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TOXICHEM + KRIMTECH - GTFCh

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Sonderheft 30 Jahre <strong>GTFCh</strong> T + K (2009) 76 (1): 9<br />

der Rechtsmediziner vertrat Prof. E. Weinig aus Erlangen die Chemiker. Er war Mediziner<br />

und Chemiker. Sein toxikologisches Laboratorium in Erlangen war bekannt, auch hatte er<br />

schon in den 50-iger Jahren ein polarographisches Verfahren zur Bleibestimmung in Blut<br />

entwickelt. Weinig selbst war ein angenehmer Gesprächspartner und hat uns immer wieder<br />

versprochen, unsere Anliegen im Vorstand vorzubringen und zu befürworten. Aber jedes Mal<br />

vertröstete er uns auf das nächste Jahr, immer mit ähnlichen Argumenten, es sei aus technischen<br />

Gründen nicht möglich gewesen oder der Vorstand würde die Angelegenheit noch<br />

genauer abklären.<br />

Nachdem mich E. Weinig an der Tagung in Kiel zum Nachtessen eingeladen und alles genau<br />

besprochen hatte, war ich fest überzeugt, dass es nun klappen würde. Aber es folgte eine neue<br />

Enttäuschung. So ging es weiter in den folgenden Jahren. An der Jahrestagung in Münster<br />

wurde wiederum mitgeteilt, dass wir erst nächstes Jahr Gehör finden würden, und als die Jahrestagung<br />

in Frankfurt nahte, stellten wir fest, dass für die Toxikologen wiederum nur ein halber<br />

Tag zur Verfügung stand. Unsere Geduld war am Ende, und wir beschlossen zu handeln.<br />

Die Toxikologen standen damals bei den Rechtsmedizinern nicht hoch im Kurs. Es war die<br />

Rede von “Messknechten“. Von dieser Seite war eine Unterstützung unserer Anliegen also<br />

kaum zu erwarten. Rückblickend ist diese negative Einstellung gegenüber der Toxikologie<br />

erstaunlich, profitierten doch die Institute davon, wenn sie ein funktionierendes Labor zur<br />

Seite hatten. So war in München ein gut ausgebautes Labor und mit Kollege Hauck ein profilierter<br />

Chemiker. Auch der in Würzburg tätige Institutsvorsteher hatte früher in Erlangen<br />

selbst toxikologische Untersuchungen durchgeführt und darüber publiziert. Umso unverständlicher<br />

war der starke Widerstand insbesondere aus Würzburg und München.<br />

Der Weg zu einer Arbeitsgruppe bei der GDCh<br />

Nachdem im Herbst 1971 feststand, dass ein Arbeitskreis, in dem unsere Wünsche berücksichtigt<br />

würden, bei den Rechtsmedizinern nur schwer realisierbar war, hat sich Heinz Walter<br />

Raudonat mit Frau Marika Geldmacher-von Mallinckrodt und James Bäumler besprochen. Er<br />

schlug vor, Gespräche mit der Gesellschaft Deutscher Chemiker aufzunehmen mit dem Ziel,<br />

innerhalb der Fachgruppe Lebensmittel- und gerichtliche Chemie eine eigene Arbeitsgruppe<br />

zu gründen. Da H. W. Raudonat Vorlesungen und Praktika für die Lebensmittelchemiker in<br />

Frankfurt hielt, und daher Dr. H. Lange vom Vorstand der GDCh kannte, wurde er gebeten<br />

Kontakt zu Dr. H. Lange aufzunehmen.<br />

Nachdem dieser auf unser Projekt positiv reagiert und versichert hatte, dass auch Nichtmitglieder<br />

der GDCh in den Arbeitskreisen mitarbeiten könnten, stand unserem Plan nichts mehr<br />

im Weg.<br />

Am 27.12.1971 hat H. W. Raudonat einige Toxikologen angeschrieben und sie um ihre Meinung<br />

zu einer eigenständigen Fachgruppe gebeten. Um dem Schreiben mehr Gewicht zu<br />

geben, wurde es von einigen Kollegen mitunterzeichnet. Es waren dies: Marika Geldmachervon<br />

Mallinckrodt (Erlangen), Roland Hackel (Mainz), Ernst Klug (Berlin), Günter Machbert<br />

(Erlangen), Dieter Post (Giessen) und Ernst Vidic (Berlin).<br />

Auf Grund der positiven Antworten lud H. W. Raudonat zu einer Vorbesprechung am 25.<br />

Januar ein, und an der Sitzung vom 5. Februar 1972 wurde beschlossen, unser Anliegen bei<br />

der GDCh anzumelden. Dr. H. Lange hatte inzwischen mitgeteilt, dass der Vorstand der<br />

Fachgruppe Lebensmittel- und Gerichtliche Chemie sich freuen würde, wenn wir uns entschliessen<br />

könnten, mit ihnen zusammen zu arbeiten.<br />

Jetzt war plötzlich die Deutsche Gesellschaft für Rechtsmedizin ihrerseits bereit, eine Fachgruppe<br />

für Toxikologie in ihrem Schoss zu akzeptieren. Der Münchner Toxikologe Gerhard

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