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Dem Leben auf der Spur. Einsichten und Hilfen beim Älterwerden ...

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durchschnittlich ca. 8 bis 13 Jahre. Nicht selten machen Frauen unmittelbar<br />

nach <strong>der</strong> Erziehungsphase eine regelrechte „Pflegekarriere“ von 20<br />

<strong>und</strong> mehr Jahren mit, in <strong>der</strong> sie mehrere (Schwieger-)Eltern <strong>und</strong> den Ehemann<br />

pflegen. Am Schluss sind sie dann häufig selbst pflegebedürftig.<br />

Eine gelingende Pflege zu Hause braucht zum einen Begleitung im Sinne<br />

einer pflegerischen Anleitung, aber auch Bewältigungshilfen durch Gesprächskreise,<br />

Selbsthilfegruppen <strong>und</strong> Entlastungen in <strong>der</strong> Betreuung des<br />

Pflegebedürftigen. Zum an<strong>der</strong>en sind Beratungsstellen notwendig, die<br />

Aufklärung, Wissensvermittlung sowie Rechtsbeistand <strong>und</strong> psychotherapeutische<br />

<strong>Hilfen</strong> ermöglichen, etwa um physische <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> psychische<br />

Gewaltanwendung in <strong>der</strong> Pflege zu vermeiden.<br />

Zugehende Dienste ermöglichen ferner ein längeres Verbleiben auch<br />

Alleinstehen<strong>der</strong> in <strong>der</strong> eigenen Wohnung. Die Übersiedlung in ein Heim<br />

ist nach den Richtlinien <strong>der</strong> Pflegeversicherung oft erst möglich, wenn die<br />

höchste Pflegestufe erreicht ist. Hier droht die Gefahr <strong>der</strong> Isolation <strong>und</strong><br />

Vereinsamung, welcher mit Besuchs- <strong>und</strong> Wohnviertel-Apostolaten begegnet<br />

werden kann <strong>und</strong> soll.<br />

Angesichts des demographischen <strong>und</strong> sozialen Wandels kann heute die<br />

Pflege durch Angehörige nicht mehr als selbstverständlich <strong>und</strong> als Verpflichtung<br />

betrachtet werden. Viele werden deshalb überfor<strong>der</strong>t. Die<br />

Wahrscheinlichkeit, seinen letzten <strong>Leben</strong>sabschnitt in einem Alten(Pflege)Heim<br />

zu bringen, ist für alte Menschen sehr hoch. Je<strong>der</strong> fünfte Mensch<br />

über 90 Jahre – im Jahre 2030 wohl je<strong>der</strong> vierte – wird in eine Einrichtung<br />

<strong>der</strong> stationären Altenhilfe übersiedeln. Dieser Einzug geschieht häufig<br />

nicht aus eigenem Entschluss, son<strong>der</strong>n als „zwangsweise“ Übersiedlung<br />

nach einem Klinik<strong>auf</strong>enthalt, wenn die Rückkehr in die eigene Wohnung<br />

o<strong>der</strong> in das gewohnte familiäre Umfeld nicht mehr möglich ist.<br />

Je älter ein Mensch wird <strong>und</strong> je mehr er ges<strong>und</strong>heitlich beeinträchtigt ist,<br />

desto schwerer fällt es ihm, sich in eine fremde <strong>Leben</strong>swelt einzugewöhnen.<br />

Im Heim selbst sind die neuen Bewohner/-innen mit weiteren Belastungen<br />

konfrontiert, etwa mit Einschränkungen, die sich aus dem Heim<br />

selbst <strong>und</strong> dem eigenen Alter ergeben. Die Heimbewohner/-innen erleben<br />

sich oft als nutzlos, eingeengt <strong>und</strong> einsam.<br />

Nach <strong>der</strong> Aufnahme in ein Pflegeheim, bzw. in Pflegestationen <strong>der</strong> Altenheime<br />

ist die Sterblichkeit sehr hoch: 14 Prozent im ersten Monat, 33 Prozent<br />

im ersten Vierteljahr, im ersten halben Jahr 46 Prozent <strong>und</strong> im gesamten<br />

ersten Jahr 58 Prozent.<br />

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