GEW_Ztg_7-12g.indd - GEW Rheinland-Pfalz
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Bildungspolitik<br />
„Gruppenbild<br />
mit Dame“:<br />
Vera Reiß<br />
zwischen<br />
Günter Helfrich<br />
und<br />
Hans Beckmann<br />
nicht halten lässt. Kannst du unsere Mitglieder aus diesem<br />
Bereich beruhigen?<br />
Also, ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen,<br />
dass wir uns in der Wissenschaftspolitik finanziell gut<br />
abgesichert haben. Das Landessondervermögen „Wissen<br />
schafft Zukunft“ bildet eine gute Basis. Wir bekommen<br />
allerdings deutlich mehr Studierende, als nach der letzten<br />
KMK-Prognose auf den Hochschulpakt angerechnet<br />
worden sind. Deshalb brauchen wir deutlich mehr Mittel,<br />
insbesondere vom Bund, um überhaupt den Hochschulpakt<br />
zu erfüllen. Zweifellos wird es eine ganz große<br />
Herausforderung bleiben, dass wir die Hochschulen so<br />
ausstatten, damit sie ein vernünftiges Angebot in der Lehre<br />
machen und zugleich noch forschen können.<br />
Wenn in der <strong>GEW</strong> von Weiterbildung die Rede ist, denken<br />
wir als erstes an die prekären Beschäftigungsverhältnisse. Wie<br />
lässt sich daran etwas ändern?<br />
Weiterbildung, auf diesen Bereich freue mich wirklich<br />
sehr, weil lebenslanges Lernen in den heutigen Zeiten<br />
total wichtig ist. Deswegen bin ich auch froh, dass wir den<br />
Weiterbildungsetat jetzt im Doppelhaushalt ein bisschen<br />
aufstocken konnten.<br />
Aber das war ja nicht die eigentliche Frage, sondern es<br />
geht um prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Das Problem<br />
ist bei uns im Haus bekannt, es gab auch schon viele Gespräche<br />
mit der <strong>GEW</strong> darüber. Es wäre absolut vermessen,<br />
wenn ich jetzt sagen würde, das kriegen wir in den Griff,<br />
weil wir nicht die primären Ansprechpartner sind. Auch<br />
das hängt mit Ressourcen insgesamt und vor allem bei<br />
den Weiterbildungsträgern zusammen. Aber ich denke,<br />
dass die <strong>GEW</strong> - das bin ich von meiner Gewerkschaft gewohnt<br />
- mich mit Sicherheit mit dieser Fragestellung öfter<br />
konfrontieren wird, und dann reden wir genauer darüber.<br />
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei den neuen<br />
Aufgaben.<br />
... und mit Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann:<br />
„Im konstruktiven Dialog nach einer guten Lösung suchen“<br />
Zunächst mal herzlichen Dank, dass wir auch mit Ihnen<br />
unsere Tradition der Portraits neuer Verantwortlicher im<br />
Bildungsministerium fortführen können. Gleich eine persönliche<br />
Frage: Ist Ihnen nicht angst und bange angesichts<br />
der Erwartungen, die mit Ihrer Ernennung verbunden sind?<br />
Ihre Biografie klingt schließlich geradezu ideal: Erfahrungen<br />
als Lehrer an drei Schularten, Schulaufsichtsbeamter bei der<br />
ADD und dann Abteilungsleiter im Ministerium!<br />
Nein, Angst habe ich keine und bange ist mir auch nicht.<br />
Ich glaube auch, dass das die ganz falschen Kategorien<br />
sind. Wenn ich Angst hätte und mir bange wäre, wäre ich<br />
schlecht beraten, dann hätte ich diese Aufgabe erst gar<br />
nicht übernehmen sollen. Im Gegenteil, ich freue mich<br />
wirklich auf die neue Aufgabe, und ich mache es mit der<br />
ganzen Kraft, aber auch mit dem notwendigen Respekt<br />
vor der Sache und vor den handelnden Personen. Was<br />
meine Erfahrung in den schulischen Bereichen anbelangt<br />
- Schule, Schulaufsicht, Abteilungsleitung im Ministerium<br />
-, da habe ich schon in den ersten Tagen und Wochen<br />
gemerkt, dass mir das unheimlich hilft.<br />
Sind Sie selbst eigentlich gerne zur Schule gegangen und gab es<br />
Persönlichkeiten oder auch Umstände, die Sie in besonderem<br />
Maße geprägt haben?<br />
Mir ist es ergangen wie vermutlich allen Schülerinnen und<br />
Schülern: Ich bin gerne in die Schule gegangen, meistens<br />
auf jeden Fall. Sehr gerne erinnere ich mich an meinen<br />
ersten Englischlehrer, das liegt sicher auch daran, dass<br />
Englisch immer mein Lieblingsfach war. Das war ein ganz<br />
den Schülern zugewandter Pädagoge, der auch fachlich<br />
sehr fit war. Ich hatte ihn dann später noch mal im Leistungskurs<br />
in der Oberstufe. Am meisten beeinflusst in<br />
<strong>GEW</strong>-Zeitung <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 7-8 / 2012<br />
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