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TOXICHEM + KRIMTECH - GTFCh

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Sonderheft 30 Jahre <strong>GTFCh</strong> T + K (2009) 76 (1): 15<br />

senstehenden Gesellschaft dreinreden lassen. Man empfand Qualitätskontrollen und die<br />

Schaffung eines Fachtitels "Forensicher Chemiker" als fremde Einmischung. Eine ähnliche<br />

Situation erlebten wir um 1970 in der Schweiz, als wir Rundversuche zur Qualitätskontrolle<br />

der Blutalkoholbestimmungen durchführten. Einzelne Institutsvorsteher wehrten sich dagegen.<br />

Sie waren der Ansicht, als Universitätsinstitut arbeite man a priori zuverlässig, man habe<br />

es nicht nötig, sich von aussen kontrollieren zu lassen. Eine Einstellung, die heute kaum mehr<br />

denkbar ist. Uns blieb damals nichts anderes übrig, als den Fachtitel "Forensischer Chemiker"<br />

vorerst aufs Eis zu legen und nur den Titel "Forensicher Toxikologe" zu schaffen. Als sich<br />

nach einigen Jahren die Situation etwas verändert hatte, wurde auch der "Forensischer Chemiker"<br />

geboren. Inzwischen gab es unter den Leitern der kriminal-technischen Abteilungen<br />

neben Juristen auch Chemiker, wie z.B. Kollege E. Leucht aus München.<br />

Aus der Arbeit des ersten Vorstandes der <strong>GTFCh</strong><br />

Der Vorstand konnte zu Beginn nicht alles gleichzeitig an die Hand nehmen, er musste Prioritäten<br />

setzen:<br />

Als erstes war ein wissenschaftliches Symposium mit dem Schwerpunktthema "Benzodiazepine"<br />

geplant. Dabei ist zu bedenken, dass dies mit einer anfänglich noch leeren Kasse kein<br />

leichtes Unterfangen war. Wir suchten daher einen Ort, an dem keine hohen Saalmieten und<br />

Nebenkosten entstanden und wo auch die Teilnehmer billig übernachten konnten. Da die Mitglieder<br />

meist selbst die Kosten tragen mussten, durfte nur ein beschiedener Tagungsbeitrag<br />

erhoben werden. Zudem sollte der Ort möglichst zentral liegen, um Reisespesen zu sparen.<br />

Von den Zusammenkünften der Biochemiker her kannten einige von uns Mosbach im<br />

Neckartal. So konzentrierte sich unser Interesse von Anfang an auf diese hübsche Kleinstadt.<br />

Da Kollege Hans Boesche aus Heidelberg beruflich regelmässig am Amtsgericht in Mosbach<br />

zu tun hatte, fanden wir in ihm einen ausgezeichneten Tagungspräsidenten. Nachdem wir im<br />

Sommer 1979 unsere zweite Vorstandssitzung im "Amtsstüble" in Mosbach abgehalten hatten,<br />

stand fest, dass wir unser erstes Symposium 1980 hier abhalten würden. Wir wählten das<br />

Frühjahr, um die im Herbst stattfindende Jahrestagung der Rechtsmediziner nicht zu konkurrenzieren.<br />

Schon bald zeigte sich, dass die jährliche Durchführung eines Symposiums nicht nur den Vorstand,<br />

sondern auch den Tagungspräsidenten zu stark belasteten, weshalb seit 1981 das Mosbacher-Symposium<br />

nur alle zwei Jahre stattfindet, wobei in den Zwischenjahren die Analytica<br />

in München zu dieser Zeit abgehalten wird.<br />

Am 1. Symposium zum Thema “Benzodiazepine“ fanden sich 65 Teilnehmer ein. Um den<br />

persönlichen Kontakt zu fördern, organisierten wir im "Amtsstüble" ein gemeinsames Nachtessen.<br />

Das Symposium selbst fand in der alten Stadthalle hinter dem neuen Bahnhof von<br />

Mosbach statt. Der Vorstand staunte allerdings, als er am Vortag des Symposiums in der<br />

Stadthalle eintraf und ihm das Grunzen von Schweinen und der entsprechende Duft entgegenkamen.<br />

Überall lagen Strohreste herum, da in der Stadthalle soeben ein Viehmarkt zu Ende<br />

gegangen war. Doch am Nachmittag war alles sauber, und wir konnten die Tische aufstellen<br />

und mit farbigem Papier überziehen. Voller Stolz befestigten wir an der Aussenwand des<br />

Gebäudes ein Transparent mit dem Namen unserer Gesellschaft. Das Symposium verlief reibungslos.<br />

Kollege Wolfgang Arnold aus Hamburg sammelte die Manuskripte der Vortragenden<br />

ein, sodass wir anschliessend einen gedruckten Symposiumsband herausgeben konnten.<br />

An der Jahresversammlung – 5/4 Jahre nach der Gründung - registrierten wir bereits 130<br />

Mitglieder.<br />

Eine hohe Priorität genoss das Weiterbestehen der Arbeitsgruppen "Suchtstoffe", "Klinische<br />

Toxikologie" und "Extraktion". Den freigewordenen Vorsitz der Gruppe Suchtstoffe über-

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