TOXICHEM + KRIMTECH - GTFCh
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T + K (2009) 76 (1): 62<br />
Sonderheft 30 Jahre <strong>GTFCh</strong><br />
7. Vorbereitung der Gründungsversammlung<br />
Briefe von J. Bäumler zur Vorbereitung der Gründung<br />
J. Bäumler Münchenstein, den 12.9.1978<br />
Herrn<br />
H. Raudonat<br />
Frankfurt<br />
Lieber Heinz,<br />
beiliegend findest Du die Adressenliste von Interessenten für das Toxichem. Darf ich<br />
Dich bitten, die entsprechenden Nummern zu verschicken.<br />
Für Deine Bemühungen und Deine Arbeit in Mespelbrunn danke ich Dir nochmals herzlich.<br />
Es war wirklich nett (und auch einmal nötig), sich in ungezwungenem Rahmen, ohne grosses<br />
Programm, einmal zu treffen und ich hoffe, dass es nicht das letzte Mal war. Schade, dass wir<br />
am Sonntag so früh wegfahren mussten, aber es war wirklich nötig, denn unser Reiseweg war<br />
weit und anstrengend. Wir haben ein paar herrliche Tage in London und Paris verbracht. Leider<br />
hat nun wieder der "graue Alltag" begonnen.<br />
Ein weiterer Dank gebührt Dir, dass Du den Stein einer Gesellschaft für chemische Toxikologie<br />
(oder toxikologische Chemie) ins Rollen gebracht hast. Wir haben uns in den verschiedenen<br />
Arbeitskreisen intensiv mit unserer analytischen Arbeit befasst. Das ist nötig und auch die<br />
Erfolge waren erfreulich. Aber unser ursprüngliches Ziel, das uns überhaupt zur Bildung einer<br />
Fachgruppe brachte, war ja immer die Selbst-ständigkeit der chemischen Toxikologie zu fördern.<br />
Aber gerade diesen Punkt haben wir total vernachlässigt. Hier haben wir von der GDCh<br />
keine Unterstützung erhalten. Im Gegenteil wir sind eine der vielen Untergruppen der Abteilung<br />
Lebensmittel-chemie geworden. Dieses Ziel können wir nur mit einer selbstständigen<br />
Gesellschaft erreichen.<br />
Ich weiss, dass viele Kollegen – von denen ich einige sehr schätze – den Mut dazu nicht<br />
besitzen. Aber es ist höchste Zeit dazu, denn zwei andere Bereiche (Klinische Chemie, Pharmakologie<br />
und Arbeitsmedizin) versuchen uns aufzusaugen. Nur mit einer eigenen Organisation<br />
können wir uns durchsetzen, nur so können wir mit den anderen als gleichberechtigte<br />
Partner verhandeln. Lieber Kollege, die Zeit drängt und wir müssen uns dringend an die<br />
Arbeit machen.<br />
Wenn wir auch den Zorn einiger Rechtsmediziner auf uns laden, so darf uns dies nicht stören.<br />
Die Rechtsmedizin steht ja selbst auf schwachen Füssen und kämpft um ihre Existenz, sie<br />
brauchen wir nicht zu fürchten. Sie benötigen uns ja und müssen aus diesem Grund sich mit<br />
uns arrangieren. Schwieriger wird sich der zukünftige Kontakt zur GDCh gestalten, doch<br />
wird sich auch hier eine Lösung finden. Wichtig scheint mir auch, dass wir die Chemiker der<br />
Landeskriminalämter miteinbeziehen. Sie bringen uns eine wertvolle Unterstützung. Wir<br />
haben ja schon viel Vorarbeit geleistet. Arbeitskreise sind schon vorhanden, unser Mitteilungsblatt<br />
existiert bereits, sodass der Schritt zur eigenen Gesellschaft ein kleiner ist.<br />
Wir müssen die Angelegenheit am Fortbildungskurs genauer besprechen, sodass wir an der<br />
Suchtstoffsitzung vom Dezember den Plan für die Gründung im Jahr 1979 vorlegen können.<br />
Wir könnten den Workshop 1979 etwas anders gestalten. Zuerst eine Gründungsversammlung<br />
mit einigen wenigen Referaten und anschliessend ein kleineres Seminar über Qualitätskontrolle.<br />
Wir müssen die Qualitätskontrolle für toxikologische Analysen in unsere eigene Hand