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Foto: Bezirksmuseum Favoriten
www.hanssonzentrum.at
G’schichten aus dem 10. Bezirk
Druckfehler, Änderungen und Verfügbarkeit vorbehalten.
Unsere Leser-Reporterin Brigitte
Prem erinnert sich an ihre Kindheit in
der Per-Albin-Hansson-Siedlung.
Fünf Jahre alt war ich
damals –1949 – als
meine Eltern eine der
ersten Gemeindewohnungen
in der Per-Albin-Hansson-Sieldung
bekamen.
Soweit ich mich erinnere,
waren damals nur einige
Wohnblöcke um den
Stockholmer-Platz verbaut,
und sonst, so weit das Auge
reichte, Baustellen. Für uns
Kinder ein Paradies. Mit alten
Matten rutschten wir
die Erdhügel runter, die
vom Aushub aufgeschüttet
waren. Schmerzlich in Erinnerung
habe ich einen
unfreiwilligen Purzelbaum
in Disteln. Und die erste
Bekanntschaft bei Dr. Langeder
mit Jod. Schwimmen
gelernt habe ich am „Stierofen“
in Leopoldsdorf. Unvorstellbar,
dass wir Kinder
– damals zwischen fünf
und zehn Jahre alt – damals
im Sommer fast täglich alleine
dorthin unterwegs
waren. Wir Knirpse waren
überhaupt sehr selbständig.
Ich war mit sechs Jahren
tagsüber auf mich allein gestellt,
ein sogenanntes
„Schlüsselkind“.
Lange noch bevor es die
„Therme Oberlaa“ gab,
floss das Schwefelwasser
aus Rohren in die Liesing.
Ich sehe noch heute die alten
Bäuerinnen und Bauern
vor mir, die begeistert
ihre schmerzenden Glieder
in diesem Schwall badeten.
Für uns Kinder war das
sonderbar, das Wasser war
zwar warm, aber es hat
recht ordentlich gestunken.
Ein Kühlschrank war damals
genauso unerschwinglich
wie eine eigene
Waschmaschine. Ich kannte
niemanden, der solche
Luxusgüter besessen hätte.
Waschtag war einmal im
Monat in der eigenen
Waschküche. Das dauerte
meist zwei Tage und uns
Kindern hat’s Spaß gemacht,
weil wir nach Herzenslust
pritscheln konnten. Die
Mütter waren danach
ziemlich k.o. Später gab es
dann sogar Waschmaschinen
und Winden zum Ausleihen.
Die Schulklassen
wurden in der ersten Zeit
in späteren Wohnungen
untergebracht. Ja, es gab
damals tatsächlich noch
Die Eröffnung der Per-Albin-Hansson-Siedlung am 5. 8. 1951
das „Tintenfass“ in den
Schreibpulten. Die „schöne“
Schule in der Selma-
Lagerlöff-Gasse konnte ich
aber schon ab der 3. oder 4.
Klasse besuchen, sowie die
Hauptschule am Josef-Enslein-Platz.
Mein Enkelkind
wird heuer in der „schönen“
Schule eingeschult.
Ich hoffe, dass ich da Gelegenheit
habe, „meine“
Klasse wiederzusehen.
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