NEUE ERSCHEINUNGEN
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Berliner Architekturwelt *3<br />
Schwünge, in ihren gewaltigen Abmessungen<br />
weit über die Maasse hinaus, mit denen<br />
unser Geschlecht zu rechnen gelernt hat.<br />
Um so mehr fesseln sie durch die freie<br />
poetische Sprache, durch die Kraft der<br />
Phantasie, durch die ernst - monumentale,<br />
feierliche Wucht des Ausdrucks und die<br />
Erhabenheit der Gedanken, die aus ihnen<br />
sprechen, nicht minder auch durch die dem<br />
grossen Gedanken entsprechende Darstellung"<br />
, die, frei von jeder zeichnerischen<br />
Kleinlichkeit und Peinlichkeit, nur einen<br />
mächtigen Gesamteindruck in grossen Zügen<br />
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DIE ST. SIMEONSKIRCHE IN BERLIN.<br />
Bei der ungünstigen Lage des an der<br />
Wasserthorstrasse gelegenen Bauplatzes,<br />
dessen vorderer Teil, von<br />
Mietshäusern eingeschlossen, keine<br />
grösscre Frontent Wickelung gestattete,<br />
konnte der kirchliche Charakter des Gebäudes<br />
nach der Strasse zu nur durch<br />
den massiven Turm und durch die sich<br />
der Frühgotik anschliessende Architektur<br />
des Gemeindehauses zum Ausdruck gebracht<br />
werden. Ausserdcm wird der Gesamteindruck<br />
noch ungünstig durch die geringe<br />
Breite der Strasse beeinflusst, die<br />
auch der Grund war, weshalb wir auf eine<br />
Naturaufnahme verzichten mussten. Wir<br />
haben dafür den Vorzug, eine Originalzeichnung<br />
des Erbauers FRANZ SCHWECII-<br />
TEN wiedergeben zu können (Abb. 21),<br />
nach dessen Entwurf und unter dessen Leitung<br />
die Kirche in den Jahren 1894 bis<br />
1897 ausgeführt worden ist. Die Kirche<br />
zeigt, wie aus den Grundrissen (Abb. 23<br />
und 24), dem Querschnitt (Abb. 22) und<br />
der Innenansicht (Abb. 20) ersichtlich ist,<br />
eine dreischiffige Kreuzanlage, bei der die<br />
schmalen Seitenschiffe im wesentlichen nur<br />
als Verbindungsgänge dienen. Der Haupteingang<br />
führt durch das Hauptportal und<br />
die unter dem Turme liegende Vorhalle in<br />
das Mittelschiff der Kirche. An die Vorhalle<br />
sind rechts und links Versammlungsräume<br />
angeschlossen, welche auch von den<br />
seitlichen Durchfahrten aus zugänglich sind.<br />
Das Gemeindehaus enthält ausser den auch<br />
zur Orgelempore und zum Glockenturm<br />
führenden Treppen die Wohnungen für<br />
Küster, Kirchendiener und Diakonissen, Konfirmandenräume<br />
und Versammlungssäle.<br />
Die beiden Figuren am Hauptportal,<br />
Simeon mit dem Christuskinde und Hanna,<br />
sind nach den Modellen der Bildhauer<br />
C. HAVERKAMP und WERNER ausgeführt<br />
worden. -— Das Innere der Kirche hat<br />
mancherlei künstlerischen Schmuck erhalten,<br />
. . . . Abbildung 17. - , •;"..•<br />
Skizze von OTTO RIETH.