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Die sanfte Medizin aus Ihrer Apotheke - S&D-Verlag GmbH

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atgeber gesundheit<br />

Serie: Selbsthilfegruppen<br />

Frühjahrsmüdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme,<br />

stumpfe Haare oder brüchige<br />

Fingernägel bringen die wenigsten Menschen<br />

mit der Schilddrüse in Zusammenhang.<br />

Sechs bis zehn Prozent der Bevölkerung<br />

sind von der Autoimmunerkrankung<br />

Hashimoto-Thyreoiditis betroffen. Besonders<br />

in Phasen, in denen die Geschlechtshormone<br />

ins Ungleichgewicht geraten, etwa<br />

in der Pubertät, nach der Geburt eines Kindes<br />

oder in den Wechseljahren treten, bei<br />

einer genetischen Veranlagung, Entzündungen<br />

der Schilddrüse auf. Daher erkranken<br />

Frauen zehnmal häufiger als Männer und bei<br />

den erkrankten Frauen liegt überdurchschnittlich<br />

häufig eine Störung der Sexualhormone<br />

vor.<br />

Welche Symptome können<br />

auftreten?<br />

<strong>Die</strong> Schilddrüse eines gesunden Menschen<br />

wiegt etwa 20 bis 30 Gramm. Sie besteht <strong>aus</strong><br />

zwei Lappen, die über einen Steg verbunden<br />

sind. <strong>Die</strong>se Form gibt ihr das Aussehen eines<br />

stilisierten Schmetterlings. <strong>Die</strong> darin<br />

gebildeten Hormone greifen regelnd auf viele<br />

Stoffwechselvorgänge fast des gesamten<br />

8 | Naturheilkunde & Gesundheit | 03 | 13<br />

<strong>Die</strong> autoimmune Schilddrüsenentzündung<br />

beginnt schleichend und die<br />

Symptome sind nicht immer klar!<br />

Hashimoto – Thyreoiditis<br />

menschlichen Organismus ein. Sie haben<br />

Einfluss auf das Körperwachstum und Körpergewicht,<br />

auf Haut und Haare, auf die<br />

Muskulatur, das Nervensystem und sogar<br />

die Psyche. Bei Hashimoto, einer chronischen<br />

Entzündung der Schilddrüse, sieht<br />

der Körper die Schilddrüse (SD) als Fremdkörper<br />

an und zerstört das Drüsengewebe.<br />

Es gibt die hypertrophe Form (vergrößerte<br />

SD) und die atrophe Form (verkleinerte<br />

SD). Am Anfangsstadium der Erkrankung<br />

kommt es durch die Freisetzung der darin<br />

enthaltenen Hormone zu einer kurzfristigen<br />

Überfunktion. Im weiteren Verlauf entsteht<br />

langfristig eine Unterfunktion (Hypothyreose)<br />

mit den typischen Beschwerden wie Müdigkeit,<br />

Leistungs- und Konzentrationsschwäche,<br />

Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit,<br />

depressive Gemütsverfassung,<br />

Antriebslosigkeit, Haar<strong>aus</strong>fall, Gelenk- und<br />

Muskelbeschwerden, Infektanfälligkeit,<br />

Schlafstörungen, Angst- und Panikattacken<br />

und noch andere Beschwerden, die einzeln<br />

oder gemeinsam auftreten können, aber<br />

nicht müssen. <strong>Die</strong> Autoimmunerkrankung<br />

selbst ist, nach den Informationen vom<br />

Kompetenznetz Immunthyreopathien (KIT),<br />

spürbar durch Gelenk- und Muskelschmerzen,<br />

neurologische Symptome, Verspannungen<br />

vor allem im Nacken, schnelle Ermüdbarkeit,<br />

Augenbeschwerden, Schwellungen<br />

der Lymphknoten und Schwellungen an den<br />

Extremitäten. <strong>Die</strong> Symptome können schubweise<br />

oder ständig auftreten und durch Selen<br />

abgeschwächt werden. Selenabhängige<br />

Enzyme in der Schilddrüse schützen das Gewebe<br />

während der Hormonproduktion vor<br />

Eigenzerstörung und sie sorgen für die<br />

Wirksamkeit der gebildeten Schilddrüsenhormone.<br />

Diagnose und Therapie<br />

Durch den sehr unterschiedlichen Krankheitsverlauf<br />

gestaltet sich eine Diagnose<br />

schwierig und wird oft erst nach einem längeren<br />

Krankheitsweg gestellt. Sie erfolgt<br />

durch Anamnese, Hals abtasten, Blutdrucksowie<br />

Pulsmessung und eine Sonografie,<br />

dem Ultraschall der Schilddrüse. Durch eine<br />

Blutuntersuchung werden die Antikörper<br />

und die Hormonwerte bestimmt. Werden<br />

Knoten gefunden, wird zur weiteren Abklärung<br />

eine Szintigraphie (Nuklearmedizinischen<br />

Diagnostik) veranlasst.<br />

Foto: © Techniker Krankenkasse Foto: © KKH

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