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Judith will es nicht

„Georg es ist ja völlig o. k., dass du sagst, worauf du Lust hättest. Aber dabei kam ich ja auch vor. Du hast es mich ja wissen lassen, und ich müsste dabei ja schon mitmachen.“ ich konnte mich immer nicht halten vor Lachen, „Dazu müsste es aber bei mir ja auch so sein, dass ich Lust darauf hätte, mit dir ins Bett zu gehen. Das kann ich aber bei mir gar nicht erkennen. Meistens spürt man oder frau so etwas ja auch, ich spüre aber nix. Ich glaube, das könnte auch gar nicht kommen, weil ich immer so schrecklich lachen muss.“ meinte Judith.

„Georg es ist ja völlig o. k., dass du sagst,
worauf du Lust hättest. Aber dabei kam ich ja auch vor.
Du hast es mich ja wissen lassen,
und ich müsste dabei ja schon mitmachen.“
ich konnte mich immer nicht halten vor Lachen,
„Dazu müsste es aber bei mir ja auch so sein,
dass ich Lust darauf hätte, mit dir ins Bett zu gehen.
Das kann ich aber bei mir gar nicht erkennen.
Meistens spürt man oder frau so etwas ja auch,
ich spüre aber nix. Ich glaube,
das könnte auch gar nicht kommen,
weil ich immer so schrecklich lachen muss.“ meinte Judith.

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kann? Existierte das all<strong>es</strong> in den burl<strong>es</strong>ken von männlicher Sozialisation getragenen<br />

Kumpelg<strong>es</strong>prächen <strong>nicht</strong>? Er war ja b<strong>es</strong>timmt <strong>nicht</strong> jemand, der in großmäuligen<br />

Diskussionen über Fußball und dergleichen seinen G<strong>es</strong>prächsbedarf<br />

zu decken versuchen würde, zu anderen intellektuellen Männern hätte er wahrscheinlich<br />

Kontakte. Und mit denen sollte man auch <strong>nicht</strong> vernünftig reden<br />

können? Ja stimmt, dass bot keine Garantie, konnte ich nur b<strong>es</strong>tätigen. Ich<br />

schmunzelte in mich hinein. „Und was hat <strong>es</strong> konkret ausgemacht? Was hat dir<br />

daran so gut gefallen?“ erkundigte ich mich. „Genau kann ich das wahrscheinlich<br />

gar <strong>nicht</strong> benennen. Es herrschte einfach so eine offene vertraute Atmosphäre,<br />

gleich von Anfang an, obwohl wir uns doch gar <strong>nicht</strong> kennen, eigentlich<br />

<strong>nicht</strong>s miteinander zu tun haben, all<strong>es</strong> war so selbstverständlich so natürlich<br />

direkt, wie zu Hause kam ich mir vor bei einer fast fremden Frau. Ich mag meine<br />

Schw<strong>es</strong>ter sehr, fühle mich ausg<strong>es</strong>prochen wohl bei ihr, aber in so lockerem<br />

und offenen Rahmen finden die G<strong>es</strong>präche mit ihr <strong>nicht</strong> statt. Woran kann so<br />

etwas liegen? An dir natürlich, woran sonst, an dem was du einem signalisierst<br />

und vermittelst. Es hat schon seinen Grund, wenn ich etwas B<strong>es</strong>onder<strong>es</strong> in dir<br />

sehe, Frau Kollegin.“ antwortete er. „Georg, Georg, bist du jetzt mein<br />

Verehrer? Ich weiß gar <strong>nicht</strong>, wie lang die Liste ist, und auf welchen Platz du da<br />

kämst. Nein, Georg, ich mag dich schon. Du bist ein ausg<strong>es</strong>prochen netter Typ.<br />

Versuch so zu bleiben.“ reagierte ich darauf.<br />

Nikkis Geburtstag<br />

Nikki, eine Freundin in der WG hatte Geburtstag.Vierzig wurde sie und wollte<br />

richtig fett Party machen. Wir vier natürlich mit Freunden waren eingeladen<br />

und sie selbst hatte auch noch mal 'ne ganze Reihe von ihren Bekannten b<strong>es</strong>tellt.<br />

Ich hatte ja niemanden, den ich als meinen Freund bezeichnen könnte.<br />

Machte ja auch <strong>nicht</strong>s, musste ja <strong>nicht</strong> sein. Oder sollte ich eventuell mal Kollegen<br />

Träger fragen? So ein Blödsinn, wie käme er sich denn dabei vor. Was würde<br />

er sich denn denken. Andererseits gut tun würde <strong>es</strong> ihm ja schon. So bekäme<br />

er mal Kontakt zu Leuten, mit denen er sonst gewöhnlich <strong>nicht</strong> verkehrt.<br />

Nein, nein, was inter<strong>es</strong>sierte mich den die soziale Entwicklung d<strong>es</strong> Kollegen.<br />

Worüber fing ich denn an, mir Gedanken zu machen. Und dann einen Kollegen<br />

zu einer Party bei mir zu Hause einzuladen. Niemals hätte ich das getan. Wi<strong>es</strong>o<br />

konnte ich bei dem Kollegen Träger auf so eine Idee kommen? Sah ich ihn vielleicht<br />

gar <strong>nicht</strong> primär als Kollegen, sondern mehr als putzig<strong>es</strong> exorbitant<strong>es</strong><br />

W<strong>es</strong>en, das mit den Mädels <strong>nicht</strong> klar kam, g<strong>es</strong>cheiteren Umgang brauchte und<br />

zu guter Letzt allerdings auch noch Lehrer war. So wird’s gew<strong>es</strong>en sein, nur<br />

Unfug blieb <strong>es</strong> trotzdem. Kein<strong>es</strong>falls würde ich ihn einladen und tat <strong>es</strong> auch<br />

<strong>nicht</strong>. Bei der Party musste ich aber öfter an ihn denken. Ich stellte mir in<br />

mehreren Situationen vor, dass er anw<strong>es</strong>end wäre und musste schmunzeln.<br />

Spannend wäre <strong>es</strong> für ihn b<strong>es</strong>timmt gew<strong>es</strong>en. Es hätte ihn b<strong>es</strong>timmt ganz<br />

aufgewühlt. Jetzt musste er allein bei sich zu Hause, oder bei seinen Kumpels<br />

in der Kneipe sitzen, der Arme.<br />

Als ich ihn am Montagmorgen traf, sah ich den Ritter von der traurigen G<strong>es</strong>talt.<br />

All<strong>es</strong> Quatsch, all<strong>es</strong> Imagination. Er sah b<strong>es</strong>timmt genauso aus wie immer,<br />

<strong>Judith</strong> <strong>will</strong> <strong>es</strong> <strong>nicht</strong> – Seite 12 von 36

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