NEUE ERSCHEINUNGEN
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i8 Berliner Architekttirzvelt<br />
Inneres der St. ^imeonskirche.<br />
Abbildung 20.<br />
Architekt FRANZ SCHWECllTEN.<br />
dort eine monumentale Parade zu geben,<br />
die gleichsam den Reflex oder das Gegengewicht<br />
der im Entstehen begriffenen, neuen<br />
Schlossfacade von SCHLÜTER bilden sollte<br />
war schon zu Ende des 17. Jahrhunderts<br />
aufgetaucht, und es fehlte nicht an Architekten,<br />
die sofort mit Entwürfen bei der<br />
Hand waren. In erster Linie war es der<br />
Rektor der Pariser Akademie BROEBES, der<br />
bei den Bauten des Kurfürsten Friedrichs III.,<br />
des späteren Könige Friedrich L, eine noch<br />
immer nicht genügend aufgeklärte Rolle<br />
gespielt hat, dann der treffliche JAN DEBODT.<br />
Aber es kam nicht zur Ausführung ihrer<br />
Entwürfe, obwohl damals die Häuser am<br />
Schlossplatz, die dem Unternehmen im Wege<br />
standen, sehr billig zu haben waren.<br />
Zwei Jahrhunderte sind<br />
vergangen, und der Plan<br />
ist zur Wirklichkeit geworden.<br />
Die Häuser, die<br />
den Platz zwischen der<br />
Kurfürstenbrücke und der<br />
Breiten Strasse einnehmen,<br />
sind den Besitzern<br />
abgekauft und niedergerissen<br />
worden, und an<br />
ihrer Stelle erhebt sich<br />
der neue Bau, dessen<br />
Hauptfront dem Schlosse<br />
zugekehrt ist. Zwei Nebenfronten<br />
von verschiedener<br />
Länge, die sich<br />
seitlich nach der Breiten<br />
Strasse und der Sprccseite<br />
anschliessen, sind<br />
in den Neubau mit einbegriffen<br />
, sodass schon<br />
jetzt eine stattliche Frontentwicklung<br />
gewonnen<br />
worden ist. Die Architektur<br />
dieser drei Bauteile<br />
hat Hofbaurat Il-lNE<br />
in Anlehnung an die alten<br />
Pläne von BROEBES und<br />
BODT, vornehmlich aber<br />
im Anschluss an den<br />
Schlüterschen Schlossbau<br />
aufgestellt. Dabei ist ein Hauptanteil auf den<br />
plastischen Schmuck gefallen, mit dessen<br />
Ausführung Professor OTTO LESSTNG beauftragt<br />
worden ist, der seine innige Vertrautheit<br />
mit der Formensprache des Barockstils<br />
schon häufig bewährt hat; auch in<br />
Verbindung mit dem Königlichen Schlosse.<br />
Hier hat er an der neuen Gestaltung des<br />
weissen Saals durch die Ausschmückung<br />
der Decke und durch andere figürliche<br />
und ornamentale Dekorationen einen Hauptanteil<br />
gehabt, und an der Westfacade des<br />
Schlosses, gegenüber dem Kaiser Wilhelm-<br />
Denkmal, hat er die leergebliebenen, ursprünglich<br />
für bildliche Darstellungen bestimmten<br />
Felder des Eosanderschen Triumphbogen-Portals<br />
mit figurenreichen, auf Fried-