Download - BUND Rhein-Neckar-Odenwald
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Pflege von Wacholderheiden in<br />
Gammertingen - Schwäbischer Albverein<br />
und Stadt ziehen an einem Strang<br />
Schwäbischer Albverein Gammertingen, Kreis Sigmaringen<br />
Meist beginnen Vereine aus eigenem<br />
Antrieb mit Pflegeprojekten. Hier ein<br />
Projekt, für das die Stadtverwaltung<br />
maßgebliche Impulse und wichtige Unterstützung<br />
gab.<br />
Typisch für die Umgebung der Stadt Gammertingen<br />
sind steile Wacholderheiden mit nackten<br />
Felspartien, entstanden durch jahrhundertelange<br />
Schafbeweidung. Doch rund um Gammertingen<br />
waren die Heiden bis Mitte der 1990er Jahre<br />
stark zugewachsen. Eichen, Kiefern, Fichten und<br />
Buchen überschirmten die alten Wacholderbüsche.<br />
Hinzu kam ein starker Aufwuchs von<br />
Schlehe, Rotem Hartriegel und Heckenkirsche.<br />
Das Umsägen der Bäume übernahmen Waldarbeiter<br />
der Stadt, ehrenamtliche Helfer rodeten<br />
kleineres Gehölz und trugen es die Steilhänge<br />
hinab. Das Schnittgut wurde verbrannt oder<br />
gehäckselt. Die Folgepflege besteht aus<br />
Freischneider-Arbeiten zur Bekämpfung der<br />
Stockaustriebe im mehrjährigen Turnus. Hierbei<br />
ist darauf zu achten, dass Schlehenaustriebe<br />
nicht auf den neu installierten Weideflächen<br />
liegen bleiben, da sie schlimme Verletzungen<br />
der Schafe verursachen können.<br />
Das Ortsbild von Gammertingen hat durch das<br />
Projekt gewonnen, da die albtypischen Wacholder<br />
auf den felsigen Hängen wieder weithin<br />
sichtbar sind für Einheimische und Besucher.<br />
Aus Restbeständen der Heiden kehrten seltene<br />
Pflanzen und Tiere in die freigelegten Wiesen<br />
zurück. Heute blühen rund um Gammertingen<br />
Gold- und Silberdistel, Fransenenzian, Mückenhändelwurz,<br />
Labkraut-Sommerwurz und Flügelginster.<br />
PROJEKT9<br />
Ansprechpartner:<br />
Jörg Scham<br />
c/o Forstamt<br />
Gammertingen<br />
Hohenzollernstraße 9<br />
72501 Gammertingen<br />
Telefon: 0 75 74 / 9307 - 12<br />
Joerg.Scham@forst.bwl.de<br />
Das war der Anlass für die Stadt Gammertingen,<br />
auf den Schwäbischen Albverein zuzugehen<br />
mit der Bitte, bei der Öffnung der Wacholderheiden<br />
mitzuhelfen. Die Wiesenflächen im<br />
Eigentum der Stadt sind geschützte Grünbestände<br />
nach § 24 a des Landesnaturschutzgesetzes.<br />
In vorbildlicher Weise nahm sich der<br />
Albverein der Wiederherstellung von 8 Hektar<br />
Wacholderheiden an. 30 Aktive des Albvereins<br />
und 20 andere Ehrenamtliche leisteten für die<br />
Erstpflege von 1998 bis 2003 hervorragende<br />
Arbeit, über 400 Stunden pro Jahr. Partner sind<br />
das Staatliche Forstamt, der <strong>BUND</strong>, die Jägerschaft,<br />
der Ortschaftsrat des Ortsteils Bronnen,<br />
Landwirte und interessierte Bürger.<br />
Silberdistel (oben)<br />
Mückenhändelwurz<br />
(unten)<br />
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