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Umweltbericht zum Entwurf des Bebauungsplanes „Am Römerhof“

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Stadt Amöneburg, Stadtteil Amöneburg: Bebauungsplan <strong>„Am</strong> <strong>Römerhof“</strong>, <strong>Umweltbericht</strong> 16<br />

• Die Populationsgröße von Maculinea nausithous wurde im Untersuchungsjahr 2005 mit „B“ (mittelgroß)<br />

bewertet.<br />

• Der Zustand der aktuellen Vermehrungshabitate und potentiellen Wiederbesiedlungsflächen wurde<br />

insgesamt mit dem Prädikat „gute Ausprägung“ bewertet (Wertstufe B).<br />

• Für das Jahr 2005 wurden die Gefährdungen für Maculinea nausithous mit „C“ (stark) bewertet,<br />

da der Bestand durch nutzungsbedingte Gefährdungsfaktoren erheblich beeinträchtigt wurde.<br />

• Der Erhaltungszustand der Maculinea nausithous-Population wurde für das Jahr 2005 insgesamt<br />

mit „B“ bewertet (gute Erhaltung).<br />

Abschließend führten die Erhebung und Einstufungen zu folgendem Ergebnis:<br />

Die Schmetterlingsart Maculinea nausithous kommt im FFH-Gebiet mit einer großen, langfristig<br />

überlebensfähigen Meta-Population vor, die das wechselfeuchte bis feuchte Extensivgrünland<br />

besiedelt.<br />

Bezüglich der zu erhaltenden Maculinea nausithous-Population ist zu konstatieren, dass im Rahmen der<br />

Plangebietsnachbegehungen im Juli und August <strong>des</strong> Jahres 2007 auch unter optimalen Witterungsverhältnissen<br />

(sonnig und windstill) kein Vorkommen der Art zu verzeichnen war. Dies deutet daraufhin,<br />

dass die Grünlandbedingungen im Plangebiet, trotz <strong>des</strong> partiellen Vorkommens <strong>des</strong> Großer Wiesenknopfs<br />

keinen bedeutenden Lebensraum für Maculinea nausithous bereitstellen. Es ist davon auszugehen,<br />

dass die FFH-Anhang II-Art Maculinea nausithous von der Planung nicht betroffen ist. Insgesamt<br />

können durch die Bebauung verursachte nachteilige Beeinträchtigungen <strong>des</strong> Erhaltungszustan<strong>des</strong> der im<br />

FFH-Gebiet vorkommenden Maculinea nausithous-Population daher ausgeschlossen werden. Die Notwendigkeit<br />

einer FFH-Verträglichkeitsuntersuchung ist somit nicht gegeben.<br />

Vogelschutzgebiet (VSG) Nr. 5219-401 <strong>„Am</strong>öneburger Becken“<br />

Das VSG <strong>„Am</strong>öneburger Becken“ gilt als wichtigstes Rastgebiet der Zwergschnepfe in Hessen und gehört<br />

als Rast- und Überwinterungsgebiet für Vogelarten der Gewässer, Feuchtgebiete und <strong>des</strong> Offenlan<strong>des</strong> zu<br />

den 5 besten in Mittelhessen, für etliche Arten auch zu den 10 besten Hessens 12 . Eine komplette Auflistung<br />

der für die Meldung <strong>des</strong> Gebiets relevanten Vogelarten nach Anhang I der VS-Richtlinie (RL, 20<br />

Arten) und nach Art. 4 Abs. 2 VS-RL (48 Arten) sind der Tab. 3 im Anhang zu entnehmen. Gemäß GDE<br />

(LANGE & WENZEL GBR, 2005b) biet das VSG <strong>„Am</strong>öneburger Becken“ für Kiebitz, Wasserralle und Blaukehlchen<br />

ein wichtiges Brutgebiet. Für Wiesenbrutvögel, wie die vorkommenden Arten Braunkehlchen<br />

und Wiesenpieper, ist das VSG aktuell von untergeordneter Bedeutung. In der Gebietsmeldung werden<br />

der Erhalt und die Verbesserung der Biotopqualitäten für die relevanten Vogelarten im Grünland, in den<br />

Feuchtgebieten und an den Gewässern als Ziele angegeben.<br />

Das „Bekassinenloch“ (Hauptrastgebiet Nr. 6, GDE Karte 1) ist das Brut- und Rastgebiet, welches dem<br />

Plangebiet am nächsten liegt (Entfernung ca. 550 m). Laut GDE (LANGE & WENZEL GBR, 2005b) kommen<br />

im Gesamtbereich „Bekassinenloch“ Wachtel mit zwei Revieren (artspezifische Habitatstrukturen Sommergetreide<br />

und Ackerbrachen), Kiebitz mit 4 BP (artspezifische Habitatstrukturen junge Ackerbrachen<br />

mit hohem Grundwasserstand und Maisäcker) und Neuntöter mit 1 BP (artspezifische Habitatstrukturen<br />

Offenland mit Gehölzen und ausreichendem Angebot an Großinsekten) als relevante Brutvogelarten und<br />

Rohrweihe, Kranich, Goldregenpfeifer, Sandregenpfeifer, Kiebitz, Dunkler Wasserläufer, Waldwasserläufer,<br />

Bekassine, Hohltaube und Sumpfohreule als relevante Rastvogelarten vor.<br />

12 http://interweb1.hmulv.hessen.de/natura2000/Sdb/sdb5219-401.html<br />

Planungsbüro Holger Fischer – 35440 Linden <strong>Entwurf</strong> 10/2007

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