten können. Hierüber gibt der <strong>Apotheke</strong>r gerne Auskunft.<br />

Foto: © wikimedia<br />

Extra-Portion Pflege<br />

Ellenbogen, Fersen und Knie sind oft rau und rissig. Sie gehören zu<br />

den Teilen des Körpers, die schnell <strong>aus</strong>trocknen, da die Haut dort<br />

weniger Fett produziert. Wer gepflegt in den Frühling starten will,<br />

sollte nun eine Extra-Portion Pflege einplanen. Nutzen Sie die morgendliche<br />

Dusche zur gleichzeitigen Pflege dieser Problemzonen.<br />

Ein Peeling entfernt abgestorbene Hautzellen und sorgt schnell für<br />

eine glatte, weiche Haut.<br />

Foto: © beautypress/eucerin ®<br />

Nach dem Duschen trockenrubbeln und den Körper mit einer reichhaltigen<br />

Körperlotion für trockene Haut eincremen. Ideal sind<br />

feuchtigkeitsspendende Lotionen mit Urea, die rasch einziehen ohne<br />

einen Film auf der Haut zu hinterlassen. Ihre <strong>Apotheke</strong> hält ein<br />

großes Sortiment hochwertiger Pflegeprodukte für eine glatte und<br />

geschmeidige Haut bereit.<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 13


alternative heilmethoden<br />

Kräuter- und Heiltees sind praktische<br />

Helfer bei allerlei leichten<br />

Erkrankungen und Unpässlichkeiten.<br />

Es gibt verschiedene Arten<br />

der Zubereitung.<br />

<strong>Die</strong> einfachste und gebräuchlichste Form<br />

Heilpflanzen anzuwenden ist ein Kräutertee<br />

<strong>aus</strong> frischen oder getrockneten Kräutern.<br />

Wasser löst die in den Pflanzen vorhandenen<br />

Bitterstoffe, Flavonoide und Saponine.<br />

Durch die in der Pflanze vorhandenen<br />

Lösungsvermittler gehen auch wasserunlösliche<br />

Substanzen, wie ätherische Öle in<br />

den Tee über.<br />

In der Regel sollten es nicht mehr als vier<br />

bis fünf Tassen eines Heiltees über Tag verteilt<br />

in kleinen Schlucken getrunken werden,<br />

möglichst nicht unmittelbar vor und nach<br />

dem Essen, denn nur so werden die Inhaltsstoffe<br />

gut vom Körper aufgenommen. Außerdem<br />

sollten Heilkräutertees nicht<br />

regelmäßig und über einen längeren<br />

Zeitraum als H<strong>aus</strong>tee getrunken<br />

werden, sonst gewöhnt<br />

sich der Organismus<br />

an die Inhaltsstoffe<br />

und die<br />

Wirkung bleibt<br />

<strong>aus</strong>!<br />

14 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13<br />

Zubereitung<br />

von Kräutertee<br />

Foto: © istock<br />

Drei Varianten der<br />

Teezubereitung!<br />

Aufguss (Infus)<br />

<strong>Die</strong> bekannteste Zubereitungsart von Heilkräutern<br />

ist der Aufguss. Da viele Heilkräuter<br />

ätherische Öle enthalten, die sich beim<br />

Kochen verflüchtigen würden, ist dies die<br />

am häufigsten angewendete Methode. Besonders<br />

Blätter und Blüten werden mit<br />

sprudelnd kochendem Wasser übergossen.<br />

Für den Aufguss wird ein Teelöffel der Droge<br />

auf eine Tasse Wasser genommen.<br />

Etwa fünf bis zehn Minuten darf der Tee zugedeckt<br />

ziehen und wird danach abgeseiht.<br />

Der Tee wird noch heiß oder warm in<br />

kleinen Schlucken getrunken, damit er gut<br />

wirken kann.<br />

Abkochung (Dekokt)<br />

Eine Abkochung ist geeignet für zerkleinerte<br />

holzige, weniger quellbare<br />

und knorpelige Pflanzenteile wie<br />

Wurzeln oder Hölzer. Zuerst<br />

werden die<br />

Wurzeln mit kaltem<br />

Wasser angerührt<br />

und bleiben eine<br />

halbe Stunde stehen.<br />

Dann werden sie etwa 15 Minuten erhitzt<br />

und anschließend abgegossen.<br />

Bei einer <strong>sanfte</strong>n Abkochung wird der Tee<br />

nicht gekocht, sondern nur zum Kochen gebracht.<br />

Pro Tasse wird ein Teelöffel Kräuter<br />

verwendet und mit einer Tasse kaltem Wasser<br />

in einen Topf gegeben. Nach dem Aufkochen<br />

wird der Topf vom Herd genommen,<br />

der Tee muss nun ein paar Minuten ziehen<br />

und wird abgeseiht.<br />

Kalt<strong>aus</strong>zug (Mazerat)<br />

Vor allem empfindliche, zarte Blüten, weiche<br />

und schleimhaltige Wurzeln werden mit kaltem<br />

Wasser übergossen und müssen über<br />

Nacht ziehen. Das Gefäß muss abgedeckt<br />

werden, damit die Duftstoffe nicht verfliegen.<br />

Nach dem Abgießen wird der Tee leicht<br />

erwärmt. Für den Kalt<strong>aus</strong>zug eignen sich<br />

besonders Baldrianwurzel, Königskerze,<br />

Eibisch, Malve und Mistel.<br />

Vorsicht: Da bei einem Kalt<strong>aus</strong>zug eventuelle<br />

Krankheitserreger nicht durch Hitze<br />

abgetötet werden, sollte nur einwandfreie<br />

Ware für den Kalt<strong>aus</strong>zug verwendet werden.<br />

Teedrogen erhalten Sie in<br />

<strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong>!<br />

Foto: © wikimedia/Hannes Grobe


atgeber gesundheit<br />

Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © Fotolia<br />

Kaffee ist nicht gleich Kaffee!<br />

Wer nach Kaffeetrinken ein deutliches Unwohlsein<br />

verspürt, sollte einmal einen prüfenden<br />

Blick auf die Kaffeepackung werfen,<br />

denn dort geben die Hersteller auch Hinweis<br />

auf die „Verträglichkeit“. Bezeichnun-<br />

Alles kalter Kaffee?<br />

gen wie „bekömmlich, säurearm, mild, magenfreundlich,<br />

sanft entkoffeiniert oder in vielen Fällen als Aufputschmittel, mit desbende<br />

Wirkung verzichten. So dient Kaffee<br />

Schonkaffee“ haben immer mit der Verarbeitung<br />

des Kaffees zu tun, denn Kaffee ist Leistungstief übersprungen wird. Doch Vorsen<br />

Hilfe der Kreislauf angekurbelt und das<br />

nicht gleich Kaffee! Natürlich gibt es auch sicht: Nach einer anfänglichen Steigerung<br />

entcoffeinierten Kaffee zu kaufen, doch der körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit<br />

tritt auch schon bald die Ge-<br />

auch dieser hat noch anregende Wirkung.<br />

Es ist bekannt, dass die Chlorogensäure und genregulation auf, das heißt, die positive<br />

das sogenannte Röstkaffee-Fett unser Nervensystem<br />

reizen, ähnlich wie das Koffein,<br />

Wirkung lässt auch wieder nach.<br />

nur wesentlich schwächer. Koffeinfreier<br />

Kaffee wirkt immer noch etwa ein Viertel so<br />

stark wie koffeinhaltiger und hat auch<br />

dieselbe harntreibende Wirkung.<br />

<strong>Die</strong> Diskussion über das<br />

„Für und Wider“ des Kaffees<br />

bleibt lebendig, weil er so<br />

scheinbar widersprüchliche<br />

Reaktionen zeigt.<br />

Millionen Tassen Kaffee werden täglich in<br />

Deutschland getrunken. <strong>Die</strong> so köstlich duftende<br />

Flüssigkeit ist neben Bier zum beliebtesten<br />

Volksgetränk avanciert. <strong>Medizin</strong>isch<br />

wurde nachgewiesen, dass Koffein u. a. auch<br />

die Adrenalinwirkung verstärkt, was durch<strong>aus</strong><br />

erklärt, weshalb die meisten Menschen<br />

nach Kaffeegenuss nicht schlafen können.<br />

Man weiß ebenso, dass starke Kaffeetrinker<br />

oft über Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit<br />

und Migräne klagen, wenngleich sie angeben,<br />

dass Kaffee ihre Beschwerden lindere.<br />

Ein Teufelskreis, den der Betroffene nicht<br />

als solchen erkennt.<br />

Aufputschmittel Kaffee<br />

Wer viel Kaffee trinkt, glaubt, ihn auch nötig<br />

zu haben, sei es, dass er ohne Kaffee nicht<br />

auf die Beine kommt oder dass er mit Kaffee<br />

die müden Geister wecken und den Kreislauf<br />

in Schwung bringen muss. <strong>Die</strong> Gründe<br />

für übermäßigen Kaffeegenuss sind sicher<br />

vielschichtiger Natur und weit<strong>aus</strong> komplizierter,<br />

als es den Anschein hat. Eines haben<br />

fast alle Kaffeetrinker gemeinsam, einerlei,<br />

wie gut oder schlecht sie sich nach Kaffee<br />

fühlen: Nur wenige möchten auf seine bele-<br />

<strong>Die</strong> Gefahr, die Forderung des Organismus<br />

zu überhören, der deutlich eine Ruhep<strong>aus</strong>e<br />

braucht, wird mit jeder getrunkenen Tasse<br />

Kaffee größer. Und so wähnt man sich im<br />

Vollbesitz der körperlich und geistigen<br />

Kräfte, ist aber in Wirklichkeit erschöpft und<br />

müde. Mit drei, vier, fünf und sechs, ja oft<br />

mit bis zu zehn Tassen Kaffee versuchen<br />

manche Menschen ihr Defizit <strong>aus</strong>zugleichen<br />

und stehen ständig unter „Dauerspannung“,<br />

auch wenn die selbst verordnete Menge<br />

Kaffee zunächst ihren <strong>Die</strong>nst tut. Eines<br />

steht fest: Wer ohne Kaffee den Tag nicht<br />

mehr bewältigen kann, sollte überlegen, was<br />

er im Leben ändern muss.<br />

von Hildegard<br />

Willms-Beyárd<br />

Gesundheitsberaterin<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 15


März 2013<br />

25 Montag Februar<br />

04 Montag<br />

26 <strong>Die</strong>nstag<br />

05 <strong>Die</strong>nstag<br />

27 Mittwoch<br />

06 Mittwoch<br />

28 Donnerstag<br />

07 Donnerstag<br />

01 Freitag März<br />

08 Freitag<br />

02 Samstag<br />

09 Samstag<br />

03 Sonntag<br />

10 Sonntag<br />

11 Montag<br />

12 <strong>Die</strong>nstag<br />

13 Mittwoch<br />

14 Donnerstag<br />

15 Freitag<br />

16 Samstag<br />

17 Sonntag<br />

18 Montag<br />

19 <strong>Die</strong>nstag<br />

20 Mittwoch<br />

Frühlingsanfang<br />

21 Donnerstag<br />

22 Freitag<br />

23 Samstag<br />

24 Sonntag<br />

Palmsonntag<br />

25 Montag<br />

26 <strong>Die</strong>nstag<br />

27 Mittwoch<br />

28 Donnerstag<br />

29 Freitag<br />

Karfreitag<br />

30 Samstag<br />

31 Sonntag<br />

Ostersonntag<br />

Beginn der Sommerzeit


Naturheilkunde & Gesundheit • Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

–––––<br />

–––––<br />

frisch<br />

Kohlrabi-<br />

Radieschensalat<br />

Zutaten:<br />

3 EL Öl<br />

2 EL Essig<br />

Kräutersalz<br />

Pfeffer<br />

2 Bund Radieschen<br />

2 Kohlrabi<br />

1 Bund Schnittlauch<br />

Zubereitung:<br />

Öl, Essig, Kräutersalz und Pfeffer zu einer<br />

Salatsoße verrühren. Kohlrabi schälen,<br />

dabei die kleinen grünen Herzblätter beiseitelegen<br />

und die Knollen grob raffeln. Radieschen<br />

putzen, waschen und in Scheiben<br />

schneiden. Alle Salatzutaten mit der Salatsoße<br />

vermischen. Schnittlauch waschen,<br />

trocken tupfen, in Röllchen schneiden,<br />

Kohlrabiblätter hacken und beides über den<br />

Salat streuen. Sofort servieren.<br />

Foto: © Paul Offermanns


Dreimal täglich<br />

Zahnbelag lässt sich sanft aber gründlich mit einer elektrischen<br />

Zahnbürste entfernen. „Konventionelle Zahnratgeber<br />

gesundheit<br />

Parodontitis<br />

bringt<br />

Gesundheitsprobleme<br />

Foto: © DAK-Gesundheit/Wigger<br />

Foto: © www.caree-dental.de<br />

Krankheitserregende Mundbakterien lassen nicht nur Zähne <strong>aus</strong>fallen, sondern<br />

sind auch Ursache anderer körperlicher Störungen.<br />

Werden die Zähne schlecht geputzt, gibt es nicht nur einen schlechten<br />

Atem. Bakterien vermehren sich explosionsartig im Mundraum.<br />

Es kann zu einer Zahnfleischentzündung und Parodontitis kommen.<br />

Darunter wird eine chronische Entzündung verstanden, die das<br />

Zahnfleisch in einem langen Prozess zurückgehen<br />

lässt. Langfristig wird der gesamte Zahnhalteapparat<br />

inklusive Kieferknochen geschädigt. Dabei<br />

bleibt es nicht! „Über die Entzündungsherde im<br />

Zahnfleisch können die Keime in die Blutbahn gelangen<br />

und so schlimmstenfalls Gefäßverkalkungen<br />

und Herzinfarkte verursachen“, erläutert<br />

Dr. med. dent. Jochen H. Schmidt, leitender<br />

Zahnarzt des Carree Dental in Köln. „Zudem ist<br />

es möglich, dass sich Bakterien-Ansammlungen auf der Zahnoberfläche<br />

negativ auf den Zuckerstoffwechsel <strong>aus</strong>wirken.“<br />

Weitere Risikofaktoren!<br />

Für eine chronische Entzündung des Zahnbetts gibt es neben der<br />

schlechten Zahnpflege noch weitere Risikofaktoren wie Stress,<br />

Nikotin, Vitaminmangel und Diabetes. Vor allem Menschen über<br />

35 sind betroffen. Da Parodontitis langsam und<br />

schleichend verläuft, ist eine frühzeitige Diagnose<br />

grundsätzlich ein Problem. Rötungen und Schwellungen<br />

des Zahnfleisches und Zahnfleischbluten<br />

beim Zähneputzen sind erste Alarmzeichen.<br />

„<strong>Die</strong>s spricht fast immer für eine Entzündung des<br />

Zahnfleisches (Gingivitis) oder Zahnhalteapparates<br />

(Parodontitis)“, erläutert Stephan Pratsch, Experte<br />

für Parodontitisbehandlungen im Carree Dental.<br />

18 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13<br />

Foto: © www.caree-dental.de<br />

Wie sieht die Behandlung <strong>aus</strong>?<br />

Bei der Diagnose Parodontitis entfernt der Zahnarzt die schädlichen<br />

Zahnbeläge (Plaque) und reinigt konsequent die tiefen Zahnfleischtaschen<br />

und befreit sie von Bakterien. Eine gängige Praxis ist das<br />

manuelle Wegkratzen der Ablagerung mit speziellen Werkzeugen.<br />

<strong>Die</strong>s erfordert vom Zahnarzt erhebliche Kraftanstrengungen und ist<br />

für den Patienten nicht gerade angenehm. Außerdem kann das Zahnfleisch<br />

verletzt und die Wurzeloberfläche geschädigt werden. Eine<br />

angenehmere Methode ist die Ultraschall-Kürettage. Das schonende<br />

Verfahren kann Patienten oft einen operativen Eingriff ersparen.<br />

Begleitend verhindern Antibiotika und desinfizierende Mundspülungen<br />

eine erneute Infektion. Daneben gibt es eine Neuerung auf dem<br />

Gebiet der Laser, der ebenfalls die Beläge in den Taschen entfernt;<br />

ein anderes Modell dient der Desinfektion.<br />

Fachärzte empfehlen zur Vorbeugung:<br />

Gesund Kauen<br />

Süße und salzige Naschereien wie Pralinen oder Chips setzen sich<br />

gerne an der Zahnoberfläche ab und bieten Bakterien gute Anhaftungsstellen.<br />

Dagegen regt kräftiges Kauen von Vollkornbrot<br />

und Obst die Speichelproduktion an. Nicht nur die<br />

Plaquesäureneutralisation wird dadurch schneller gefördert,<br />

sondern der Wiedereinbau von zahnhärtenden Mineralstoffen<br />

in den Zahnschmelz wird beschleunigt.


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © DAK-Gesundheit/Hanuschke+Schneider<br />

bürsten sind häufig zu weich<br />

oder zu hart und werden<br />

falsch angewandt, was den<br />

Bakterienbelag fördern bzw.<br />

dem Zahnfleisch schaden<br />

kann“, so Dr. Schmidt. Dreimal<br />

täglich sollten die Zähne<br />

stets drei Minuten<br />

gereinigt werden: Morgens,<br />

mittags und abends. Dabei<br />

müssen die Innen- und Außenseiten aller Zähne gründlich gebürstet<br />

werden und nicht nur die Schneidezähne und die Kauflächen<br />

der Backenzähne. Spätestens nach sechs Wochen ist eine neue<br />

Bürste fällig.<br />

Bürsten mit Effekt<br />

Zahnzwischenraumbürstchen sind bei zurückgezogenem Zahnfleisch<br />

eine gute Wahl. Mit ihnen können Bereiche gereinigt werden,<br />

an die normale Zahnbürsten nicht herankommen. Auch Zungenbürsten<br />

sind sinnvoll. Sie entfernen Beläge auf der Zunge, die häufig<br />

unangenehmen Mundgeruch verursachen.<br />

Zahnseide für Zahnzwischenräume<br />

Zahnseide leistet nicht nur bei festsitzendem Zahnersatz gründliche<br />

Arbeit. Besonders ratsam ist<br />

sie bei problematischen Zwischenräumen.<br />

„Denn gerade<br />

hier bildet sich bei Nichtbenutzung<br />

sehr häufig Karies“,<br />

weiß Zahnarzt Stephan<br />

Pratsch.<br />

Nach dem Snack Mund <strong>aus</strong>spülen<br />

Süßigkeiten sollten nur in Maßen gegessen werden und danach<br />

ist es ratsam, den Mund immer mit warmem Wasser <strong>aus</strong>zuspülen.<br />

Erst 30 Minuten danach werden die Zähne geputzt. „Dann ist sichergestellt,<br />

dass der Bürsten-Abrieb den Schmelz der Zähne nicht<br />

zusätzlich angreift“, erklärt Dr. Schmidt.<br />

Kontrolle ist besser<br />

Zweimal jährlich empfehlen die Experten eine Zahnarztkontrolle,<br />

inklusive professionelle Zahnreinigung. Sie schützt vor Entzündungen<br />

und ist wesentlicher Bestandteil der Parodontitis-Behandlung.<br />

Eine regelmäßige Entfernung von Zahnstein schützt vor Zahnfleischerkrankungen.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Foto: © www.leifheit.de<br />

Achtung<br />

Pollenflug<br />

Gewinnspiel<br />

Jeder dritte Bundesbürger leidet unter Allergien. Besonders<br />

schlimm ist der Pollenflug. Prof. Dr. Peter von der Driesch, Facharzt<br />

für Allergologie und ärztlicher Direktor des Klinikums Stuttgart,<br />

rät: „Gerade in der Pollenflugzeit sollte der Boden mindestens<br />

jeden zweiten Tag feucht, beziehungsweise nebelfeucht<br />

gewischt werden, um die häusliche Pollenbelastung zu senken.“<br />

Ideale Bodenbeläge sind für Allergiker Laminat und Parkett.<br />

Wir verlosen sieben Clean Twist Systeme von Leifheit mit<br />

denen solche glatten Flächen mühelos und schonend gereinigt<br />

werden. Ecken und Kanten werden durch den praktischen Rundumbezug<br />

gleich mit sauber. Ohne Bücken und ohne Kontakt der<br />

Hände mit dem Schmutzwasser wird der Wischbezug, mithilfe<br />

einer rotierenden Schleudermechanik im Stiel, <strong>aus</strong>geschleudert.<br />

Dadurch werden auch kleinste Schmutz- und Pollenpartikel her<strong>aus</strong>gefiltert.<br />

Wenn Sie ein „Clean Twist Systeme“ gewinnen möchten, dann<br />

schreiben Sie bis zum 31.03.13 eine <strong>aus</strong>reichend frankierte Postkarte<br />

mit dem Lösungswort <strong>aus</strong> dem Rätsel auf Seite 25 und der<br />

Adresse der <strong>Apotheke</strong>, von der Sie „Naturheilkunde & Gesundheit“<br />

erhalten an:<br />

S & D <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Stichwort: Pollenflug<br />

Postfach 1213<br />

47592 Geldern<br />

Per Fax oder E-Mail eingesandte Lösungen werden nicht berücksichtigt. Mehrfachsendungen führen<br />

zum Ausschluss. Der Rechtsweg ist <strong>aus</strong>geschlossen, die Gewinne sind nicht übertragbar und werden<br />

nicht in bar <strong>aus</strong>gezahlt. <strong>Die</strong> Gewinner werden persönlich benachrichtigt. <strong>Die</strong> Preise wurden gestiftet<br />

von Leifheit<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 19


wellness & gesundheit<br />

So essen<br />

Senioren!<br />

Foto: © wikimedia<br />

Neben einem gesunden Lebensstil<br />

kann eine <strong>aus</strong>gewogene Ernährung<br />

zu einer guten Lebensqualität<br />

im Alter beitragen.<br />

Foto: © Informationsbüro Heilwasser<br />

Foto: © Informationsbüro Heilwasser<br />

Ältere Menschen schenken ihrer Ernährung<br />

<strong>aus</strong> den unterschiedlichsten Gründen oft zu<br />

wenig Aufmerksamkeit. Viele Senioren essen<br />

zu fett, zu süß, zu kalorienreich oder verspüren<br />

weniger Appetit und essen zu wenig. Dadurch<br />

nehmen sie nicht genügend verdauungsfördernde<br />

Ballaststoffe, Vitamine und<br />

Mineralstoffe wie Vitamin B6, B12, C, D und<br />

Folsäure, Kalzium, Jod und Zink auf. Körperlich<br />

und geistig fitte Senioren, die sich selbst<br />

versorgen können, weisen seltener Defizite<br />

auf als Pflegebedürftige oder Heimbewohner.<br />

Wie gut Senioren mit Nährstoffen versorgt<br />

sind, ist nicht immer nur eine Sache der verzehrten<br />

Menge. <strong>Die</strong> Leistungsfähigkeit vieler<br />

Organe nimmt mit zunehmendem Alter ab.<br />

Nachlassende Produktion der Magensäure<br />

und von Verdauungsenzymen, aber auch die<br />

Einnahme von Medikamenten, kann die Nährstoff<strong>aus</strong>nutzung<br />

verschlechtern. Vermindertes<br />

Riechen und Schmecken, eine erhöhte<br />

Aktivität von Sättigungshormonen, weniger<br />

Durstempfinden und eine Abnahme der Muskelmasse<br />

sorgen für weniger Appetit.<br />

Eine optimale Ernährung für Senioren, die<br />

keine spezielle Diät halten müssen und sich<br />

noch selbst versorgen können, kann die Vollwert-Ernährung<br />

sein, vor<strong>aus</strong>gesetzt sie wird<br />

den altersbedingten Veränderungen angepasst.<br />

Foto: © wikimedia<br />

20 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Abwechslungsreich<br />

und vielseitig<br />

Mit zunehmendem Alter nimmt die Knochenund<br />

Muskelmasse ab. Der Körperfettgehalt<br />

dagegen steigt und insgesamt wird immer weniger<br />

Energie benötigt. Pro Lebensjahrzehnt<br />

reduziert sie sich um etwa 100 kcal, während<br />

der Bedarf an lebensnotwendigen Nährstoffen<br />

wie Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen<br />

nahezu unverändert bleibt. Daher sollten bewusst<br />

Lebensmittel gewählt werden, die eine<br />

hohe Nährstoffdichte aufweisen. <strong>Die</strong>se Bedingungen<br />

erfüllen vor allem Gemüse, Obst,<br />

Hülsenfrüchte, magere Milchprodukte, Kartoffeln,<br />

Vollkornprodukte, mageres Fleisch<br />

und magerer Fisch.<br />

Mehr Obst und Gemüse<br />

Gemüse, Kartoffeln und Obst sind wichtige<br />

Lieferanten für Nähr- und Ballaststoffe sowie<br />

für Vitamine und Mineralstoffe. Günstig ist<br />

es, einen Teil des Gemüses und Obst roh als<br />

Frischkost zu verzehren. Doch ältere Menschen<br />

haben im Alter oft Gebiss- und Kauprobleme<br />

und vermeiden daher Rohes. Gemüse<br />

und Obst lassen sich dann besser, fein geraffelt<br />

oder gerieben, essen. Frisch gepresste<br />

Obst-und Gemüsesäfte können ebenfalls zur<br />

Vitamin-und Mineralstoffversorgung beitragen.<br />

Wird rohes Gemüse oder Obst nicht vertragen,<br />

darf es kurz blanchiert, bissfest gedünstet<br />

oder eventuell püriert werden. Obst<br />

eignet sich besonders als Zwischenmahlzeit<br />

oder als Nachtisch.<br />

Täglich Vollkornprodukte<br />

Vollkornprodukte enthalten neben einer Reihe<br />

von Nährstoffen wichtige Ballaststoffe.<br />

<strong>Die</strong>se bewirken eine geregelte Verdauung,<br />

sind blutzuckerdämpfend und cholesterinsenkend.<br />

Daher ist es gesundheitlich günstiger<br />

Mehl, Teigwaren, Brot, Müsli und Gebäck<br />

möglichst <strong>aus</strong> dem vollen Korn zu wählen und<br />

weniger polierten weißen Reis, Weiß- und<br />

Graubrot zu essen. Vollkornprodukte müssen<br />

nicht hart und grob sein. Getreide schmeckt,<br />

fein geschrotet und gegart als Brei, in Aufläufen<br />

und Suppen. Besonders praktisch für ältere<br />

Menschen sind Thermogetreide und Getreideflocken.<br />

Vollkornbrot, -brötchen und -<br />

toast <strong>aus</strong> fein gemahlenem Mehl mit lockerer<br />

Kruste sind bei Kauproblemen zu empfehlen.<br />

Dagegen können Brot und Brötchen mit aufgestreutem<br />

Sesam oder Mohn Ärger mit dem<br />

Gebiss bereiten.<br />

Weniger Fettiges<br />

Nicht nur ältere Menschen sollten mit Fetten<br />

sparsam umgehen. Hochwertige Fette wie etwa<br />

Butter und eine ungehärtete Pflanzenmargarine<br />

eignen sich als Streichfett fürs Brot.<br />

Olivenöl und ungehärtetes Kokosfett empfehlen<br />

sich zum Braten. Kalt gepresste, nicht<br />

raffinierte Öle enthalten mehrfach ungesättigte<br />

Fettsäuren und sollten für Salate genutzt<br />

werden. Mit geeigneten Garmethoden wie<br />

Dünsten und Dämpfen können Fette eingespart<br />

werden. Besonders auf versteckte Fette<br />

in Fleisch, Wurst, Käse, Sahne und anderen<br />

Milchprodukten, Nüssen, Süßspeisen, Schokolade<br />

und Kuchen muss geachtet werden.<br />

Bewusster Genuss<br />

Durch den Verzehr von Fleisch, Wurst, Eiern<br />

und fettreichen Milchprodukten wird nicht<br />

nur zu viel Fett, sondern auch reichlich Eiweiß,<br />

Cholesterin, Purine sowie Schadstoffe<br />

aufgenommen. Ein bewusster Verzehr von<br />

ein bis zwei Fleischmahlzeiten oder Fischmahlzeiten<br />

und 2-3 Eier in der Woche sollte<br />

überlegt werden. Auch ganz ohne Fleisch ist<br />

eine <strong>aus</strong>gewogene Ernährung möglich. Milch<br />

wird oft von älteren Menschen nicht mehr so<br />

gut vertragen. Dagegen sind Sauermilchprodukte<br />

wie Joghurt, Dickmilch, Kefir oder Buttermilch<br />

meist bekömmlicher und haben dazu<br />

noch eine leicht abführende Wirkung.<br />

Mehr Kräuter und Gewürze<br />

Im Alter nimmt häufig das Geschmacks-und<br />

Geruchsempfinden ab. Deshalb wird das Essen<br />

oft stärker gesalzen. Zu starkes Salzen<br />

kann aber zur Erhöhung des Blutdrucks beitragen<br />

und die Nieren stark belasten. Besser<br />

wird mit reichlich frischen Kräutern und Gewürzen<br />

abgeschmeckt. Sie unterstreichen<br />

den Eigengeschmack der Speisen und machen<br />

das Essen viel bekömmlicher.<br />

Sparsam süßen<br />

Zucker und künstliche Süßstoffe in jeder<br />

Form sollten möglichst selten und natürliche<br />

Süßungsmittel wie Honig, Apfel- und Birnendicksaft<br />

sehr sparsam eingesetzt werden.<br />

Zum Süßen eignen sich auch eingeweichte<br />

Trockenfrüchte oder süßes frisches Obst.<br />

Zucker versteckt sich in vielen Produkten wie<br />

in Fertiggerichten, Backwaren, Brotaufstrichen<br />

und Getränken. Zu viel Süßes kann den<br />

Insulinstoffwechsel stark belasten und zur<br />

Diabetes führen.<br />

Trinken nicht vergessen<br />

Das Durstgefühl lässt mit den Jahren nach<br />

und viele ältere Menschen vergessen das<br />

Trinken. Auch Mundtrockenheit, Schluckbeschwerden<br />

oder eine Demenz können regelmäßiges<br />

Trinken erschweren. Pro Tag sind 1,5<br />

bis 2 Liter Flüssigkeit empfehlenswert. Denn<br />

wer genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, vermeidet<br />

Verstopfungen sowie Störungen des<br />

Mineralstoff- und Wasserh<strong>aus</strong>haltes und der<br />

Nierenfunktion. Verwirrtheit kann auch eine<br />

Folge von Flüssigkeitsmangel sein. Empfehlenswert<br />

sind kalorienfreie oder -arme Getränke<br />

wie natriumarme Mineralwässer, ungesüßte<br />

Kräuter- oder Früchtetees und verdünnte<br />

Obstsäfte.<br />

Kleinere Mahlzeiten<br />

Lange Abstände zwischen den Hauptmahlzeiten<br />

führen zu Leistungstiefs und verursachen<br />

Heißhunger. Es ist immer besser, fünf bis<br />

sechs kleinere Mahlzeiten, als drei größere<br />

Portionen am Tag zu sich zu nehmen. Verdauungsorgane<br />

und Insulinstoffwechsel werden<br />

dadurch geringer belastet. Noch ein wichtiger<br />

Aspekt, der oft vernachlässigt wird: Durch die<br />

verschiedenen Mahlzeiten wird der Tagesablauf<br />

besser strukturiert.<br />

Sind Sie gut mit Nährstoffen<br />

versorgt?<br />

In <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong> werden<br />

Sie kompetent beraten!<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 21<br />

Foto: © wikimedia


alternative heilmethoden<br />

Foto: © wikimedia/Andreas Praefcke<br />

Hildegard-<strong>Medizin</strong><br />

<strong>Die</strong> ganzheitliche Heilkunde der Hildegard von Bingen<br />

ist heute aktueller denn je!<br />

Hildegard von Bingen (1098-1179) ist die große<br />

Mystikerin und Naturheilkundlerin des<br />

Mittelalters. In ihren medizinisch-wissenschaftlichen<br />

Werken „C<strong>aus</strong>ae et Curae“ und<br />

die „Physica“ beschäftigte sie sich mit den<br />

Heilkräften der Natur und dem Menschen in<br />

seiner Ganzheit. Sie vertraute den Kräften<br />

der Natur und ihre <strong>Medizin</strong> bestand <strong>aus</strong><br />

Pflanzen, Elementen (Feuer, Luft, Wasser<br />

und Erde), Steinen, Tieren und Metallen.<br />

Dabei vernachlässigte sie nicht den Einfluss<br />

einer entsprechenden Lebensführung, einer<br />

vernünftigen Ernährung, positiver Gedanken<br />

und einer harmonischen Stimmung auf die<br />

Gesundheit.<br />

Der Begriff Hildegard-<strong>Medizin</strong> wurde erst<br />

1970 vom Arzt Gottfried Hertzka geprägt, der<br />

sich auf die Schriften der mittelalterlichen<br />

Klosterfrau berief. In <strong>Apotheke</strong>n gibt es eine<br />

Reihe von Arzneimitteln, Mischungen von<br />

22 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13<br />

Tees, Kräutern und Gewürzen, die auf Hildegards<br />

Grundlagen basieren.<br />

Ganzheitlich Heilen<br />

<strong>Die</strong> nach Schriften entwickelte Hildegard-<br />

<strong>Medizin</strong> wird von ganzheitlich arbeitenden<br />

Ärzten und Heilpraktikern praktiziert. <strong>Die</strong><br />

Therapie findet Anwendung bei allgemeiner<br />

Schwäche, Magen-Darm-Problemen, Herz-<br />

Kreislauf-Beschwerden, Durchblutungsstörungen<br />

und Atemwegserkrankungen. Nach einer<br />

<strong>aus</strong>führlichen Anamnese und einer Diagnose<br />

kann eine individuelle Behandlungskombination<br />

<strong>aus</strong> Pflanzenheilkunde, Ernährungsregeln,<br />

Ausleitungsverfahren wie<br />

Schröpfen, Aderlass, Fasten oder Schwitzbäder<br />

verordnet werden.<br />

Nach Hildegards Lehre helfen bei fast allen<br />

Beschwerden Kräutern und Pflanzen zu ent-<br />

schlacken und zu entgiften. Eine Genesung<br />

wird anschließend durch eine maßvolle und<br />

<strong>aus</strong>gewogene Ernährung, pflanzlichen Arzneien,<br />

Mineralien sowie Edelsteinen angestrebt.<br />

Eine seelische Reinigung durch Gespräche,<br />

Musik und Meditation und ein geregelter<br />

Wechsel von Ruhe und Aktivität gehören dazu.<br />

Ernährungstherapie<br />

Bewusst und gesund essen und trinken war<br />

ein Anliegen der ersten deutschen „Naturärztin“<br />

Hildegard von Bingen. Sie wusste schon<br />

vor 800 Jahren über die Heilwirkung bestimmter<br />

Lebensmittel. Dinkel und alte, vergessene<br />

Gewürze sind die Pfeiler der Hildegard-Küche.<br />

In ihren Werken finden sich viele praktische<br />

Empfehlungen zur individuellen Ernährung,<br />

die heute noch Gültigkeit haben, einiges<br />

ist auch widerlegt. So stand sie zum Beispiel<br />

der Rohkost skeptisch gegenüber und riet


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

vom Verzehr bestimmter Lebensmittel wie<br />

Erdbeeren, Pfirsiche, Pflaumen, Gurken und<br />

Porree ab. Viele Gemüsesorten waren zu ihrer<br />

Zeit noch unbekannt. Ein Kochbuch im<br />

heutigen Sinne hat sie nie geschrieben. Erfahrene<br />

Köchinnen entwickelten nach ihren<br />

Empfehlungen schmackhafte Rezepte in denen<br />

sie besonders Nahrungsmittel wie Dinkel,<br />

Edelkastanien, Sellerie, Fenchel, Quitten<br />

und Gewürze wie Galgant, Bertram und Quendel<br />

verwendeten.<br />

Foto: © wikimedia/Luc Viatour<br />

Galgant<br />

Galgant ist ein Ingwergewächs und schmeckt scharf<br />

aromatisch und etwas erdig im Geschmack. Er verbreitet<br />

einen angenehmen Duft und wirkt krampflösend,<br />

bakterien- und entzündungshemmend. Das Gewürz<br />

wird verwendet bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden<br />

wie Blähungen und Völlegefühl<br />

sowie bei leichten Krämpfen im Magen-Darm-<br />

Bereich.<br />

Foto: © BLE,Bonn/Foto-Thomas<br />

In Hildegards Schriften<br />

spielt der Dinkel<br />

für die Ernährung<br />

und Heilung eine zentrale<br />

Rolle. In ihrer<br />

„Physica“ schreibt<br />

sie: „Der Dinkel ist<br />

die beste Körnerfrucht.<br />

Er ist fett,<br />

kräftig und milder als alle anderen Arten.<br />

Dem, der ihn ißt, bereitet er ein rechtes<br />

Fleisch und rechtes Blut und macht die Sinne<br />

des Menschen heiter und froh. Wie er auch<br />

immer zu sich genommen wird, er ist bekömmlich<br />

in jeder Zubereitung. Wenn einer<br />

so krank ist, daß er nichts mehr zu sich nehmen<br />

kann, dann bereite man ihm eine Speise<br />

<strong>aus</strong> gekochten Dinkelkörnern zusammen mit<br />

Ei, und es wird ihn innerlich heilen wie eine<br />

gute Salbe.“ Dinkel enthält reichlich Ballaststoffe,<br />

hochwertiges pflanzliches Eiweiß, Kalzium,<br />

Magnesium, Eisen, Phosphor und Vitamine<br />

des B-Komplexes. Das nussartig<br />

schmeckende Getreide ist leichter verdaulich<br />

als Weizen und hat durch den hohen Klebergehalt<br />

hervorragende Backeigenschaften.<br />

Neben dem Dinkel spielen Kräuter und Gewürze<br />

in der Hildegard-<strong>Medizin</strong> eine große<br />

Rolle.<br />

Adressen<br />

von Therapeuten unter:<br />

www.hildegard-gesellschaft.org<br />

www.therapeuten.de<br />

Foto: © wikimedia/Holger Casselmann<br />

Foto: © wikimedia/Rita Erfurt<br />

Foto: © wikimedia/H.Zell<br />

Foto: © wikimedia/Javier martin<br />

Bertram<br />

Schon seit dem Altertum ist Bertram ein bekanntes<br />

Heilmittel. <strong>Die</strong> Pflanze wird etwa 30 cm hoch, ihre<br />

Blüten sind kamillenähnlich und weiß. Verwendet<br />

wird meist die scharfe Bertramwurzel als Pulver. Hildegard<br />

empfahl Bertram wegen seiner verdauungsfördernden<br />

und Säfte reinigenden Wirkung.<br />

Quendel<br />

Quendel ist ein wilder Thymian und enthält reichlich<br />

ätherische Öle. Er wird in der Küche verwendet und<br />

war schon im Mittelalter eine geschätzte Heilpflanze<br />

bei Atemerkrankungen. Daneben stärkt er die Verdauung,<br />

lindert Frauenbeschwerden, entzündliche<br />

Hautprobleme und Gelenkschmerzen.<br />

Beifuß<br />

Beifuß ist mit dem Wermut verwandt, aber milder im<br />

Geschmack. Das aromatisch-zartbittere Kraut eignet<br />

sich besonders zum sparsamen Würzen von fetten<br />

und schweren Speisen. Im Mittelalter galt das Kraut<br />

nicht nur als Mittel gegen Hexerei, sondern wurde als<br />

Arzneipflanze bei Verdauungsproblemen eingesetzt.<br />

Ysop<br />

<strong>Die</strong> blaublühende Pflanze hat eine leicht kampferartige<br />

Note und passt gut zu Salaten, Gemüse, Kräuterquark<br />

und Eintöpfen. Ysop als Heilpflanze wird wegen<br />

ihrer schleimlösenden Wirkung und zur Stärkung<br />

von Nerven und Organen geschätzt.<br />

Tees, Kräuter und Gewürze,<br />

nach Hildegard von Bingen, finden<br />

Sie in <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong>!<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 23


atgeber gesundheit<br />

Schmerzfrei durch Bewegung<br />

Testen Sie im letzten Teil dieser dreiteiligen Rückenschule, wie effektiv ein Mix<br />

<strong>aus</strong> Kräftigungs-, Koordinations- und Dehnübungen die Muskulatur stärkt.<br />

Fotos: © AGR<br />

1 2 1<br />

2<br />

Nach kleinen, einfachen Dehnübungen zur Stärkung der Arm- und<br />

Nackenmuskulatur, Lektionen mit Hanteln, auf der Gymnastikmatte<br />

und mit dem Powerball, werden nun Übungen mit dem Turnstab und<br />

dem Theraband gezeigt.<br />

Übungen mit dem Turnstab<br />

Mit dem Turnstab wird besonders gut die Schultermuskulatur gekräftigt<br />

und gedehnt. Das Turngerät eignet sich auch zur Eigenwahrnehmung<br />

der Körperhaltung. Halten Sie mit beiden Händen den Stab<br />

senkrecht auf Ihren Rücken. Wenn er Hinterkopf, Brustwirbelsäule<br />

und das Becken berührt, ist Ihre Wirbelsäule gerade.<br />

1. Dehnt die Brustmuskulatur<br />

Umfassen Sie, wie auf der Abbildung gezeigt, den Stab mit beiden<br />

Händen und heben Sie die Arme mit angewinkelten Ellenbogen an.<br />

Nun bewegen Sie langsam Ihre Arme und den Stab auf unterschiedliche<br />

Höhen nach hinten. Führen Sie die Übung eine Minute lang<br />

durch.<br />

2. Stärkt Arm- und Schultermuskeln<br />

Strecken Sie den Stab in aufrechter Sitzhaltung waagerecht nach<br />

vorne. Halten Sie ihn fest und tun Sie so, als würden Sie den Stab<br />

etwas <strong>aus</strong>einanderziehen und wieder zusammenschieben. Wiederholen<br />

Sie die Bewegungen eine Minute.<br />

Übungen mit dem Theraband<br />

<strong>Die</strong> Bänder gibt es in verschiedenen Stärken. Wählen Sie eine Stärke<br />

<strong>aus</strong>, mit der Sie zehn Wiederholungen der Übungen schaffen.<br />

1. Trainiert Arm- und Schultermuskulatur<br />

<strong>Die</strong> Enden des Bandes um die Handflächen wickeln und die Arme<br />

seitlich nach oben strecken. Nun das Band langsam mit beiden<br />

Händen <strong>aus</strong>einanderziehen, dann die Spannung lösen.<br />

2. Kräftigt Arm- und Rückenmuskulatur<br />

Setzen Sie sich auf das Theraband und umfassen Sie mit beiden<br />

Händen die Enden. Bewegen Sie nun beide Arme diagonal abwechselnd<br />

vor und zurück.<br />

Tag der Rückengesundheit<br />

Am 15. März ist der 12. Tag der Rückengesundheit.<br />

Er steht unter dem Motto:<br />

„Lebenslust statt Rückenschmerzfrust – wie tägliches<br />

Genusstraining Ihren Rücken stärkt!“<br />

In ganz Deutschland finden Aktionen rund um den gesunden<br />

Rücken statt. Weitere Infos finden Sie unter:<br />

www.agr-ev.de<br />

www.ruecken-tag.de<br />

www.tag-der-rueckengesundheit.de<br />

24 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 25


atgeber gesundheit<br />

Bitterstoffe<br />

machen fit!<br />

Kurbeln Sie Ihren Stoffwechsel<br />

an, stärken Sie Verdauung und<br />

Immunsystem und nutzen Sie<br />

die Bitterstoffe einiger Pflanzen<br />

für Ihr Wohlbefinden!<br />

Einen süßen, salzigen, sauren oder scharfen<br />

Geschmack mögen die meisten Menschen.<br />

Um Bitteres machen viele einen großen Bogen.<br />

Denn gegen bitter Schmeckendes besitzen<br />

Menschen eine angeborene Abneigung,<br />

die sie vor dem Verzehr giftiger Pflanzen<br />

schützt. Doch nicht alle Bitterstoffe sind<br />

für den Menschen giftig. Wegen der Abneigung<br />

gegen Bitteres wurde bei vielen unserer<br />

Gemüsesorten, Salaten und Getreide<br />

der bittere Geschmack einfach weggezüchtet.<br />

Dabei wird leicht vergessen, dass Bitterstoffe<br />

eine nachhaltige Wirkung auf die Gesundheit<br />

und das Wohlbefinden haben.<br />

26 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13<br />

Bitteres unterstützt<br />

die Verdauung<br />

Wenn die Verdauung nicht einwandfrei<br />

abläuft, können rasch<br />

vielfältige Beschwerden auftauchen.<br />

Das kann von der Magenverstimmung,<br />

Sodbrennen oder<br />

Blähungen bis zur Abgeschlagenheit<br />

und Müdigkeit reichen. Wer<br />

reichlich und fettig gegessen hat, schwört<br />

zum Abschluss des Essens oft auf einen Verdauungslikör<br />

oder einen Magenbitter. Nicht<br />

ohne Grund, denn sobald die Zunge Bitteres<br />

wahrnimmt, wird vermehrt Speichel freigesetzt.<br />

Magen, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse<br />

beginnen mit der Sekretion von<br />

Magensäften, Gallenflüssigkeit und Insulin.<br />

Zusätzlich wird die Leber angeregt Schadstoffe<br />

<strong>aus</strong>zuscheiden.<br />

Durch die Bitterstoffe werden nicht nur die<br />

Verdauungsprozesse gefördert, so dass Giftstoffe<br />

und Schadstoffe den Körper rasch wieder<br />

verlassen können, sondern auch noch andere<br />

Körperfunktionen beeinflusst. Nährstoffe<br />

werden nur dann aufgenommen, wenn<br />

das Verdauungssystem optimal funktioniert.<br />

Gleichzeitig wird das Immunsystem auf Trab<br />

gebracht, aktiviert und stabilisiert und das<br />

Herz-Kreislauf-System angekurbelt.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse


Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Foto: © Wikimedia<br />

Eine Durchblutung der Organe wird angeregt<br />

und verbessert. <strong>Die</strong> Blutgefäße bleiben flexibel<br />

und schützen vor zu hohem Blutdruck.<br />

Noch ein Vorteil, interessant für alle, die Abnehmen<br />

wollen: Bitteres sorgt für ein schnelleres<br />

Sättigungsgefühl und kann das Verlangen<br />

nach Süßigkeiten reduzieren. Bitterstoffe<br />

sind also eine natürliche Essbremse.<br />

Gesundheit <strong>aus</strong> der Küche<br />

Empfehlenswerter als alkoholhaltige Verdauungshilfen<br />

ist der Verzehr einer Vielzahl bitterer<br />

Gemüse- und Obstsorten wie Chicorée,<br />

Löwenzahn und andere Wildkräuter, Rucola,<br />

Mangold, Radicchio, Artischocken, Rosenkohl,<br />

Endiviensalat und Grapefruit. Sie sollten,<br />

<strong>aus</strong> den vorher genannten Gründen, öfters<br />

auf den Tisch kommen! Andere bittere<br />

Alkaloide, wie das anregende Koffein im Kaffee,<br />

das Theobromin im Kakao oder Matetee<br />

sowie das Lupulon im Bier bzw. Hopfen haben<br />

die gleiche Wirkung. Es ist aber deshalb nicht<br />

ratsam diese Genussmittel in großen Mengen<br />

zu trinken. Daneben gibt es eine Reihe<br />

bittere Kräuter und Gewürze wie Beifuß,<br />

Bockshornklee, Galgant, Kerbel, Kurkuma,<br />

Ingwer, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei,<br />

Thymian und Zitronenmelisse, die sich zum<br />

kreativen Würzen vieler Gerichte eignen.<br />

Bitterstoffe <strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong><br />

Gewöhnen Sie Ihren Körper mithilfe bitterer<br />

Lebensmitteln und Würzkräutern wieder an<br />

Bitterstoffe! Zusätzlich erhalten Sie in der<br />

<strong>Apotheke</strong> eine Reihe von Heilkräutern, mit einem<br />

hohen Gehalt an Bitterstoffen, getrocknet<br />

als Tee oder als pflanzliche Präparate, wie<br />

traditionelle Kräuterelexiere, Bitterstoff-<br />

Tinkturen oder Extrakte in Kapselform.<br />

Unterschiedliche Anteile an Bitterstoffe<br />

haben Artischocken, Echter Engelwurz,<br />

Löwenzahn, Gelbe Enzianwurzel, Hopfenzapfen,<br />

Mariendistel, Kamille, Scharfgarbe,<br />

T<strong>aus</strong>endgüldenkraut und Wermut.<br />

Chicorée<br />

Gelber Enzian<br />

Löwenzahn<br />

Hopfen<br />

Foto: © Barmer GEK<br />

Foto: © BLE, Bonn/Thomas<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Foto: © Wikimedia<br />

Foto: © BLE, Bonn/Thomas<br />

• Artischocke<br />

Ihre Inhaltstoffe Cynarin und Cynaridin sowie<br />

andere Flavonoide regen die Produktion von<br />

Gallensäure an und regenerieren die Leberzellen.<br />

Außerdem haben die Inhaltsstoffe der<br />

Artischocke einen cholesterinsenkenden Effekt,<br />

eine kräftigende Wirkung auf den Magen<br />

und aktivieren die Sexualdrüsen. Für eine Kur<br />

eignen sich Artischockensaft oder Artischocken-Präparate<br />

<strong>aus</strong> der <strong>Apotheke</strong>.<br />

• Gelber Enzian<br />

<strong>Die</strong> Wurzel hat den höchsten, in der Natur<br />

vorkommenden, Bitterstoffgehalt. Der Wirkstoff<br />

Gentiopikrin kann die Leber schützen<br />

und wirkt verdauungsfördernd, hilft bei Blähungen<br />

und Völlegefühl. Aus den getrockneten<br />

Wurzeln wird ein Tee zubereitet.<br />

• Löwenzahn<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Wirkstoffe des Löwenzahns<br />

sind die Bitterstoffe, die die Sekretion der<br />

Verdauungsdrüsen fördern. Aufgrund des hohen<br />

Kaliumgehaltes hat das Kraut auch harntreibende<br />

Wirkung. Löwenzahn hilft bei Verdauungsbeschwerden<br />

mit Völlegefühl und<br />

Blähungen und bei Störungen im Bereich des<br />

Gallenabflusses. Der Wirkstoff Taraxin <strong>aus</strong><br />

den Löwenzahnblättern entgiftet die Leber. In<br />

der Volksheilkunde werden frische junge<br />

Blätter zu Frühjahrskuren als Salat verzehrt.<br />

• Hopfenzapfen<br />

Hopfen ist ein Helfer bei Einschlafstörungen.<br />

Neben der beruhigenden und schlaffördernden<br />

Wirkung sorgen Bitterstoffe im<br />

Harz der Hopfenzapfen für einen gut funktionierenden<br />

Stoffwechsel.<br />

• Mariendistel<br />

Sie enthält einen als Silymarin bezeichneten<br />

Wirkstoffkomplex. Er schützt die Leber dreifach,<br />

idem er die Leberzellen vor Lebergiften<br />

schützt, als Fänger freier Radikale wirkt<br />

und die Bildung neuer Leberzellen anregt.<br />

Ein Tee <strong>aus</strong> den Samen schmeckt sehr bitter,<br />

alternativ können auch Kapseln <strong>aus</strong> der<br />

<strong>Apotheke</strong> genommen werden.<br />

Eine umfangreiche Beratung<br />

erhalten Sie in <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 27


alternative heilmethoden<br />

Serie: Naturheilkundliche Diagnoseverfahren<br />

In der Naturheilkunde wird nach den Ursachen<br />

der Erkrankung gesucht. Für eine erfolgreiche<br />

Therapie ist eine verlässliche<br />

Diagnose daher unerlässlich. Zu den Diagnoseverfahren,<br />

die ein umfangreiches Bild<br />

vom Patienten geben, gehört auch die medizinische<br />

Hand- und Nageldiagnostik (Chirologie).<br />

Sie ist eine der ältesten Diagnoseverfahren<br />

zur Erkennung von Organschwächen<br />

und Krankheitszeichen und wird oft mit anderen<br />

Diagnoseverfahren kombiniert.<br />

Hand- und Nageldiagnostik<br />

Gepflegte Hände und Nägel sind nicht nur<br />

eine Visitenkarte. Sie zeigen auch, wie es dem<br />

Menschen gesundheitlich geht!<br />

Foto: © Fotolia<br />

Aus der Hand lesen<br />

Bei der Handdiagnostik wird davon <strong>aus</strong>gegangen,<br />

dass die Hand den Menschen im<br />

Ganzen reflektiert. Eine Deutung setzt sehr<br />

viel Erfahrung und Gespür vor<strong>aus</strong>. Hände<br />

können zupackend oder zart, empfindsam<br />

oder robust wirken und geben Hinweise<br />

über Begabungen, Temperament<br />

und Neigungen eines<br />

Menschen. Es werden Handformen<br />

bzw. Handtypen mit<br />

einer besonderen Charakteristik<br />

unterschieden. Zusammen<br />

mit den Merkmalen der<br />

Innenhand, den „Signaturen“<br />

können Störungen besser erkannt werden.<br />

<strong>Die</strong> Form der Finger der ganzen Hände, Innenflächen<br />

und Linien und die Farbe und<br />

Form geben in der alternativen Heilkunde<br />

wertvolle Informationen über Gesundheitsund<br />

Persönlichkeitsmerkmale des Patienten.<br />

Ein erfahrener Therapeut analysiert, wo<br />

die Handlinien entspringen, wo sie enden,<br />

ob sie von anderen Linien gekreuzt werden<br />

und ob sie unterbrochen oder gebogen sind.<br />

Auch anhand der Finger lassen sich Krankheiten<br />

erkennen. Jede Verdickung oder Verbiegung<br />

der Glieder der einzelnen Finger<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

können auf bestimmte Krankheiten<br />

wie Leberleiden, Nieren-<br />

oder Milz-Pankreas-<br />

Schwäche oder Störungen<br />

des Dickdarms zurückgeführt<br />

werden.<br />

Was Fingernägel verraten<br />

Gesunde Fingernägel sind fest und biegsam,<br />

mit matter, schimmernder Oberfläche und<br />

einem hellen Halbmond im hinteren Nagelbereich.<br />

Auffällige Veränderungen und<br />

Wachstumsstörungen weisen oft durch<br />

Form und Farbe auf ernste Erkrankungen<br />

hin. Stoffwechselstörungen der Schilddrüse,<br />

Diabetes mellitus oder chronische<br />

Darmerkrankungen hinterlassen ihre Spuren.<br />

So werden gewölbte Uhrglasnägel oft in<br />

Kombination mit sogenannten Trommelschlägerfingern,<br />

in manchen Fällen durch eine<br />

chronische Herz- oder Lungenerkrankung<br />

oder unelastische Blutgefäße hervorgerufen.<br />

Uhrglasnägel werden auch bei neurologischen<br />

Störungen, Leberleiden oder<br />

chronisch entzündlichen Darmerkrankungen<br />

beobachtet. <strong>Die</strong> Ursache für muldenförmig<br />

eingedellte Löffelnägel können Eisenmangel,<br />

Vitamin-C-Mangel, Schilddrüsenstörungen<br />

oder Blutarmut sein. Tüpfelnägel<br />

sind typische Nagelveränderungen bei<br />

Schuppenflechte, Ekzemen oder bei kreisrundem<br />

Haar<strong>aus</strong>fall.<br />

28 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13


wellness & gesundheit<br />

Lavendel<br />

Herkunft<br />

Lavendel (Lavendula angustifolia)<br />

kommt <strong>aus</strong> dem Mittelmeerraum vor<br />

allem <strong>aus</strong> Südfrankreich.<br />

Gewinnung<br />

Das dünnflüssige, klare bis leicht<br />

bläuliche Öl wird durch Destillation <strong>aus</strong><br />

den bläulich-violetten langen Blütenrispen<br />

der Pflanze gewonnen.<br />

Duft<br />

Das Duftprofil des Lavendelöls wird als<br />

frisch, kräuterartig, blumig, herb, luftig<br />

und klar beschrieben und hat harmonisierende<br />

und wohltuende Wirkung auf<br />

den gesamten Organismus. Lavendelduft<br />

ist ein Duft zum Abschalten! Das<br />

ätherische Öl eignet sich ganz besonders<br />

gut zum Mischen mit anderen<br />

Pflanzenessenzen, da es deren Wirkung<br />

verstärkt. Lavendel gehört zu den<br />

wichtigsten ätherischen Ölen. Es wird<br />

geschätzt, dass im Öl mehr als 200<br />

Inhaltsstoffe enthalten sind.<br />

Eigenschaften &<br />

Verwendung<br />

In der medizinischen Aromatherapie<br />

wird Lavendelöl auch innerlich verabreicht.<br />

Das Einsatzgebiet ist groß, da das<br />

Öl über eine erstaunlich breitgefächerte<br />

Heilkraft verfügt. Deshalb wird es in der<br />

Literatur auch als „Universal-Heilöl“<br />

bezeichnet, welches bei Nervosität<br />

beruhigt, den Schlaf fördert, die Nerven<br />

stärkt, Schmerzen lindert, krampflösende<br />

Wirkung auf die Luftwege hat<br />

(Asthma, Keuchhusten, Grippe) bei<br />

Magen- und Darmkoliken hilft, eine vermehrte<br />

Wasser<strong>aus</strong>scheidung der Nieren<br />

bewirkt, also harntreibend ist, den<br />

Gallenfluss anregt und antiseptische,<br />

entzündungshemmende Wirkung hat.<br />

Lavendelwasser<br />

Äußerlich angewandt beschleunigt Lavendel<br />

die verzögerte Wundheilung und<br />

hilft bei Akne, Schuppenflechte und<br />

Ekzemen. Für die Wund- und Hautbehandlung<br />

wird ein „Lavendelwasser“<br />

hergestellt, indem man 100 Milliliter<br />

destilliertes Wasser mit 12 Tropfen<br />

Lavendelöl mischt. Mithilfe einer<br />

sterilen Kompresse wird die Flüssigkeit<br />

auf die betroffenen Hautstellen gebracht.<br />

Gesundheit & Wellness<br />

In der Duftlampe oder im Duftbrunnen<br />

aromatisiert Lavendelöl nicht nur die<br />

Raumluft, sondern beeinflusst auch die<br />

Psyche. Bei seelischen Missstimmungen,<br />

Nervosität, Stress, Anspannung und<br />

Überreiztheit kann allein schon das<br />

Einatmen des Lavendelöls beruhigen<br />

und helfen. Lavendelöl wird von<br />

empfindlicher Kinderhaut ebenso gut<br />

vertragen wie von der Haut Erwachsener,<br />

da es in keiner Weise hautreizend wirkt.<br />

Es eignet sich hervorragend als Zusatz zu<br />

Bädern, Körper- und Massageölen, wo es<br />

seine <strong>sanfte</strong> Wirkung entfaltet.<br />

Ein entspannendes, wohlduftendes Körperöl<br />

könnte folgendermaßen <strong>aus</strong>sehen:<br />

5 Tropfen Lavendelöl, 3 Tropfen Bergamotte-Öl<br />

und 1 Tropfen Neroli werden in<br />

100 ml Mandelöl gegeben. Mit dieser<br />

Mischung wird der Körper sanft<br />

massiert, was nicht nur der Haut gut tut,<br />

sondern auch entspannende Wirkung<br />

hat.<br />

von Hildegard<br />

Willms-Beyárd<br />

Gesundheitsberaterin<br />

<strong>Die</strong>ser Text gilt der allgemeinen Information sowie<br />

der Bekanntmachung der Pflanzenessenz. Er ist<br />

keine Aufforderung zur Eigenbehandlung, da er keinesfalls<br />

Diagnose und Verordnung des Arztes oder<br />

Behandlers ersetzt. Vor der Einnahme ätherischer<br />

Öle sollten Sie immer fachkundigen Rat einholen.<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 29<br />

Fotos: © Wikimedia


33. Beech (Rotbuche)<br />

<strong>Die</strong> Toleranz-Blüte<br />

Motto: Unfähig sind die anderen<br />

<strong>Die</strong> Blütenessenz Beech (Fagus sylvatica)<br />

wird bei der Bachblüten-Therapie bei<br />

Menschen mit Toleranzproblemen eingesetzt.<br />

Sie stehen in einem inneren Konflikt,<br />

der das Verständnis für den Mitmenschen<br />

erschwert oder unmöglich macht.<br />

Probleme haben immer nur die anderen,<br />

selbst halten sich Beech-Personen für tadellos<br />

und fehlerfrei.<br />

Im negativen Beech-Zustand verhalten<br />

sich Menschen stur, rechthaberisch, nörgelnd,<br />

arrogant gereizt, zynisch, kritisieren<br />

ständig und können wenig Mitgefühl<br />

und Einfühlungsvermögen aufbringen.<br />

Kompromisse sind nicht möglich. Introvertierte<br />

Beech-Typen zeigen ihre Haltung<br />

nicht nach außen, sondern setzen<br />

Menschen in Gedanken herab. Mögliche<br />

körperliche Symptome können Allergien,<br />

Störungen des Magen-Darm-Traktes oder<br />

Verspannungen der Muskulatur sein.<br />

Naturheilkunde-Wissen<br />

Beech als Blütenessenz fördert wieder<br />

das Schöne und Gute zu sehen, Toleranz<br />

und Mitgefühl für andere und deren unterschiedlichen<br />

Verhaltensweisen zu<br />

entwickeln. Beech macht toleranter,<br />

einfühlsamer, entspannter und sanftmütiger.<br />

Foto: © wikimedia/ Krzysztof Ziarnek<br />

Herstellung<br />

der Stockbottle<br />

Nach der Übertragung der Bachblüten<br />

mittels der Sonnenmethode oder der<br />

Kochmethode, wie in der letzten Folge<br />

beschrieben, erfolgt die weitere<br />

Herstellung zur Uressenz oder Mutteressenz.<br />

<strong>Die</strong> Blüten werden ohne<br />

Berührung <strong>aus</strong> dem Wasser entfernt.<br />

Nachdem die Essenz gefiltert wurde,<br />

wird Alkohol (Brandy) 1:1 zur Konservierung<br />

zugegeben und in dunkle Flaschen<br />

gefüllt. <strong>Die</strong>se Mutteressenz ist<br />

nahezu unbegrenzt haltbar. Nun kann<br />

die Urtinktur im Verhältnis 1:240 mit<br />

einer Wasser-Brandy-Mischung verdünnt<br />

werden. <strong>Die</strong>se Verdünnung<br />

wird in Stockbottles à 10 Milliliter gefüllt.<br />

Sie sind in der <strong>Apotheke</strong> als<br />

„Bachblüten“ erhältlich. Für eine Einnahmemischung<br />

werden diese Bachblüten-Konzentrate<br />

vom Anwender<br />

oder Therapeuten weiter verdünnt.<br />

Das Verfahren ähnelt der Homöopathie,<br />

mit der sich Dr. Edward Bach <strong>aus</strong>führlich<br />

beschäftigt hat.<br />

Propolis<br />

Zum Großteil besteht der Bienenharz Propolis <strong>aus</strong> Baumharzen,<br />

weitere Inhaltsstoffe sind Wachse, Pollen, ätherische Öle, Spurenelemente<br />

und Vitamine. Aufgrund seines Gehaltes an Antioxidantien<br />

gilt er als zellschützend. Untersuchungen zeigen, dass<br />

Propolis gegen bestimmte Arten von Viren, Bakterien und Pilzen<br />

wirksam ist. Er wird in der Naturheilkunde bei Infektionskrankheiten,<br />

leichten Verletzungen, Hautproblemen, Parodontitis sowie<br />

zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte angewendet.<br />

Neben Rohpropolis zum Kauen sind als Zubereitungsformen<br />

Tinkturen, Pulver oder Granulat, Kapseln und Zahnpasta, Creme,<br />

Haarshampoo mit Propolis in der <strong>Apotheke</strong> erhältlich.<br />

Rückenschule<br />

Gegen Rückenschmerzen, verursacht durch Verspannungen,<br />

einer falschen Haltung oder einer schwachen Rückenmuskulatur,<br />

hilft der Besuch einer Rückenschule. Dort werden unter<br />

fachlicher Anleitung die Bauch-, Nacken- und Rückenmuskeln<br />

gezielt trainiert und gestärkt. Eine Rückenschule kann<br />

Rückenproblemen vorbeugen und bestehende Schmerzen<br />

lindern helfen. Der Übende lernt, sich langfristig so zu bewegen,<br />

dass die Wirbelsäule und die gesamte Rückenmuskulatur<br />

gekräftigt und entlastet werden.<br />

30 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13


IMPRESSUM:<br />

Exklusiv <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>sanfte</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>aus</strong> <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Her<strong>aus</strong>geber/<strong>Verlag</strong>:<br />

S & D <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Otto-Hahn-Str. 16 · 47608 Geldern<br />

Postfach 1213 · 47592 Geldern<br />

Tel.: (0 28 31) 13 00 - 0<br />

Fax: (0 28 31) 13 00 20<br />

www.SuD-<strong>Verlag</strong>.com<br />

www.naturheilkunde-und-gesundheit.com<br />

info@sud-verlag.de<br />

Kostenlose Hotline: 0800/2831000<br />

Verleger und Geschäftsführer:<br />

Manfred P. H. Gleske (v.i.S.d.P.)<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Oecotrophologin Marita Offermanns<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Ursula Grabow,<br />

Prof. Dr. med. Dr. med.<br />

habil. Wolfgang Remy,<br />

Hildegard Willms-Beyárd<br />

Konzept und Grafikdesign:<br />

Diplom Grafikdesigner Jürgen Kahlert<br />

Rätsel: Pressebüro von Berg<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Marcus H. Thielen, Tel.: (0 28 31) 13 00 42<br />

m.thielen@sud-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 21 (gültig ab 01.01.2013)<br />

Copyright:<br />

2013 by S & D <strong>Verlag</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Nachdrucke sind – auch <strong>aus</strong>zugsweise –<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

<strong>Verlag</strong>es gestattet und honorarpflichtig.<br />

„<strong>Die</strong> im Magazin dargestellten Informationen<br />

dienen <strong>aus</strong>schließlich zur allgemeinen Information<br />

und sind keinesfalls als Ersatz für eine<br />

persönliche Beratung, Untersuchung, Diagnose<br />

oder Behandlung durch einen Arzt oder <strong>Apotheke</strong>r<br />

gedacht. Alle Angaben sind ohne Gewähr.“<br />

Bezug: Nur über <strong>Apotheke</strong>n.<br />

Naturheilkunde & Gesundheit erscheint<br />

jeweils am Monatsanfang. Namentlich<br />

gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manu skripte<br />

und Bilder wird keine Gewähr übernommen.<br />

Rück sen dungen oder die Beant wortung<br />

sonstiger Zuschriften kann nur erfolgen,<br />

wenn <strong>aus</strong>reichendes Porto beiliegt.<br />

(Februar-Lösung: HAMAMELIS)<br />

Rätsel-<br />

Auflösung<br />

der Seite 25<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse<br />

Foto: © AOK-Mediendienst<br />

auf die April-Ausgabe<br />

ab 02.04.2013 in <strong>Ihrer</strong> <strong>Apotheke</strong><br />

Bewegung ist die<br />

beste <strong>Medizin</strong><br />

Regelmäßiger Sport fördert das Wohlbefinden<br />

und kann vielen Krankheiten vorbeugen.<br />

Warum ist Bewegung so gesund?<br />

Schützen Sie<br />

Ihr Gehör!<br />

Unsere Ohren sind immer auf<br />

Empfang. Regelmäßige Ruhezeiten<br />

erhalten das Hörvermögen.<br />

Druck: Senefelder Misset, NL Doetinchem<br />

Foto: © AOK-Mediendienst<br />

Hauptsache<br />

pflanzlich?<br />

Auch pflanzliche Mittel benötigen eine<br />

Beratung und sollten nicht bedenkenlos<br />

genommen werden!<br />

03 | 13 | Naturheilkunde & Gesundheit | 31


Überreicht durch die <strong>Apotheke</strong> Ihres Vertrauens:<br />

Foto: ® Paul Offermanns<br />

Osterwünsche<br />

Jemand, der dich arg vermisst,<br />

wünscht zu Ostern sehr,<br />

dass du froh und munter bist;<br />

und noch viel, viel mehr!<br />

Ist´s auch nicht viel, was ich dir schenke:<br />

Du spürst doch, dass ich an dich denke!<br />

Volksgut<br />

Wir wünschen Ihnen ein<br />

fröhliches Osterfest!<br />

Ihr <strong>Apotheke</strong>nteam

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!