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georg abegg von Rödl & partner in Madrid.<br />

„ich habe große Zweifel, ob es rechtlich<br />

haltbar ist, die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r erneuerbaren<br />

energien zukünftig an eine fiktive<br />

und willkürlich festgelegte Rentabilität von<br />

durchschnittlich 7,5 prozent zu koppeln.“<br />

Von <strong>de</strong>n neuregelungen sind grundsätzlich<br />

alle unternehmen betroffen, die im<br />

spanischen strommarkt energie erzeugen,<br />

verkaufen und transportieren, unabhängig<br />

davon, ob es sich um konventionell o<strong>de</strong>r<br />

regenerativ erzeugten strom han<strong>de</strong>lt. die<br />

umsetzung <strong>de</strong>s am samstag beschlossenen<br />

gesetzes bedarf weiterer Richtlinien<br />

und Verordnungen. nach <strong>de</strong>r bisherigen<br />

Rechtslage bekamen spanische ee-anlagen<br />

einen festen tarif für <strong>de</strong>n eingespeisten<br />

strom, <strong>de</strong>r sich im Falle von älteren pVanlagen<br />

auf bis zu 460 euro pro Megawattstun<strong>de</strong><br />

belaufen konnte und für die<br />

laufzeit von 25 Jahren festgeschrieben<br />

war. schon seit <strong>de</strong>m Jahr 2010 wur<strong>de</strong>n<br />

die tarife durch verschie<strong>de</strong>ne Maßnahmen<br />

beschnitten, zuletzt wur<strong>de</strong> eine steuer auf<br />

<strong>de</strong>n umsatz in Höhe von 7 prozent und<br />

die faktische streichung <strong>de</strong>r inflationsanpassung<br />

verabschie<strong>de</strong>t. die nun vorgesehene<br />

Regelung soll zusammen mit <strong>de</strong>n seit<br />

2012 erfolgten Kürzungen eine Reduzierung<br />

<strong>de</strong>r tarife für erneuerbare energien<br />

von 1,35 Milliar<strong>de</strong>n euro beinhalten. dies<br />

wäre eine Kürzung von ca. 15-20 prozent.<br />

das nun geplante För<strong>de</strong>rregime für die<br />

55.000 bestehen<strong>de</strong>n anlagen in spanien<br />

sieht eine Mischung aus einspeisetarif und<br />

investitionszulage vor. Bis zur Verabschiedung<br />

<strong>de</strong>r durchführungsgesetze erhalten<br />

die anlagen die bisherigen tarife weiter,<br />

müssen aber gegebenenfalls zu viel bezahlte<br />

gel<strong>de</strong>r rückerstatten. die Zuzahlung zu<br />

<strong>de</strong>n strommarktpreisen und die investitionszulage<br />

sollen während <strong>de</strong>r gesetzlich<br />

zugelassenen gesamtlaufzeit und unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r anfänglichen investitionen,<br />

Betriebskosten und <strong>de</strong>r Marktpreise zu<br />

einer „vernünftigen Rentabilität“ <strong>de</strong>r anlage<br />

führen. dabei wird angenommen, dass die<br />

anlage von einer or<strong>de</strong>ntlich und effizient<br />

geleiteten gesellschaft geführt wird und die<br />

investitionen, Kosten und strompreise <strong>de</strong>n<br />

Marktkonditionen entsprechen.<br />

die entscheidung, ob die „vernünftige Rentabilität“<br />

ab Beginn <strong>de</strong>r einspeisung o<strong>de</strong>r<br />

erst ab Verabschiedung <strong>de</strong>s vorliegen<strong>de</strong>n<br />

gesetzes zu berechnen sein wird, steht<br />

noch aus. ihre Höhe soll 3 prozent über spanischen<br />

staatsanleihen mit einer laufzeit<br />

von 10 Jahren liegen, <strong>als</strong>o <strong>de</strong>rzeit bei ca.<br />

7,5 prozent. „erst wenn die durchführungsgesetze<br />

vorliegen, lässt sich sagen, wie gravierend<br />

die Reformen sein wer<strong>de</strong>n und ob<br />

sie rückwirkend gelten“, betont partner und<br />

Rechtsanwalt Christoph Himmelskamp von<br />

Rödl & partner Barcelona. „schon jetzt ist<br />

klar, dass sich anlagenbetreiber und Fondsgesellschaften,<br />

die mit Renditen von 10 bis<br />

teilweise 25 prozent kalkuliert haben, auf<br />

tiefe einschnitte gefasst machen müssen.“<br />

die Kalkulation <strong>de</strong>r Zuschüsse soll auf <strong>de</strong>m<br />

Mo<strong>de</strong>ll einer standardisierten anlage erfolgen,<br />

unabhängig von <strong>de</strong>n individuellen<br />

Kosten, die <strong>de</strong>r Betreiber bei errichtung und<br />

Betrieb hat. da viele davon <strong>als</strong> Kleinanlagen<br />

mit 100 Kilowatt konzipiert wur<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n<br />

viele umstrukturierungen erfolgen müssen.<br />

auch Kürzungen bei Qualität und Wartung<br />

sowie <strong>de</strong>r Versuch, pachtzahlungen<br />

für das gelän<strong>de</strong> zu reduzieren, auf <strong>de</strong>m die<br />

anlagen errichtet wur<strong>de</strong>n, sind zu erwarten.<br />

„Wenn man be<strong>de</strong>nkt, dass photovoltaikanlagen<br />

aus <strong>de</strong>n Jahren 2007 und 2008 etwa<br />

460 euro pro Megawattstun<strong>de</strong> <strong>als</strong> gesicherten<br />

tarif erhalten haben, die Marktpreise<br />

sich in spanien im april aber bei 18,7 euro<br />

pro Megawattstun<strong>de</strong> eingepen<strong>de</strong>lt haben,<br />

kann man sich vorstellen, dass die Kürzungen<br />

für die anlagenbetreiber drastisch<br />

ausfallen dürften“, erklärt abegg. „auf spanische<br />

und internationale Banken, die geschätzte<br />

22 Milliar<strong>de</strong>n euro Fremdkapital in<br />

<strong>de</strong>n erneuerbare energien-sektor in spanien<br />

investiert haben, dürften Kreditausfälle zukommen.“<br />

Bereits jetzt haben internationale<br />

Fonds schiedsgerichtsklagen gegen <strong>de</strong>n<br />

spanischen staat wegen Verletzung internationaler<br />

investitionsschutzvereinbarungen<br />

angekündigt. „die neuen Regelungen dürften<br />

eine Klagewelle auslösen. im dialog mit<br />

<strong>de</strong>m energiesektor hätte man hier sicher zu<br />

für alle seiten besseren, einvernehmlichen<br />

lösungen kommen können.“<br />

Quelle: Rödl & Partner, 16. Juli 2013<br />

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BeteiligungsRepoRt 3 2013 43

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