Pistretto61 / AUGUST 2013 - Pistor
Pistretto61 / AUGUST 2013 - Pistor
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7<br />
russischen Insel Sachalin vor. Am besten<br />
gedeihen die Pflanzen in seichten,<br />
fliessenden Gewässern. Zusätzlich liebt<br />
der Wasabi kühles Klima zwischen 8<br />
und 20 °C und kein direktes Sonnenlicht.<br />
Infolge des weltweit hohen Bedarfes<br />
wird Wasabi daher in Kulturen<br />
angebaut, vornehmlich in Taiwan, China,<br />
Neuseeland, Australien und dem<br />
Nordwesten der USA. Über die Jahre<br />
wurden erhebliche Fortschritte bei der<br />
Anpflanzung erzielt, so reichen die als<br />
«Feld-» oder «Oka-Wasabi» bezeichneten<br />
Qualitäten bei weitem nicht an jene<br />
der wild wachsenden Ware heran –<br />
trotzdem wird der kultivierte Wasabi<br />
auch auf dem japanischen Markt verkauft.<br />
Diese Eigenschaften und das limitierte<br />
Anbaugebiet sind Gründe,<br />
dass die Wurzeln sehr teuer sind.<br />
Selten echt<br />
Der bei uns meisterhältliche «grüne<br />
Meerrettich» trägt seinen Namen völlig<br />
zu Recht. Denn was man im Handel<br />
bekommt, ist meistens nichts anderes<br />
als Meerrettichpulver oder -paste, geschärft<br />
mit Senf, grün eingefärbt mit<br />
Hilfe der Spirulina-Alge, Chlorophyll<br />
oder E-Lebensmittelfarben. Echtes<br />
Wasabipulver ist viel teurer als «grüner<br />
Meerrettich» und wird eher selten<br />
im Handel angeboten. Die Schärfe ist<br />
ausgeprägter, aber verflüchtigt sich<br />
schneller als bei Meerrettich. Das Aroma<br />
hat eine leicht süssliche und typische<br />
Note. Echter Wasabi ist nicht nur<br />
scharf, sondern ein auch wohltuendes<br />
Geschmackserlebnis.<br />
Schärfe des Wasabi<br />
Ähnlich wie Meerrettich und Senf ist<br />
die Schärfe des Wasabi auf Senföle,<br />
die im Wurzelstock enthalten sind,<br />
zurückzuführen. Wasabi<br />
enthält die beiden Senföle<br />
Glucocochlearin und<br />
Sinigrin. Sinigrin ist auch<br />
in Senf und Meerrettich<br />
enthalten. Im Gegensatz<br />
zum Meerrettich verflüchtigt sich die<br />
Schärfe des Wasabi aber schneller: Bereits<br />
nach einer halben Stunde verliert<br />
Wasabi deutlich an Schärfe. Dies geschieht<br />
durch Oxidation der Senföle.<br />
Wirkung<br />
Wasabi fördert und stabilisiert die Verdauung,<br />
und zudem hemmen oder<br />
töten die scharfen Senföle das Wachstum<br />
schädlicher Bakterien. Neben<br />
Bakterien können die Senföle aber<br />
auch Krankheitserreger wie Viren,<br />
Pilze und Hefen bekämpfen. Als besonders<br />
wirksam haben sich Senföle<br />
bei Infektionen der oberen Atemwege<br />
und der Harnwege herausgestellt.<br />
Darüber hinaus hat Wasabi eine positive<br />
Wirkung auf das Immunsystem,<br />
entgiftet die Leber und hilft, den Körper<br />
zu entschlacken.<br />
Wasabi-Pulver<br />
Durch schonende Verarbeitung wird<br />
ohne Zusätze ein hochwertiges Pulver<br />
hergestellt – 100 Prozent Wasabi.<br />
MEERRETTICH<br />
Antibiotikum aus dem Garten<br />
Trocken schmeckt das Pulver nur<br />
schwach und wenig scharf. Vor der<br />
Verwendung das Pulver mit derselben<br />
Menge Wasser verrühren und<br />
anschliessend ca. 15 Minuten stehen<br />
lassen. In dieser Zeit entsteht eine dickflüssige<br />
Paste, die Schärfe und das Aroma<br />
entwickeln sich. Natürlich ist die<br />
Paste nur das zweitbeste nach dem<br />
frischen Wasabi.<br />
Aroma des Wasabi<br />
Während Chili mehr oder weniger<br />
teuflisch auf der Zunge brennt (sie-<br />
Steirisches Wurzelfleisch mit frischem «Kren».