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Download PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere

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I NTERVIEW<br />

DER ALTER<br />

Lebensquali<br />

PARTN<br />

Mastino-Mix Pascha, 9 Jahre<br />

Je<strong>der</strong> Hundebesitzer wünscht sich, dass sein vierbeiniger Freund so lange wie möglich gesund und fit<br />

bleibt. Doch wann ein Hund zu altern beginnt, ist erblich bedingt und nicht zu beeinflussen. Was wir<br />

allerdings durch gezielte Maßnahmen unterstützen können, ist ein gesundes Altern unseres Hundes.<br />

Die Zauberworte heißen Vorbeugung und Früherkennung. Was wir tun können, um unserem Hund seine<br />

Lebensqualität und Gesundheit bis ins hohe Alter zu erhalten, erklärt Tierärztin Annegret Link aus<br />

Otter bei Hamburg.<br />

Das Recht <strong>der</strong> <strong>Tiere</strong> 2/2004<br />

RdT: Wann beginnt ein Hund<br />

zu altern?<br />

Annegret Link: Das kann man pauschal<br />

so nicht sagen. Der Alterungsprozess<br />

setzt bei jedem Hund individuell<br />

ein, weil er genetisch festgeschrieben<br />

und individuell ist. Im Durchschnitt<br />

spricht man ungefähr ab dem 7.<br />

Lebensjahr von einem älteren Tier. Allerdings<br />

ist <strong>der</strong> zeitliche Altersablauf<br />

auch rasseabhängig; die Riesenrassen<br />

(Dogge, Bernhardiner etc.) zeigen häufig<br />

schon mit 6 Jahren Altersanzeichen,<br />

kleine Hunde da<strong>gegen</strong> erst viele Jahre<br />

später.<br />

RdT: Vielen Hunden merkt<br />

man ihr Alter kaum an...<br />

Annegret Link: Stimmt. Der Altersvorgang<br />

entwickelt sich oft ganz schleichend<br />

und fällt den Besitzern häufig<br />

erst auf, wenn <strong>der</strong> langjährige Weggefährte<br />

eine graue Schnauze bekommt.<br />

Neben <strong>der</strong> erblichen Komponente tragen<br />

natürlich auch die individuellen Lebensumstände<br />

zu schnellerer Degeneration<br />

und altersbedingten Verschleißerscheinungen<br />

bei. Bewegungsarmut,<br />

unausgewogene Ernährung, körperliche<br />

und seelische Belastungen können<br />

ein Tier früher altern lassen als ein optimal<br />

gehaltenes und psychisch ausgeglichenes<br />

Tier.<br />

RdT: Die Lebenserwartung von<br />

Hunden ist im Vergleich zu früher<br />

deutlich gestiegen. Woran<br />

liegt das?<br />

Annegret Link: An mehreren Faktoren.<br />

Impfschutz, altersgerechte Ernährung<br />

und umfassende Gesundheitsvorsorge<br />

haben im Durchschnitt zu einer<br />

höheren Lebenserwartung geführt.<br />

Das hat jedoch auch einen negativen<br />

Effekt: Denn heute bekommen unsere<br />

Hunde - als direkte Folge des gestiegenen<br />

Lebensalters - wesentlich häufiger<br />

als noch vor 20 Jahren Zivilisationskrankheiten<br />

(Diabetes, Herz-Kreislauf,<br />

Arthrose, Rheuma, Krebs etc.).<br />

RdT: Das Altern ist keine<br />

Krankheit, son<strong>der</strong>n natürlicher<br />

Prozess. Die Leistungsfähigkeit<br />

von Organen und Gewebe<br />

lässt langsam nach. Wie<br />

wirkt sich dieser Abbau aus?<br />

Annegret Link: Allgemein gesprochen<br />

als Vitalitätsverlust und zunehmen<strong>der</strong><br />

Leistungseinschränkung. Im<br />

Alter kommt es zu einer Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Zellmasse. Davon sind beson<strong>der</strong>s<br />

Muskeln, Nieren und Gehirn betroffen.<br />

Dieser Abbau führt zu einer:<br />

vermin<strong>der</strong>ten Leistung <strong>der</strong> Muskulatur<br />

(Besitzer stellen fest, dass ihr<br />

Hund schneller ermüdet und sein<br />

Bewegungsdrang abnimmt)<br />

schwächeren Herzleistung, reduzierten<br />

Lungenkapazität und<br />

schlechterer Sauerstoffversorgung<br />

von Organen und Gewebe<br />

eingeschränkten Tätigkeit <strong>der</strong> Hormondrüsen<br />

länger andauernden Infektionen<br />

(Krankheiten verlaufen schwerer,<br />

die Genesung dauert länger).<br />

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