DKM 2013 – Eine Messe, die überzeugt und begeistert
DKM 2013 – Eine Messe, die überzeugt und begeistert
DKM 2013 – Eine Messe, die überzeugt und begeistert
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
82<br />
<strong>DKM</strong> <strong>2013</strong><br />
Kongress Triple F: Frauen. Finanzen.<br />
Führung. <strong>–</strong> Karriere als Selbstverständlichkeit<br />
In Kooperation mit<br />
22. <strong>–</strong> 24.10.<strong>2013</strong> I Westfalenhallen Dortm<strong>und</strong><br />
Ein wichtiges Ziel der Finanz- <strong>und</strong> Versicherungswirtschaft<br />
ist es, mehr Frauen für Führungsaufgaben <strong>und</strong><br />
Vertrieb zu bringen. Was dafür getan werden kann, war<br />
Inhalt des Kongress Triple F: Frauen. Finanzen. Führung.<br />
Den Start machte AGV-Geschäftsführerin Betina Kirsch,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Branchenerhebung „Frauen in Führung“ vorstellte<br />
<strong>und</strong> beleuchtete, was <strong>die</strong> Versicherer als Arbeitgeber <strong>die</strong>s-<br />
bezüglich tun. Deutlich<br />
machte sie, dass das Interesse der<br />
Arbeitgeber an Frauenförderung sehr groß ist <strong>und</strong> sich<br />
auch schon in Maßnahmen niederschlage. Ein Gesamtkonzept,<br />
bei dem alle Möglichkeiten <strong>und</strong> Notwendigkei-<br />
ten bedacht werden, würde aber oft noch fehlen. Als<br />
größte Hemmnisse auf<br />
dem Weg zum Ziel nannte Kirsch<br />
<strong>die</strong> Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie, eine geringe<br />
Motivation von Frauen, Führungspositionen zu übernehmen,<br />
<strong>und</strong> eine zu männlich geprägte Führungskultur.<br />
Darüber wurde dann in der „Best Practice <strong>–</strong> Wie Frauen<br />
Karrierewege eröffnet werden“ gesprochen. Psychologin<br />
Gwen Elprana von der Helmut-Schmidt-Universität in<br />
Hamburg bestätigte, dass vielen Frauen der Wille fehle,<br />
Führungsverantwortung zu übernehmen <strong>–</strong> auch deshalb,<br />
weil sie sich oft für <strong>die</strong> Karriere oder für <strong>die</strong> Familie<br />
entscheiden müssten. Walter Bockshecker, Personal-<br />
Vorstand der NÜRNBERGER, kennt das oft zögerliche<br />
Verhalten der Frauen aus der Praxis. Im eigenen Haus<br />
habe man wichtige Instrumente eingeführt, um das zu<br />
ändern. <strong>Eine</strong> Ideallösung könne man aber noch nicht<br />
vorlegen. Nach Ansicht von Thomas Barann, Leiter Personal<br />
bei der Gothaer, müsste man beim Rekrutierungsprozess<br />
ansetzen. Insbesondere im Vertrieb neigten<br />
männliche Vorgesetzte oft dazu, bei gleicher Qualifikation<br />
eher Männer als Frauen einzustellen.<br />
Beratung <strong>und</strong> Vertrieb<br />
Um <strong>die</strong> Zusammenarbeit zwischen Makler sowie Maklerinnen<br />
<strong>und</strong> Versicherern ging es in einer weiteren Debatte.<br />
VDVM-Vorständin Adelheid Marscheider zeigte<br />
<strong>die</strong> Schwachstellen auf <strong>und</strong> kritisierte den mangelhaften<br />
Service der Versicherer. Versicherungsmaklerin Birgit<br />
Prange wünscht sich als Frau andere Produkt- <strong>und</strong> Service-Angebote<br />
vonseiten der Produktgeber. Strategiecoach<br />
Ute Grabow war in der Mittlerrolle, verwies aber auf<br />
das deutlich von Männern dominierte Vertriebsumfeld.<br />
Kai Kuklinski, im AXA Konzern für den Maklervertrieb<br />
verantwortlich, argumentierte mit dem umfassenden<br />
Serviceangebot der AXA, räumte aber ein, dass man <strong>die</strong><br />
Wünsche <strong>und</strong> Anforderungen vonseiten der Maklerinnen<br />
noch mehr beachten müsse.<br />
Prof. Dr. Gabriele Zimmermann von der FH Köln präsentierte<br />
<strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> „Frauen im Versicherungsbetrieb <strong>–</strong><br />
Was sagen <strong>die</strong> Privatk<strong>und</strong>en dazu?“. Sie erläuterte, dass es<br />
einem Großteil (70%) der K<strong>und</strong>en egal sei, ob sie von einem<br />
Mann oder einer Frau beraten würde. Den Frauen<br />
wird dabei in der Beratung eher Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Ehrlichkeit<br />
zugeschrieben, den Männern eher Kompetenz.<br />
Compliance <strong>und</strong> Karrieren<br />
„Ganzheitliche Compliance ODER <strong>die</strong> Durchbrechung<br />
des Bumerang-Effekts“ lautete der Vortrag der beiden<br />
Expertinnen Marion Satzger-Simon <strong>und</strong> Dr. Kathrin J.<br />
Niewiarra von INNOCCO ® . Sie zeigten auf, dass bei<br />
Compliance-Fragen immer <strong>die</strong> Sach- <strong>und</strong> <strong>die</strong> Beziehungsebene<br />
gefragt sei. Personen in Unternehmen seien<br />
in ihren Entscheidungen immer als Mensch gefordert,<br />
auch wenn es für bestimmte Situationen klare Handlungsanweisungen<br />
gebe.<br />
Mit großem Interesse wurden zum Abschluss <strong>die</strong> Karriereweg-Schilderungen<br />
von Schunck Key-Account-Managerin<br />
Regina Westenberger, ROLAND-Vorständin<br />
Bettina Hesse <strong>und</strong> Generali-Vorständin Dr. Monika<br />
Sebold-Bender verfolgt. Alle machten ihre eigenen Erfahrungen<br />
in der männerdominierten<br />
Finanz- <strong>und</strong> Versicherungswirtschaft<br />
<strong>und</strong> wurden<br />
als Frauen<br />
oft anders<br />
eingestuft<br />
als<br />
Männer.<br />
Sie haben<br />
sich<br />
durchgesetzt,<br />
wollen<br />
aber<br />
nicht, dass<br />
<strong>die</strong> nächsten<br />
Frauengenerationen<br />
denselben<br />
Hemmnissen<br />
wieder begegnen.