GEW_Ztg_7-12g.indd - GEW Rheinland-Pfalz
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Gewerkschaftstag<br />
Stimmen und Stimmungen zum Gewerkschaftstag<br />
Zwei Fragen von Paul Schwarz an TeilnehmerInnen des<br />
Gewerkschaftstages:<br />
• Welche Erwartungen hast du an den neuen Vorstand<br />
und an die <strong>GEW</strong>?<br />
• Wie sieht deine Bilanz nach einem Jahr Rot-Grün aus?<br />
Meine Erwartungen sind, dass im Bereich der Inklusion nicht nur Forderungen<br />
gestellt werden, sondern konkret deutlich gemacht wird, wie<br />
man sie Schritt für Schritt erreichen kann. Da erwarte ich Vorschläge,<br />
wie das funktionieren kann, und mehr Durchsetzungsvermögen. Auch<br />
erwarte ich Vorschläge zur Schließung von Förderschulen, weil zur<br />
Inklusion auch eine Schule für alle dazu gehört.<br />
Bei Rot-Grün ist leider noch nicht viel passiert. Man hat das Gefühl, alle<br />
sind noch in der Findungsphase, auch da erwarte ich eine Umsetzung<br />
der Wahlprogramme.<br />
Elena Leuschner<br />
Ich erwarte, dass sich der neue Vorstand auch weiterhin aktiv und<br />
tatkräftig für die Studierenden einsetzt. Durch die eine oder andere<br />
Satzungsänderung sind ja auch Signale gesetzt worden.<br />
Wenn es um die Schließung von Hochschulinstituten geht, darf sich die<br />
Regierung nicht aus der Verantwortung stehlen und die Autonomie der<br />
Hochschule reklamieren.<br />
Jonas Priester<br />
Von der Politik bin ich mittlerweile sehr weit entfernt. Ich kann nur<br />
sagen, der Anfang war ein bisschen holprig, mittlerweile ist es etwas<br />
besser geworden. Was mich aber wiederum an der Regierung stört, ist<br />
die Tatsache, dass ein Gutachten in Auftrag gegeben wird, das Klemm-<br />
Gutachten, das einerseits positiv beurteilt werden kann, es sollen nicht<br />
so viele Lehrerstellen gestrichen werden. Aber in der derzeitigen Situation<br />
auf die Idee zu kommen, keine Lehrerinnen und Lehrer mehr<br />
einzustellen, finde ich absolut daneben.<br />
Tilman Boehlkau<br />
Ich erwarte vom neuen Vorstand, dass er sich für die Mehrsprachigkeit<br />
einsetzt. Wir leben in einer interkulturellen, interreligiösen und<br />
interlingualen Gesellschaft, und das muss Konsequenzen haben für die<br />
Erziehung der Kinder und Jugendlichen und für die Schule. Und dann<br />
muss man mehr tun für die Herkunftssprachen. Die Arbeitsbedingungen<br />
für die Lehrerinnen und Lehrer, die diese Sprache lehren, sind sehr<br />
schlecht. Wir kommen immer mit den gleichen Forderungen, kommen<br />
aber nicht voran. Man spricht vom Reichtum der Mehrsprachigkeit,<br />
aber es kümmert sich kaum jemand darum in der Politik.<br />
Mehmet Tuncel<br />
Brüdertreffen: Staatssekretär Hans Beckmann mit seinem Bruder<br />
Werner Beckmann, Delegierter aus Ahrweiler<br />
Redakteurstreffen: Paul Schwarz, Gerlinde Schwarz, Antje Fries<br />
Dass die <strong>GEW</strong> weiter lebendig bleibt, dass wir in allen Bildungsbereichen<br />
vorankommen. Die Tarifrunde im nächsten Jahr ist ganz wichtig,<br />
insbesondere für die angestellten Lehrkräfte, und dass die <strong>GEW</strong> in<br />
ihren Bildungsbereichen stark auf ihre Tarifautonomie pocht, aber wir<br />
haben auch noch jede Menge anderer Probleme zu bewältigen, z.B. das<br />
Vertrauensleutesystem weiter zu stärken und auch den Personalrat auf<br />
eine neue Basis zu stellen, neue Mitglieder zu gewinnen, und was mir<br />
ganz wichtig ist, wir haben jetzt wieder einen Vorstand, deren Mitglieder<br />
aus den unterschiedlichsten Bildungsbereichen kommen.<br />
Die Migranten gehören zu Deutschland, und die Herkunftssprache ist<br />
ein Teil der Mehrsprachigkeit in diesem Land. Das muss anerkannt<br />
und gefördert werden. Wir müssen die Migranten gut ausbilden, offen<br />
für alle Berufe, das kommt Deutschland zugute.<br />
Ahmet Yildiz<br />
Die Erwartungen sind hoch, aber man muss auch realistisch sein und<br />
sehen, welche Einflussmöglichkeiten eine Gewerkschaft in unserer<br />
<strong>GEW</strong>-Zeitung <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> 7-8 / 2012<br />
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