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4.3 Projektwirkungen und Zielerreichung<br />
Im Folgenden werden die wichtigsten aus Sicht der Evaluation belegten Wirkungen<br />
des SOJUS-Projekts vor dem Hintergrund der mit dem Fachkonzept „Sozialraumorientierung“<br />
generell verfolgten Ziele dargestellt.<br />
Die explizit formulierten Projektziele (vgl. S. 9) wurden hierfür, soweit es sinnvoll erschien,<br />
unter aus unserer Sicht zentrale Wirkungsfelder subsummiert und hinsichtlich<br />
der Zielerreichung bewertet. Die ausgewählten Wirkungsfelder sind:<br />
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Aufbau einer neuen, dezentralen Jugendhilfestruktur<br />
Erweiterung des Handlungsspektrums der Jugendhilfe über die bisherigen Hilfen<br />
zur Erziehung hinaus<br />
Jugendhilfe als stärkende Ressource in den Sozialräumen<br />
Akzeptanz des neuen Jugendhilfeangebots durch die Familien in den Sozialräumen<br />
kostenwirksame Effekte einer sozialräumlichen Jugendhilfe<br />
In den Stadtteilen ist eine neue Jugendhilfestruktur entstanden<br />
Die „traditionelle“ Struktur der kommunalen Jugendhilfe, wie sie in ihren Grundzügen<br />
bisher auch im Regionalverband Saarbrücken vorhanden war, war bzw. ist in der Regel<br />
u.a. durch folgende Strukturmerkmale gekennzeichnet:<br />
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Es gibt meist eine zentrale Einrichtung der öffentlichen Jugendhilfe im Einzugsgebiet:<br />
das Jugendamt. Selbst für Menschen, die in unmittelbarer Nähe<br />
<strong>zum</strong> Jugendamt wohnen, ist das Jugendamt als Ort der Jugendhilfe „weit<br />
weg“, weil nicht Teil ihres unmittelbaren Lebensumfelds. Der Zugang zur öffentlichen<br />
Jugendhilfe ist für viele Familien „hochschwellig“.<br />
Zwischen dem öffentlichen und den Freien Trägern der Jugendhilfe besteht<br />
ein Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis. Einrichtungen und Träger der<br />
freien Jugendhilfe agieren meist im Auftrag des Jugendamts, in der Regel finanziert<br />
über einzelfallbezogene Hilfen zur Erziehung.<br />
Vor dem Hintergrund solcher Merkmale „traditioneller“ Jugendhilfe, ist es im Rahmen<br />
des SOJUS-Projekts gelungen, in den Pilotsozialräumen in einer neuen Form der<br />
Zusammenarbeit zwischen öffentlichem Träger und Freien Trägern eine andere Jugendhilfestruktur<br />
zu etablieren. Diese neue Struktur ist wie folgt gekennzeichnet:<br />
• Mit den Sozialraumbüros gibt es physisch einen neuen Ort der Jugendhilfe im<br />
unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen. Auch psychologisch gibt es für Eltern,<br />
Kinder und Familien einen neuen, niedrigschwelligeren Zugang zur Jugendhilfe.<br />
• Nicht mehr „das Jugendamt“ oder einzelne Mitarbeiter/-innen des Sozialen<br />
Dienstes bzw. einzelne Familienhelfer/-innen sind die Akteure von Jugendhilfe<br />
in den Sozialräumen, sondern professionelle, trägerübergreifende „Teams“<br />
und ihre einzelnen Mitarbeitenden.<br />
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