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Dem Leben auf der Spur. Einsichten und Hilfen beim Älterwerden ...

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Menschen unvorstellbar ist. Gesellschaftliche Vorurteile vermitteln oft<br />

den Eindruck, als würden sich Partnerschaft, Intimität, Zuneigung <strong>und</strong> Alter<br />

gegenseitig ausschließen. Der Gedanke, dass ältere Menschen ein Bedürfnis<br />

nach Zuneigung, Zärtlichkeit <strong>und</strong> Sexualität haben, wird oftmals<br />

als peinlich angesehen.<br />

Sexualität als Zärtlichkeitserleben drückt die Nähe des Partners aus. Es ist<br />

Zeichen <strong>der</strong> Freude <strong>und</strong> Lust aneinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> füreinan<strong>der</strong>, aber auch des<br />

Trostes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Geborgenheit. Da Sexualität, Zärtlichkeit <strong>und</strong> Zuneigung<br />

zu den lebensbejahenden Möglichkeiten gehören, können sie gerade für<br />

ältere Menschen eine wichtige Form des gemeinsamen <strong>Leben</strong>s werden, in<br />

<strong>der</strong> sich die Liebe <strong>der</strong> Partner „ausdrückt <strong>und</strong> verwirklicht“, wie das<br />

Zweite Vatikanische Konzil es formuliert hat (vgl. Gaudium et spes 49).<br />

* Kommunikation, Konflikte <strong>und</strong> Rollenorientierung<br />

Gemeinsame Erlebnisse, gemeinsame Anliegen <strong>und</strong> Aufgaben bilden<br />

eine wesentliche Voraussetzung für die Entwicklungsfähigkeit <strong>und</strong> Kommunikation<br />

in <strong>der</strong> Ehe. Die Art, in <strong>der</strong> Partnerschaft erlebt wird, ist abhängig<br />

von den Einstellungen <strong>und</strong> Erwartungen des einzelnen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Gruppe, in <strong>der</strong> er lebt.<br />

Nur wenn individuelle Motive <strong>und</strong> soziale Leitbil<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Ehe miteinan<strong>der</strong><br />

im Einklang stehen, wird die Ehe als positiv erlebt. Hingabefähigkeit,<br />

Aufopferung <strong>und</strong> Hilfsbereitschaft – typisch weibliche Eigenschaften<br />

im traditionellen Sinne – werden im Falle <strong>der</strong> Pflegebedürftigkeit<br />

eines Ehegatten <strong>auf</strong> eine harte Probe gestellt.<br />

Die Qualität <strong>der</strong> Beziehung erhöht sich in dem Maße, wie das Paar Strategien<br />

zur Konfliktlösung entwickelt hat. Konflikte, die die Entwicklung<br />

för<strong>der</strong>n, sind Chancen für die Partner <strong>und</strong> für die Beziehung selbst. Zu<br />

einem dynamischen Prozess wird die Beziehung dann, wenn beide Partner<br />

ihre Achtung voreinan<strong>der</strong> bewahren <strong>und</strong> zu einer Ausgewogenheit<br />

zwischen Geben <strong>und</strong> Nehmen finden.<br />

Das Durchstehen von Konflikten bietet auch die Chance, anstehende Probleme<br />

zu lösen. In vielen Fällen bleibt die Konfliktstruktur jedoch latent<br />

vorhanden <strong>und</strong> wird durch unterschiedliche Formen <strong>der</strong> Bewältigung nur<br />

in ihrem Ausprägungsgrad gemil<strong>der</strong>t. Partner, die sich konstruktiv streiten<br />

können, neigen zu einer übereinstimmen<strong>der</strong>en gegenseitigen Wahrnehmung.<br />

Hingegen führt das Ausweichen vor Konflikten eher zu Wahrnehmungsverzerrungen<br />

<strong>und</strong> Missverständnissen.<br />

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