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NEUE ERSCHEINUNGEN

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Berliner Arch i'tcktumveli 17<br />

ten und dem ganzen Orient und nach Spanien.<br />

Seit dieser Zeit legte KÖRNER neben<br />

der starken koloristischen Wirkung, dem<br />

Stimmungszauber und der genauen Wiedergabe<br />

der Licht- und Luftphänomene das<br />

Hauptgewicht auf feste körperhafte Zeichnung<br />

und auf scharfe Betonung der Architektur,<br />

die fortan ein wesentliches Element<br />

in fast allen seinen Bildern wurde.<br />

Mit diesem für die architektonische,<br />

plastische und ornamentale Einzelwirkung<br />

geschärften Blick unternahm KÖRNER 1887<br />

abermals eine Reise nach Aegypten.<br />

Die beiden Abbildungen 25 und 26, die<br />

einen Teil des Ramesseums bei Theben und<br />

den berühmten Tempel von üendera mit<br />

den in die Rückseite eingemeisselten<br />

Koüanaglyphen, d. h. Hohlreliefs wiedergeben,<br />

deren eines die vom Zauber romantischer<br />

Poesie umwobene Königin Kleopatra<br />

darstellt, lassen erkennen, wie eingehend<br />

KÖRNER alle Einzelheiten altägyptischer<br />

Architektur und Bildnerei studiert hat, wie<br />

tief er mit dem Scharfblick des Archäologen<br />

in den Charakter eines jeden Bau- oder<br />

Bildwerks eingedrungen ist. Es liegt jedoch<br />

in dem Wesen jeder auf einer Photographie<br />

beruhenden Nachbildung, dass diese den<br />

blendenden, grellen Glanz des alle Einzelheiten<br />

scharf heraushebenden, gleichsam<br />

herausfressenden, heissen Sonnenlichts nur<br />

andeuten kann, in das der Künstler diese<br />

wie Schatten der Vergangenheit in unsere<br />

Zeit hineinragenden Denkmäler getaucht<br />

hat. Wenn er auch so wenig wie andere<br />

Maler Licht auf seine Palette spritzen kann,<br />

sondern sich mit den üblichen Malmitteln<br />

zurechtfinden muss, so ist er doch der Lösung<br />

des ungelösten und wohl ewig unlösbaren<br />

Problems, das Sonnenlicht zu<br />

malen, so nahe gekommen, wie w^ohl nur<br />

wenige Künstler ausser ihm.<br />

Auf rein koloristische Wirkungen gestimmt<br />

ist eines der neuesten Bilder KÖR-<br />

KER's, das erst im März dieses Jahres vollendet<br />

worden ist: ein Blick auf das von<br />

dem schneebedeckten Tda überragte Kreta,<br />

das der Künstler nach einer an Bord eines<br />

nach Aegypten fahrenden Dampfers gemachten<br />

Studie gemalt hat (Abb. 27). Hier<br />

zeigt er sich als Meister der Marinemalerei,<br />

der sich mit dem bewegten Spiel der<br />

Wellen, mit allen Reflexen, die ein halbbewölkter<br />

Himmel auf das Meerwasser<br />

wirft, mit den feinsten Schwingungen der<br />

Atmosphäre, mit den zartesten Abstufungen<br />

der Licht- und Lufttöne auf das innigste<br />

vertraut gemacht hat und die unendliche<br />

Melodie des Meeresbrausens und der in<br />

stetigem Wechsel vorüberziehenden Wolken<br />

: mit der vollendeten Kunst eines grossen<br />

Virtuosen zu spielen weiss.<br />

Adolf Rosenberg.<br />

MONUMENTALE UND DEKORATIVE PLASTIK.<br />

Zu den künstlerischen Plänen, deren<br />

Ausführung Kaiser Wilhelm II. bei<br />

dem Antritt seiner Regierung beschlossen<br />

hatte, gehört auch eine<br />

Erweiterung und einheitliche Gestaltung<br />

des Kgl. Marstallgebäudes. Es ist seit<br />

dem Anfang des 17. Jahrhunderts durch<br />

den Erwerb mehrerer Häuser und Grundstücke<br />

an der Ostseite der Breiten Strasse,<br />

von denen eins' noch dem 16. Jahrhundert<br />

angehörte, erst nach und nach zu dem Umfange<br />

gewachsen, der seit dem Anfang des<br />

19, Jährhunderts unverändert geblieben ist.<br />

Man empfand wohl den Mangel an Harmonie;<br />

aber statt eines durchgreifenden Verfahrens<br />

behalf man sich mit Flickarbeiten, an denen<br />

sich auch tüchtige Männer wie z. B. MAT-<br />

THIAS SMTDS beteiligt haben, einer der besten<br />

Barockkünstler, die in Berlin im 17, Jahrhundert<br />

thätig- waren. Auch der freilich<br />

sehr naheliegende Plan, den Marstall bis<br />

zum Schlossplatz weiter zu führen und ihm<br />

B, A.W. I. I.

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