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Pistretto61 / AUGUST 2013 - Pistor

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4<br />

MEERRETTICH UND WASABI<br />

Scharfe Wurzeln<br />

Zwei Wurzeln<br />

Meerrettich wie auch Wasabi gehören<br />

zur Familie der Kreuzblütler. Bei<br />

Wasabi handelt es sich um eine Pflanze<br />

aus Japan, die dem Meerrettich<br />

im Geschmack ähnlich ist. Im Unterschied<br />

zum Meerrettich weist Wasabi<br />

eine gewisse Süsse auf und ist durch<br />

natürlich enthaltenes Chlorophyll<br />

grünlich gefärbt.<br />

Herkunft<br />

Zur gleichen Familie wie Meerrettich<br />

(Armoracia rusticana) gehören auch<br />

Rettich, Senf, Kapuzinerkresse und<br />

Kohl. Die Pflanze stammt ursprünglich<br />

aus Osteuropa, Südrussland und<br />

der Ukraine und wurde vor ca. 3000<br />

Jahren zuerst erwähnt. Angepflanzt<br />

wird der Meerrettich in vielen Teilen<br />

von Europa. Doch die Schweiz ist<br />

kein Meerrettichland. Weltweit wird<br />

Meerrettich noch in China angebaut,<br />

und selbst in Südafrika und Südaustralien<br />

soll es Felder geben. Doch die<br />

Meerrettich-Hochburg befindet sich<br />

in den USA. In «Horseradish Capital of<br />

the World» (Meerrettich-Hauptstadt<br />

der Welt) Collinsville (Illinois) und ihrem<br />

Umland am Mississippi werden<br />

85 Prozent des weltweiten Marktvolumens<br />

produziert.<br />

Eine Pflanze – viele Namen<br />

Meerrettich hat einige volkstümliche<br />

Namen: Der fränkisch-österreichische<br />

«Kren» oder «Kree» kommt aus dem<br />

Altslawischen und bedeutet so viel<br />

wie «weinen». Dies ist naheliegend bei<br />

frisch geriebenem Meerrettich. Eine<br />

weitere Erklärung ist, dass die Wurzel<br />

über das Meer nach Franken gekommen<br />

sei. Ein Indiz dafür ist, dass Meerrettich<br />

oft wild an Küsten wächst und<br />

ihn die Seefahrer gerne als Vitamin-C-<br />

Lieferant mitgenommen haben. Weitere<br />

Übersetzungen sprechen von der<br />

«Mähre», also einem Pferd, das sich gut<br />

mit der englischen Bezeichnung «horseradish»,<br />

also «Pferde-Rettich», deckt.<br />

Wie dem auch sei, Tatsache ist, dass die<br />

scharfe Wurzel in der Naturheilkunde<br />

bei Pferden zur Vorbeugung und Heilung<br />

von Grippe, Pferdehusten, Verschleimungen<br />

und Zahn-/Kieferinfektionen<br />

eine wichtige Rolle spielt.<br />

Die scharfe<br />

Wurzel als Antibiotikum<br />

Die «Karriere» von Meerrettich begann<br />

als Heilpflanze gegen Gelbsucht,<br />

Erkrankungen der Atemwege und<br />

Skorbut. Früh erkannt wurden seine<br />

bakterien-, pilz- und virenhemmenden<br />

Eigenschaften. Doch dies bewiesen<br />

Wissenschaftler erst im letzten Jahrhundert.<br />

Meerrettich enthält zudem<br />

die Vitamine B1, B2, B6 und viel Vitamin<br />

C sowie die Mineralstoffe Kalzium,<br />

Eisen, Kalium, Magnesium und Phosphor.<br />

Beim Zubereiten oder Verletzen<br />

von Meerrettich entsteht durch das<br />

Enzym Myrosinase das scharf schmeckende<br />

Senföl. Dieses hat wiederum<br />

eine breite antibakterielle Wirkung.

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