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Protokoll des Zürcher Kantonsrates vom 2. April 2001

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schaft aus Zürich ist eindeutig. So, wie sie heute formuliert worden ist,<br />

lautet sie: Hält man sich die Optionen Bauen und Landschaftsverschleiss<br />

möglichst überall offen, dann hat dies mit wirtschaftlicher<br />

Prosperität zu tun. Der Kanton Zürich setzt somit ein Signal für wirtschaftlich<br />

schwächere Regionen, die auch die Botschaft verstehen:<br />

Zerstört die Landschaft, dann geht es uns gut. Die Sorge zur Landschaft<br />

lässt sich somit nicht exportieren. Wir müssen selbst dafür sorgen.<br />

Sie lässt sich auch nicht delegieren. Regionen und Gemeinden<br />

haben keinen Auftrag – sie haben ihn auch heute nicht erhalten –<br />

kantonale Raumplanung zu betreiben. Die Gemeinden werden nicht<br />

Vorsorge im Bereich der Landschaftsplanung betreiben, sondern sie<br />

werden der Not gehorchend, das tun, was gerade notwendig ist. So<br />

war es schon in den letzten 40 Jahren.<br />

Es gibt jetzt verschiedene Bereiche im Kanton Zürich, die nicht gefördert,<br />

nicht aufgewertet, nicht erhalten und vor allem nicht geschützt<br />

werden. Es werden weder die Bun<strong>des</strong>vorgaben umgesetzt, die in den<br />

BLN-Gebieten und in Moorlandschaftsgebieten vorgegeben sind,<br />

noch wird das kantonale Naturschutzgesamtkonzept konkretisiert respektive<br />

ihm nachgelebt.<br />

Mit den vielen Hinweisen, Landschaftsplanung zu delegieren, hat sich<br />

der Kantonsrat aus der Landschaftsplanung auf Richtplanebene abgemeldet.<br />

Er hat seine strategische Führungsverantwortung, die er immer<br />

wieder postuliert und für sich in Anspruch nimmt, schlicht und<br />

einfach nicht wahrgenommen. Er hinterlässt somit eine Lücke, die einerseits<br />

durch das ARV (Amt für Raumordnung und Vermessung)<br />

ausgefüllt werden muss und die von den Gemeinden wahrscheinlich<br />

nicht oder nur sehr beschränkt ausgefüllt wird. Die Gemeinden haben<br />

keinen Auftrag erhalten.<br />

Ich persönlich und mit mir die Grüne Fraktion sind sehr enttäuscht<br />

über den Kantonsrat, dem es nicht gelungen ist, eine Landschaftsplanung<br />

zu machen, die den Namen verdient und die dem Jahr <strong>2001</strong> gerecht<br />

wird. Wir werden die Richtplanvorlage in dieser Form ablehnen.<br />

Kurt Schreiber (EVP, Wädenswil): In unserem Kommuniqué zur<br />

Richtplanung haben wir geschrieben, dass die Erhaltung der Schöpfung<br />

für die EVP-Fraktion an erster Stelle steht. Wir sind uns bewusst,<br />

dass wir nicht alles so lassen können, wie es ist. Wir wissen, dass<br />

Wohnraum gebaut werden muss. Wir haben aber festgestellt, dass mit<br />

der Vorlage, so wie sie uns der bürgerliche – ich lege Wert auf die<br />

Betonung bürgerliche – Regierungsrat vorgelegt hat, keine Pla-

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