Umweltbericht zum Entwurf des Bebauungsplanes „Am Römerhof“

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Stadt Amöneburg, Stadtteil Amöneburg: Bebauungsplan „Am Römerhof“, Umweltbericht 10 Foto 1: Mähweide (Flste. 232 und 250 je tlw., 250 sowie 252) Blickrichtung West. Foto 2: Ausladende, zweistämmige Weide (Salix. spec.) Das Grünland wird im Osten von der Straße Unter den Stockwiesen und im Süden durch die Kreisstraße K 29 begrenzt. Im Nordosten zwischen befestigtem Weg Unter den Stockwiesen und der Grünlandfläche fußt ein Birnbaum (Pyrus communis, ca. 40 cm Stammdurchmesser gemessen in 1 m Höhe, vgl. Foto 3). Östlich entlang des befestigten Weges findet sich - noch innerhalb der Wegeparzelle - ein Graben (vgl. Foto 4). Der Wegseitengraben weist eine feucht-nasse Vegetation auf und war zum Kartierzeitpunkt wasserführend. Folgende Arten konnten im Bereich des Wegseitengrabens sowie innerhalb des angrenzenden wegbegleitenden, halbruderalen Gras-Krautsaumes aufgenommen werden: Acker-Schachtelhalm Equisetum arvense Bachbunge Veronica beccabunga Brennnessel Urtica dioica Brombeere Rubus fruticosus agg. Deutsches Weidelgras Lolium perenne Gänse-Fingerkraut Potentilla anserina Gemeines Rispengras Poa trvialis Gewöhnlicher Gilbweidereich Lysimachia vulgaris Glatthafer Arrhenatherum elatius Gras-Sternmiere Stellaria graminea Kriechendes Fingerkraut Potentilla reptans Kriechender Hahnenfuß Ranunculus repens Löwenzahn Taraxacum officinalis Rotklee Trifolium pratense Scharfer Hahnenfuß Ranunculus acris Schwarzer Holunder Sambucus nigra 6 Spitzwegerich Plantago lanceolata Schlitzblättriger Storchschnabel Geranium dissectum Stumpfblätteriger Ampfer Rumex obtusifolius Taumel-Kälberkropf Chaerophyllum temulum Weide Salix spec. Wiesen-Bocksbart Tragopogon pratensis Wiesen-Fuchsschwanz Alopecurus pratensis Wiesen-Knaulgras Dactylis glomerata Wiesen-Rispengras Poa pratense Wilde Karde Dipsacus sylvestris Zaunwicke Vicia sepium Zaunwinde Convolvulus sepium 6 Stockt im Kreuzungsbereich des landwirtschaftlichen Weges im Osten zum Kappeweg. Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden Entwurf 10/2007
Stadt Amöneburg, Stadtteil Amöneburg: Bebauungsplan „Am Römerhof“, Umweltbericht 11 Foto 3: Blick auf die Gehölzstrukturen im Osten des Plangebiets Foto 4: Wegseitengraben unmittelbar oberhalb des Stockwiesenwegs. Entlang der südöstlichen Plangebietsgrenze haben sich im Übergang des Flst. 250 zur K 29 Laub- und Obstgehölzstrukturen etabliert. Im Osten, im Eckbereich der K 29 zum abzweigenden Weg findet sich ein dichter Laubgehölzaufwuchs aus Weißdorn (Crataegus laevigata / C. monogyna) begleitet von Hundsrose (Rosa canina). Etwas weiter westlich hiervon ist eine ehemals gepflanzte Obstbaumreihe (Zwetschge, Prunus domestica) mittlerweile durch Zwetschgenaufwuchs zu einem Obstgehölz durchgewachsen (vgl. Foto 4. Innerhalb des Obstgehölzes wächst zudem Weißdorn. Ein Schlehengehölz (Prunus spinosa) ist etwa auf Höhe der südwestlichen Plangebietgrenze anzutreffen. Die Mähweide setzt sich im westlichen Anschluss an das Plangebiet fort. Der räumliche Geltungsbereich des Plangebiets wird des Weiteren im Norden von Acker, im Süden von der K 29 und darauffolgend e- benfalls von Äckern und Grünland begleitet. Im Südosten grenzt der bewohnte „Römerhof“ und darauffolgend leicht abgesetzt die jüngere Siedlungsentwicklung von Amöneburg an. Aus botanischer und vegetationskundlicher Sicht sind die vorhandenen Biotop- und Nutzungsstrukturen von mäßiger Bedeutsamkeit. Sowohl innerhalb der Grünland- als auch der Grabenbegleitvegetation wurden keine seltenen oder gefährdeten Arten angetroffen. Allerdings ist dem Grünland und insbesondere auch der Grabenvegetation unter faunistischen Gesichtspunkten, in Kombination mit den Deckung bietenden Gehölzstrukturen im Plangebiet und in dessen Umfeld sowie mit den angrenzenden Offenlandflächen, als Nahrungshabitat eine mittlere Wertigkeit nicht abzusprechen. Allerdings konnten im Rahmen der Geländebegehungen (Mai sowie Juli und August) keine positiven Nachweise für ein Vorkommen der FFH-Anhang II-Art Maculinea nausithous (vgl. Kap. 2.7) oder auch Amphibienvorkommen erbracht werden. Bezüglich der Amphibienvorkommen ist jedoch anzumerken, dass allenfalls der parallel zum Stockwiesenweg verlaufende Wegseitengraben, der jedoch teilbereichsweise verrohrt ist, als potentieller Teillebensraum zur Verfügung steht. Insgesamt sind die innerhalb des Plangebiets vorhandenen Strukturen als Laich- und Larvallebensräume für Amphibien kaum geeignet. Aufgrund der Tatsache, dass sowohl der angesprochene Wegseitengraben im Bereich des Stockwiesenweges sowie auch der Wegseitengraben parallel zur K 29 von einer Überbauung ausgenommen sind, kommt es nicht zum Verlust des potentiellen Teillebensraumes. Von erhöhter faunistischer Wertigkeit sind insbesondere die im Plangebiet stockenden Laub- und Obstgehölze. Als Haupt- oder Teillebensraum sind sie zum Beispiel für Kleinsäuger, Singvögel und Insekten von Bedeutung. Dazu zählen die Funktionen als Brut- oder Nistplatz sowie als Nahrungshabitat (blütenbesuchende Insekten und samen- bzw. fruchtfressende Vögel) und als Ansitzwarte. Insgesamt sind der tierökologischen Wertigkeit der Gehölzbestände einschließlich des einzeln stehenden Obstbaumes auf- Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden Entwurf 10/2007
Seite 1 und 2: Stadt Amöneburg, Stadtteil Amöneb
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