Der Hippokrates Report - BFG
Der Hippokrates Report - BFG
Der Hippokrates Report - BFG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Hippokrates</strong> <strong>Report</strong> | 2. Soester Bübchen Hebammen Seminarkongress<br />
sigkeitszufuhr erhöhen. Eine basische Ernährung<br />
mit reichlich Gemüse und Kartoffeln,<br />
Salate (auch von gekochtem Gemüse)<br />
sowie gewürzte Suppen und helles<br />
Fleisch sind empfehlenswerte Nahrungsmittel.<br />
Moderate Bewegung (z. B. im Wasser),<br />
Lymphentlastende Massagen, leberstärkende<br />
Kräuter/Tees und Leberwickel<br />
sind weitere ganzheitliche Maßnahmen,<br />
um der Schwangeren zu helfen.<br />
<strong>Der</strong> Säure-Basen-Haushalt<br />
<strong>Der</strong> Mensch gilt mit einem Blut-pH-Wert<br />
von 7,35 als „basisches Wesen“. Die körpereigene<br />
Grundregulation wird entscheidend<br />
vom Säure-Basen-Zusammenspiel<br />
bestimmt. Die westliche, industriell<br />
geprägte Ernährungsweise liefert jedoch<br />
durch die hohe Zufuhr an tierischem Eiweiß<br />
(z. B. Fleisch, Milch und Milchprodukte),<br />
Süßwaren, Fett und dem Mangel<br />
an Flüssigkeit und basenbildender Frischkost<br />
wie Obst und Gemüse häufig einen<br />
Säuren-Überschuss. Auch körperliche,<br />
schwere Anstrengungen, Medikamente,<br />
Diabetes mellitus, chronische Nierenschwäche<br />
oder eine gestörte Darmflora<br />
können den Körper übersäuern. <strong>Der</strong> Körper<br />
versucht dann, die Säuren schnellstmöglich<br />
mit den körpereigenen Mineralstoffen<br />
Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium<br />
und dem Spurenelement Eisen abzupuffern,<br />
um sich nicht selbst zu<br />
vergiften. Das Problem: Die Puffersysteme<br />
ziehen sich die notwendigen Mineralstoffe<br />
je nach Bedarf aus Depots wie<br />
Knochen, Knorpel, Haut, Haare, Nägel, Gefäße<br />
etc. So ist es nicht verwunderlich,<br />
dass zahlreiche Erkrankungen und Beschwerden<br />
auch mit einem Ungleichgewicht<br />
im Säure-Basen-Haushalt zusammenhängen<br />
wie Osteoporose, Sodbrennen,<br />
Nierensteine, Gicht, Schwangerschaftshypertonie.<br />
Um die Säuren im<br />
Körper abzupuffern, ist es wichtig, auch<br />
den Speiseplan basenreich auszurichten.<br />
Solche Empfehlungen gelten grundsätzlich,<br />
sollten somit ebenfalls an die werdenden<br />
oder frisch gebackenen Mütter<br />
im Rahmen der Ernährungsberatung weitergegeben<br />
werden. Eine Basen-überschießende<br />
Ernährung kann sogar positiven<br />
Einfluss auf schwangerschaftsbedingte<br />
Probleme wie Ödeme oder Sodbrennen<br />
nehmen. Im Folgenden einige<br />
Empfehlungen für ein gesundes Säure-<br />
Basen-Gleichgewicht:<br />
▶ Kräutertees, verdünnte Gemüsesäfte<br />
(Darauf achten, dass der Urin fast farblos<br />
ist, erst dann ist die Trinkmenge<br />
ausreichend.)<br />
▶ Basenbrühe<br />
▶ Heilwasser, Leitungswasser<br />
▶ Kartoffeln und Gemüse<br />
▶ Beerenobst, Äpfel, Birnen<br />
▶ Basenbad<br />
Das Thema Ernährung sollte zudem niemals<br />
zu dogmatisch und starr an Richtlinien<br />
orientiert sein, sondern den Menschen<br />
als Individuum betrachten. Höfer<br />
beschrieb dies sehr passend mit: „Wir<br />
leben nicht von dem, was wir essen, sondern<br />
von dem, was wir verdauen!“ Dabei<br />
muss nicht ständig, aber immer öfter, an<br />
eine Entsäuerung gedacht werden. ■<br />
Unterschätzte<br />
Risiken bei „Späten<br />
Frühgeborenen“<br />
PD Dr. med. Wolfgang Thomas, Chefarzt<br />
der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin<br />
am Klinikum Mutterhaus der<br />
Borromäerinnen Trier, beschreibt die<br />
späten Frühgeborenen in seinem Vortragstitel<br />
als „überschätzte Kinder mit unterschätzten<br />
Risiken“. Im Bewusstsein der<br />
Ärzte, Hebammen, Krankenschwestern<br />
und Eltern ist eines einleuchtend: Ex-<br />
EXKURS – Ernährung nach den Fünf Wandlungsphasen<br />
Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin Iris Tao-Pauli brachte<br />
dem Auditorium die Ernährung nach den Fünf Wandlungsphasen<br />
der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) näher.<br />
Diese ganzheitliche Ernährung erfüllt wichtige Funktionen in<br />
der Prophylaxe und Therapie von Krankheiten, indem sie<br />
ausgleichend auf Yin und Yang wirkt, die Lebenskraft – das<br />
Qi – stärkt und so Körper und Geist harmonisiert.<br />
Das Qi muss durch die Elemente fließen<br />
Bei der Ernährung nach den Fünf Wandlungsphasen handelt<br />
es sich um ein System von Entsprechungen, das zeitliche<br />
Abläufe und rhythmische Strukturen eines Beziehungsgeflechts<br />
zusammenfasst. Alle natürlichen Phänomene und<br />
auch abstrakten Vorstellungen wurden in ein System von<br />
5 immer wiederkehrenden Phasen eingebettet, die nach den<br />
Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser benannt<br />
wurden. Dazu gehören z. B. eine Jahreszeit, eine Emotion,<br />
eine Farbe, ein Geschmack und einige Organe des menschlichen<br />
Körpers. Die Phasen sind nicht statisch, sondern<br />
das Qi fließt immerwährend von einer zur anderen.<br />
Dadurch ernähren, stärken und kontrollieren sich die Phasen<br />
und halten sich in Balance. Voraussetzung: Sie werden<br />
gleichberechtigt ernährt. Wird ein Element nicht ausreichend<br />
genährt, gerät der Qi-Fluss, also die „Wandlung“,<br />
ins Stocken und Krankheiten können entstehen.<br />
Auch der Temperaturcharakter eines Lebensmittels spielt<br />
eine Rolle: Kalte und kühle Nahrungsmittel (Yin) verlangsamen<br />
physiologische Prozesse, warme und heiße (Yang)<br />
beschleunigen sie.<br />
Für die Besserung des Gesundheitszustandes ist es wichtig,<br />
die krankmachenden Ernährungsgewohnheiten zu durchbrechen,<br />
um das Qi wieder in den Fluss zu bringen. In diesem<br />
Zusammenhang erfuhren die Hebammen, dass viele schon<br />
ihre Ernährung unbewusst nach ihren individuellen Bedürfnissen<br />
ausrichten, aber noch viele Aspekte aus der TCM<br />
integrieren könnten, die ihr Wohlbefinden stärken und<br />
Beschwerden beheben. Eine Ernährung nach der TCM-Philosophie<br />
ist nie dogmatisch, sondern immer individuell<br />
angepasst, zudem vollwertig und schafft ein ausgeglichenes<br />
Säure-Basen-Verhältnis im Körper.<br />
8