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12 feste Thüringen Kulturspiegel | Juni 2013 Wer kennt sie nicht, die Spider Murphy Gang und ihre Hits wie „Skandal im Sperrbezirk“, „Schickeria“ und „Wo bist du...“ 23. Pößnecker Stadtfest City und Spider Murphy Gang rocken den Lutschgenpark Mit City und der Spider Murphy Gang kommen zwei Kult-Bands zum 23. Pößnecker Stadtfest am 7. September. Beide Bands werden den Lutschgenpark mit ihrer geballten Ladung Rockmusik zum Beben zu bringen. Über 3500 Konzerte gehen auf das Konto von City. Würde man ihre Tour- Kilometer aneinander reihen, dann käme man auf 50 Erdumkreisungen. Und die Reise geht weiter! Die Fans können sich auf ein Konzert freuen, bei dem neben neuen Songs auch die alten Hits wie z. B. Am Fenster, Unter der Haut, Mir wird kalt dabei oder Casablanca nicht fehlen werden. Die Münchner Spider Murphy Gang schreibt seit über 35 Jahren eine Erfolgsgeschichte. Die Musiker um Frontmann Günther Sigl sagen über ihr Erfolgsgeheimnis: „Wir sind immer eine Rock´n´Roll Band geblieben. Wir garantieren Gute-Laune-Musik. Das Publikum will Spaß haben, genau wie wir auch.“ – Die Stadtverwaltung Pößneck als Veranstalter und das Veranstaltungsbüro Andreas Dornheim laden zu dieser Kult-Rock- Nacht am Samstagabend recht herzlich ein! Am 8. September musizieren De Randfichten auf der Marktbühne. Karten: Stadtinformation Pößneck, stadtinfo@poessneck.de, Tel. 03647.412295 Bad Lobenstein präsentiert Komödie von Goldoni Theater Rudolstadt gastiert am 6. Juli im Kurpark mit »Corallina oder die beste aller Frauen« FOTO: FRIEDERIKE LÜDDE Freuen Sie sich auf eine italienische Komödie, bei der es rund geht! – Zwei Vertreterinnen des schönen Geschlechts, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, treffen in Carlo Goldonis Komödie aufeinander: die uneigennützige Corallina und die geldgierige Beatrice. Letztere hat den wohlhabenden, aber betagten Ottavio unter ihre wallenden Rockschöße genommen und, um Alleinerbin zu werden, dessen lebensuntüchtigen Sohn – oder besser: tollpatschigen Stammhalter? – Florindo aus dem Haus gejagt. Ganz anders Corallina, die ehemalige Dienstmagd des Vaters. Sie zieht ins Haus des verstoßenen Sohnes ein und hilft ihm liebevoll auf die Sprünge. Gerissener als ein Politiker zieht die „beste aller Frauen“ die Fäden. Sie verhindert nicht nur Florindos Enterbung, sondern bringt ihn sogar mit seiner heimlichen Angebeteten zusammen… „Wer die Welt genießen will, muss sie zu nehmen wissen. Und das erste Gebot heißt: Keine Gelegenheit versäumen“. Diesen Rat Goldonis sollten Sie unbedingt beherzigen und die Chance nicht verpassen, wenn das Theater Rudolstadt Goldonis Komödie aus dem Dunkel der Theatergeschichte ins Scheinwerferlicht der Bühnenwelt zurückbefördert: am 6. Juli um 19.30 Uhr im Kurpark von Bad Lobenstein. »La serva amorosa« – so der Originaltitel – mag zu Goldonis Lebzeiten in deutschen Landen eventuell gespielt worden sein, seither ist jedoch keine Aufführung bekannt. Karten: Stadtinformation Bad Lobenstein (Graben 18), Tel. 036651.77165
Thüringen Kulturspiegel | Juni 2013 literatur & feste 13 Das Fürstentum Reuß älterer Linie spielte in der innerdeutschen politischen Auseinandersetzung des 19. Jahrhunderts eine einzigartige Rolle. Die Fürst-Regentin Caroline (1819- 1872) und ihr Sohn Heinrich XXII. (1846-1902) vermochten auf der Grundlage eines traditionellen, konsequent legitimistischen Herrschaftsverständnisses weder im Nationalismus noch im Sozialismus staatstragende Ideen zu sehen. Folgerichtig hielten sie im Krieg von 1866 am Bund mit Habsburg fest. Nach der Reichsgründung 1871 blieb der Greizer Fürst auf Distanz zu den neuen politischen Realitäten, verteidigte den föderalen Grundgedanken der Reichsverfassung und erkannte die Schwächen und Fehlentwicklungen im Deutschen Reich mit besonderer Klarheit. Obwohl der Fürst und sein kleiner Staat als skurril und politisch rückständig galten, wurde das Land seit der Mitte des 19. Jahrhunderts intensiv von der Industrialisierung erfasst. Mit Reuß älterer Linie belegte einer der kleinsten deutschen Bundesstaaten hinsichtlich der Bevölkerungsdichte und des Industrialisierungsgrades Spitzenplätze im Kaiserreich. In der Residenzstadt Greiz standen dem Fürsten, der sich am Gottesgnadentum des Alten Reiches orientierte, ein nationalliberal orientiertes Bürgertum und engagierte Sozialdemokraten gegenüber. Die Probleme und Widersprüche des Modernisierungsprozesses im 19. Jahrhundert haben sich im Fürstentum Reuß älterer Linie in exemplarischer Weise entfaltet. Außerordentlich konfliktreich waren Für geschichtsinteressierte Leser eine besondere Empfehlung der Buchhandlung Bücherwurm GmbH Am Markt 2 · 07973 Greiz Tel. 03661.3012 Fax 03661.687477 Reuß älterer Linie im 19. Jahrhundert. Das widerspenstige Fürstentum? Hrg. Werner Greiling und Hagen Rüster. Veröffentlichungen aus Thüringischen Staatsarchiven, Band 12. Verlag Vopelius 2013 (Jena), 392 Seiten, 79 z.T. farbige Abbildungen und historische Karte des Territoriums Reuß älterer Linie; 34,80 Euro, ISBN 978-3-939718-55-0 aber auch die Stellung und der politische Spielraum von Heinrich XXII. innerhalb des Reiches. In den zahlreichen Forschungsbeiträgen zur Geschichte des 19. Jahrhunderts taucht Reuß älterer Linie als Untersuchungsgegenstand kaum auf. Auch dezidiert landesgeschichtliche Publikationen über dieses Musterbeispiel eines „Duodezfürstentums“ sind nun keineswegs zahlreich. Der Band bilanziert den bisherigen Kenntnisstand, schreitet das „lange 19. Jahrhundert“ ereignisgeschichtlich aus, hinterfragt die Wahrnehmung des Fürstentums und präsentiert zugleich problemorientierte Beiträge zu diversen Spezialbereichen, etwa zur Wirtschafts- und Verfassungsgeschichte. Außerdem werden Perspektiven für künftige Forschungen zum Fürstentum Reuß älterer Linie aufgezeigt, die sich an den übergreifenden Fragestellungen und Diskursen der modernen Geschichtswissenschaft ausrichten. Den Worten lauschen... Nächte der Poesie in der Rhön, Weimar und im Vogelsberg Rudolf H. Herget: Lyrisches Erzähltheater unter Sternen Die Nächte der Poesie sind ein deutschlandweit einzigartiges Literaturereignis. Die Open-Air-Veranstaltungsreihe, die vom 14. bis 29. Juni im Biosphärenreservat Rhön, in Weimar und im Vogelsberg stattfindet, ist zum Treffpunkt der Literaturfreunde und -romantiker geworden. Also Schlafsack einpacken und los geht‘s! Das Poetische Erzähltheater richtet sich an Jugendliche und Erwachsene. Bisher gab es mehr als 320 Veranstaltungen in der Region. Unter dem Sternenzelt trägt der Hamburger Schauspieler Rudolf H. Herget Gedichte und lyrische Texte vor. Das Besondere daran ist, dass er diese wunderbaren Werke u. a. von Ludwig Fulda, Joseph Eichendorff, Hermann Hesse, Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe nicht vorliest, sondern frei vorträgt. Anders als auf einer Bühne vertraut er dabei allein auf seine Stimme. In der Natur, in der untergehenden Sonne, kehren Harmonie und Stille ein. Wir folgen Rudolf H. Herget, dem Erzähler der Nacht, auf seine literarische Reise. Schöne Worte, Gedanken von großen Dichtern – ein Fest für die Sinne. Nachdenken, Entspannen und Innehalten. Einfach mal die Seele baumeln lassen... Für sein Poetisches Erzähltheater besucht Herget die schönsten Burgen, Berge und Plätze der Region: Den Marienküppel in Petersberg, den Schulzenberg und den Monte Kali Neuhof. Hier oben liegt einem unter dem Sternenzelt die Welt buchstäblich zu Füßen... Die Abendveranstaltungen dauern ein bis zwei Stunden. Zu jeder Poesie-Veranstaltung empfiehlt es sich, Schlafsack, Isomatte, evtl. Campingstuhl, Plane, wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk, Teelichte, Taschenlampe und Verpflegung mitzubringen. Bestuhlung und Bewirtung sind nämlich nicht vorhanden. Zwischen dem 14. und 29. Juni gibt es insgesamt 17 Veranstaltungen. Die Veranstaltungen finden bei jeder Wetterlage statt. Der Eintritt ist frei! Das Programm liegt ab sofort bei den Tourist-Infos im Landkreis Fulda, Rhön-Grabfeld, Vogelsberg und Schmalkalden-Meiningen aus. Alle Infos: www.naechte-der-poesie.de Musik bewegt und das bereits seit Jahrhunderten. Musik von Richard Wagner, Georg Philipp Telemann, Georg Friedrich Händel oder Johann Wolfgang von Goethe lädt zu einem Tanz der Sinne im Bad Berkaer Kurpark ein. Johann Wolfgang von Goethe, von 1775 an wohnhaft in Weimar, begleitete nicht nur die Park- und Bad-Gestaltung, sondern weilte hier 1814 auch sechs Wochen zur Kur. Besucher des „Parkgeflüsters“ können die Kombination von Natur und Musik besonders in den Abendstunden genießen, wenn Bäume und Strauchgruppen in ein geheimnisvolles Wechselspiel aus Licht und Farbe getaucht werden. Erleben Sie Orchestersätze, Kammermusik und Chorlieder aus vier Jahrhunderten und lassen Sie sich vom „musikalischen Geflüster“ des Kurparkes bewegen. Brunnenfest Bad Berka Das traditionelle Brunnenfest im Kurpark ist das Highlight der Kurstadt und findet alljährlich im Juni statt. Ein vielfältiges Programm hält für jede Altersgruppe und jeden Geschmack das Passende bereit. Das Bildhauersymposium findet nur alle zwei Jahre unter einem bestimmten Motto statt; das Thema für das Jahr 2013 lautet: „Sitzmöbel für den Generationenspielplatz“.
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