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DKM 2013 – Eine Messe, die überzeugt und begeistert

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mehr beeinflussbar sei, <strong>die</strong> Zukunft dafür aber umso<br />

mehr. Die meisten Menschen änderten in ihrem Leben<br />

allerdings erst etwas, wenn es „kracht <strong>und</strong> wehtut“.<br />

Der Experte appellierte an sein Publikum, für persönliche<br />

Zeitbalance zu sorgen, bevor es zu spät sei,<br />

<strong>und</strong> gab Tipps, wie <strong>die</strong>s möglich sei: Zunächst sei ein<br />

Nachdenken über <strong>die</strong> Bereiche „Leben“, „Lieben“,<br />

„Lernen“ <strong>und</strong> „Vermächtnis hinterlassen“ notwendig.<br />

Des Weiteren müsse jeder Einzelne lernen, nein zu sagen<br />

<strong>und</strong> Ballast abzuwerfen im Sinne von Verantwortung<br />

loslassen. Seiwert empfiehlt: Nicht mehr als sieben<br />

verantwortungsvolle Jobs („Lebens-Hüte“) gleichzeitig!<br />

Außerdem sei es erforderlich, <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Dinge zuerst zu erledigen. Dies verschaffe, so Seiwert,<br />

einen enormen Wettbewerbsvorteil. Denn vielerorts<br />

werde Wichtigkeit mit Dringlichkeit verwechselt mit<br />

der Konsequenz, dass <strong>die</strong> meiste Zeit für <strong>die</strong> Erledigung<br />

dringender Dinge verstreicht, wohingegen <strong>die</strong><br />

wirklich wichtigen Dinge, <strong>die</strong> zunächst nicht dringend<br />

scheinen, so lange verschoben werden, bis sie<br />

ebenfalls dringend sind.<br />

Den Abschluss des abwechslungsreichen Vortrags bildete<br />

der Wunsch Seiwerts für seine Zuhörer, sie mögen genügend<br />

Zeit haben. Zeit, sich auf <strong>die</strong> wichtigen Dinge<br />

zuerst zu konzentrieren, sich um Körper <strong>und</strong> Geist zu<br />

kümmern, für Partner <strong>und</strong> Familie da zu sein <strong>–</strong> <strong>und</strong> sich<br />

Entspannung gönnen zu können.<br />

<strong>DKM</strong> <strong>2013</strong><br />

Zukunft <strong>und</strong> Bedeutung Deutschlands ist von Europa abhängig<br />

Wo steht Deutschland<br />

in der Welt? Mit <strong>die</strong>ser<br />

Frage trat Joschka<br />

Fischer auf <strong>die</strong> Bühne<br />

der Speaker’s Corner.<br />

Mit Spannung erwarteten<br />

<strong>die</strong> Zuhörer <strong>die</strong> Beantwortung<br />

der Frage<br />

von einem Mann, der<br />

als früherer B<strong>und</strong>esaußenminister<br />

<strong>und</strong> Präsident<br />

des Rats der Europäischen<br />

Union einen<br />

fun<strong>die</strong>rten Blick auf<br />

<strong>die</strong> politische Rolle<br />

Deutschlands werfen<br />

kann.<br />

Deutschland habe <strong>die</strong><br />

wirtschaftliche Herausforderung<br />

der Wiedervereinigung<br />

hinter sich<br />

gebracht. Das Land sei so stark wie noch nie aufgestellt.<br />

Und „Stärke bedeutet Verantwortung gerade in der globalisierten<br />

Welt“, betont Fischer. Dies beginne damit, <strong>die</strong><br />

Entwicklung auf unserem Kontinent <strong>und</strong> auch global<br />

ins Auge fassen <strong>und</strong> nicht zu vergessen. Denn <strong>die</strong> Frage<br />

sei, ob wir entweder mitgestalten oder gestaltetet werden.<br />

Dabei sei ein zentrales Problem unseres Landes <strong>die</strong><br />

Tatsache, dass Deutschland für Europa zu groß, aber zu<br />

klein für <strong>die</strong> Weltpolitik des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts sei. „Das<br />

zeigt uns, wie wichtig es ist, Partner zu haben <strong>und</strong> in<br />

Europa eingeb<strong>und</strong>en zu sein“, so der ehemalige Politiker.<br />

In der Welt erlebe man momentan den Aufstieg<br />

Asiens. Und nicht nur der Anteil der Europäer an der<br />

Weltbevölkerung sei rückläufig, sondern auch deren<br />

Einfluss. Und wenn <strong>die</strong> Entwicklung so weitergehe,<br />

werde im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>die</strong> Rolle Deutschlands nicht<br />

mehr groß erwähnenswert sein, betont Fischer. Daher<br />

gelte es jetzt <strong>die</strong> Frage zu stellen, ob Deutschland <strong>die</strong><br />

Weisheit habe zu begreifen, was man tun müsse. Und<br />

Deutschland stehe vor einer schwierigen Entscheidung.<br />

Gespannt hörten <strong>die</strong> Zuschauer dem früheren Außenminister Joschka Fischer zu, der Informationen aus erster Hand lieferte.<br />

Denn aufgr<strong>und</strong> der Wirtschaftsmacht <strong>und</strong> der Größe,<br />

hänge es von Deutschland ab, ob Europa sich stabilisiere<br />

<strong>und</strong> weiter vorankomme.<br />

Der frühere Außenminister sieht hier <strong>die</strong> Deutschen<br />

<strong>und</strong> Franzosen in der Pflicht, ihre Interessengegen -<br />

sätze zu überwinden <strong>und</strong> gemeinsam für ein starkes<br />

Europa zu kämpfen. Als erste wichtigste Maßnahmen<br />

benennt Fischer eine Altschuldenregelung für <strong>die</strong> europäischen<br />

Krisenländer <strong>und</strong> <strong>die</strong> Fiskalunion. Damit<br />

würde der Weg beschritten in ein Europa, das nicht<br />

nur wirtschaftlich, sondern auch politisch Gewicht<br />

habe. Denn wenn <strong>die</strong> Europäer schwach blieben, würden<br />

sie zerrissen werden in der sich abzeichnenden<br />

globalen Rivalität zwischen USA <strong>und</strong> China. Deutschland<br />

als größte Volkswirtschaft in Europa müsse gemeinsam<br />

mit den Franzosen den Karren ziehen. Und<br />

in zehn Jahren wäre, so Joschka Fischers Einschätzung,<br />

<strong>die</strong> Frage wo Deutschland in der Welt stehe,<br />

eine Frage nach Europa.<br />

22. <strong>–</strong> 24.10.<strong>2013</strong> I Westfalenhallen Dortm<strong>und</strong>

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