30.12.2013 Aufrufe

Download - BUND Rhein-Neckar-Odenwald

Download - BUND Rhein-Neckar-Odenwald

Download - BUND Rhein-Neckar-Odenwald

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hinweise zur Umweltbildung und Naturerziehung zum Thema Wiesen<br />

In der umweltpädagogischen Praxis stellt sich heraus, dass die Verknüpfung von Erklären,<br />

Erleben und Mitmachen-Lassen zum größten Erfolg führt. Mit "Mitmachen-Lassen" sind<br />

dabei die Teilnahme an der Landschaftspflege gemeint, aber auch Tätigkeiten, die mit<br />

Erzeugnissen von Wiesen zu tun haben. Die Palette reicht von Heilkräuter-Kursen bis zur<br />

Herstellung von Arznei oder Kosmetik aus der Wiese, von der Zubereitung von Kräutertees<br />

oder Wildkräutersalaten bis zum Schminken mit Blütenblättern. Erlebnisse für alle Sinne<br />

bieten Wiesen genug: den Anblick der Blüten und Schmetterlinge an einem herrlichen<br />

Frühsommertag, der Duft frisch gemähten Heus, das Zirpen von Grillen und anderen Heuschrecken.<br />

Wichtiges umweltpädagogisches Ziel ist es, Menschen zu diesen Genüssen zu<br />

befähigen. Darüber hinaus kann man Obstsaft pressen (wenn es um Streuobstwiesen geht),<br />

Schmetterlinge und andere Tiere gezielt und systematisch beobachten sowie kulinarische<br />

Wiesengenüsse aller Art genießen. Auch die Landschaftspflege selbst kann zum Erlebnis<br />

werden, wenn sie richtig organisiert ist (vgl. dazu die Landschaftspflege-Tage des <strong>BUND</strong><br />

Freudenstadt (Seite 53) und die Aktion des Albvereins im Zollernalbkreis (S. 54).<br />

Die Liste mit Medien und Materialien zur Naturerziehung und Umweltbildung zum Thema<br />

Wiesen im Anhang auf den Seiten 72 und 73 soll Ihnen bei der Planung von Aktionen zur<br />

Umweltbildung mit Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen helfen.<br />

Zum jährlichen Apfelfest des <strong>BUND</strong> Mühlacker,<br />

mit zahlreichen Marktständen, einer mobilen<br />

Saftpresse und vielen kulinarischen Genüssen<br />

kommen seit Jahren über 2000 Menschen. Die<br />

Werbung für die Streuobstwiesen zieht sich wie<br />

ein roter Faden durch die Veranstaltung.<br />

Mit einer ausgereiften Idee für ein Fest, das sich<br />

auf eine Landschaft in der Nähe bezieht, stößt<br />

man meist auf offene Ohren. <strong>BUND</strong>-Aktive in<br />

Radolfzell und Pfullendorf haben in den vergangenen<br />

Jahren gute Erfahrungen damit gemacht,<br />

das 50- bzw. 60-jährige Jubiläum eines Naturschutzgebiets<br />

als Dorffest unter Mithilfe örtlicher<br />

Vereine zu begehen. In beiden genannten Fällen<br />

handelte es sich um Wiesengebiete.<br />

Landschaftspflege-Aktionen als<br />

Instrument der Öffentlichkeitsarbeit<br />

Walter Trefz vom <strong>BUND</strong> Freudenstadt, dessen<br />

Projekt wir auf Seite 53 ausführlich beschreiben,<br />

meinte bei unserem Interview: "Mittlerweile ist<br />

für mich der Erhalt der Wiese und der Pflanzenarten<br />

dort nicht mehr der entscheidende Grund,<br />

warum wir unsere Landschaftspflegetage durchführen.<br />

Unsere Veranstaltungen unter dem<br />

Motto‚ Landschaftspflege wie vor 100 Jahren'<br />

begeistern die Menschen, geben uns die Chance,<br />

neue Ehrenamtliche zu gewinnen und sind ein<br />

Weg, Einheimischen und Feriengästen das<br />

Bewusstsein und das Wissen für schöne, schützenswerte<br />

Landschaften zu vermitteln. Hinzu<br />

kommt, dass diese Aktionen auch uns <strong>BUND</strong>-<br />

Aktiven großen Spaß machen".<br />

Öffentlichkeitsarbeit durch Landwirte<br />

und andere<br />

"Bei uns gibt es mittlerweile Landwirte, die ihre<br />

artenreichen Wiesen, die sie mit staatlichen<br />

Zuschüssen geschaffen haben, mit dem gleichen<br />

Stolz der Öffentlichkeit präsentieren wie andere<br />

Landwirte ihre Hochleistungsmilchkuh". Das<br />

war der zentrale Satz im Bericht des Schweizer<br />

Agronomen Hans-Ulrich Gujer bei der Vorstellung<br />

des Buches "Artenreiches Grünland" von<br />

Gujer und Dr. Rainer Oppermann im Oktober<br />

2003. Diese Aussage enthält zwei Botschaften:<br />

Es ist besser, Landwirte für etwas zu belohnen,<br />

das sie schaffen oder erzeugen als für etwas, das<br />

sie unterlassen. Und: Die beste Werbung für den<br />

Naturschutz machen die Leute, von denen man<br />

diese Werbung nicht erwartet.<br />

Daher unsere Empfehlung: Suchen Sie Wege, die<br />

Partner bei der Wiesenpflege in ihrer Region,<br />

etwa Landwirte oder Forstleute, in die Öffentlichkeitsarbeit<br />

mit einzubeziehen.<br />

52

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!