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T + K (2009) 76 (1): 24 Sonderheft 30 Jahre <strong>GTFCh</strong> des Giftstoffes beitragen. Ausserdem verhilft ihr hoher Informationsgehalt dazu, dass Fehlbeurteilungen von Gaschromatogrammen vermieden werden. Ein Wissenschaftler sollte sich zwar vor Prophezeiungen hüten, doch glaube ich, dass bei einer Betrachtung über die Entwicklung von Nachweismethoden, die Liquidchromatographie nicht unerwähnt bleiben darf. Wohl stehen wir heute erst am Anfang, und selbst die Geräte sind noch nicht optimal entwickelt. Einen Ansatz dazu bildet der UV-Durchflussdetektor, wie ihn Varian herstellt, sowie die verschiedenen in letzter Zeit käuflichen Säulenmaterialien. Der Entwicklungsstand der LC ist zu vergleichen mit der Zeit als wir in der GC erst den Wärmeleitfähigkeitsdetektor kannten. In dreierlei Hinsichten könnte die LC bedeutende Vorteile bringen: 1. Ausserordentliche Trennmöglichkeiten und damit hohe Spezifität. Chemisch sehr ähnliche Substanzen können je nach Säule und Lösungsmittel getrennt werden. Neben der flüssig-flüssig und flüssig-fest Chromatographie können auch Ionenaustauscher oder Gele als Kolonnenmaterial verwendet werden. Während bei der GC ein Verdampfen der Substanz Voraussetzung ist, genügt es bei der LC ein Lösungsmittel für die zu untersuchende Substanz zu finden, was immer möglich ist. 2. Die Substanz ist nach der Messung in einem kleinen Volumen (1-2 ml) noch unzerstört vorhanden. Dieser chromatographisch gereinigt Extrakt kann in einem Massenspektrometer oder in einer Kombination GC/MS weiter untersucht werden. 3. Eine dritte Entwicklungsmöglichkeit sehe ich im Ausbau der LC zur automatischen Routinenanalyse. In der klinischen Chemie werden automatische Analysengeräte mit Erfolg in der Routine eingesetzt. Auf toxikologischem Gebiet sind folgende Schwierigkeiten noch zu überwinden: Die Konzentrationen sind meist so gering, dass eine Anreicherung, die Herstellung eines Extraktes, notwendig ist. Ausserdem können zur eigentlichen Bestimmung keine kolorimetrischen Verfahren benützt werden, da sie in Anbetracht der Vielfalt von Giftstoffen zu unspezifisch sind. Zur Lösung dieser Probleme könnte eine Weiterentwicklung der LC wesentlich beitragen. Betrachten wir die Anstrengungen der chemischen Industrie bei der Forschung nach neuen Heilmitteln, so sehen wir, dass auf dem Gebiet der einfachen Peptide am intensivsten gearbeitet wird. Müssen wir uns auch in Zukunft aber mit dem Nachwies von Arzneistoffen, die aus Peptiden bestehen, befassen. So hilft uns keine Gaschromatographie mehr, dann kommt am ehesten LC in Frage. Ein Grund mehr, die Entwicklung der LC zu verfolgen. Die Schwierigkeiten der Automation habe ich schon erwähnt, vorerst können uns Computer nur bei der Auswertung der Messdaten behilflich sein, doch stehen wir auch hier am Anfang einer unausweichlichen Entwicklung. Abschliessend möchte ich sagen, dass uns die MS und die LC vermehrt beschäftigen werden. Beide Nachweismethoden verlangen zusätzliche chemische Kenntnisse. Wir können keine Massenspektren auswerten, wenn wir nicht gut vertraut sind mit den chemischen Reaktionen und dem Aufbau der chemischen Verbindungen und deren Fragmentierung. Damit wir uns aber in diese neuen Techniken einarbeiten können, brauchen wir Hilfe und Anregungen von auf diesem Gebieten arbeitenden Fachkollegen. Kontakt mit der medizinischen Seite der forensischen Chemie und Toxikologie erhalten wir durch die Deutsche Gesellschaft für Rechtsmedizin, der wir ja zum grössten Teil angehören und aktiv mitmachen. Es geht jetzt darum, auch in chemisch-analytischer Hinsicht Schritt zu halten und dazu müssen wir mit analytisch tätigen Chemikern Kontakt aufnehmen, wozu uns die Untergruppe Lebensmittel und gerichtliche Chemie der Deutschen Chemikergesellschaft Hand bietet.
Sonderheft 30 Jahre <strong>GTFCh</strong> T + K (2009) 76 (1): 25 3. Gründung der Arbeitsgruppe bei der GDCh Protokoll der Gründungssitzung der Arbeitsgruppe Forensische und Toxikologische Chemie vom 23. 11. 72 im Carl-Bosch-Haus der GDCh in Frankfurt Die Tagung wurde eröffnet und eingeleitet vom Vorsitzenden der Fachgruppe, Herrn Dr. Lange, Frankfurt. Er erläuterte die bisherige Arbeit. Die Tätigkeit der neu zu bildenden Arbeitsgruppe soll sich pragmatisch den Interessen der Teilnehmer und den aktuellen Problemen anpassen. Folgende Tagungen wurden zur Beachtung und zur Beschickung mit Vorträgen empfohlen: 1. Fachgruppentagung in Erlangen-Nürnberg 2.- 4.4.73 2. Fachgruppentagung in Bochum, September 1973 Zu 1 werden ein Plenarvortrag und zwei Kurzvorträge erwartet. Dr. Lange wies besonders auf die Vorbereitung von Pressemitteilungen und deren Bedeutung hin. Für die Mitarbeit ist nicht die Mitgliedschaft in der GDCh Voraussetzung. Die Arbeit der Gruppe wird von einem Obmann, seinem Stellvertreter und dem Schriftführer vorbereitet und organisiert. Die Positionen wurden so besetzt, dass jede der beteiligten Gruppen (Institute für Rechtsmedizin, Chemische Untersuchungs-ämter und Kriminalämter) vertreten sind. Es wurden mit Mehrheit gewählt: Obmann: Stellvertr. Obmann Schriftführer Dr. H. – W. Raudonat (Frankfurt) Dr. K. – H. Beyer, Berlin Dr. G. Müller Wiesbaden Die Arbeitsgruppe trägt den Namen Forensische und Toxikologische Chemie. Die Teilnehmer sind in der anhängenden Liste verzeichnet. Zur Erörterung spezieller Fragen konstituierten sich folgende Untergruppen: (Vorsitzende sind durch Unterstreichung kenntlich gemacht) 1. Analytik und Nachweis von Suchtgiften Dr. Bäumler, Basel Dr. Bösche, Heidelberg (Teilnahme zugesagt) Dipl. Chem. Kamm, Marburg Dr. Möller, Homburg/ Saar Dr. Müller, Wiesbaden Dr. Pöpperl, Stuttgart 2. Klinische Toxikologie Dr. Arnold, Hamburg Dr. Berninger, Landstuhl (Teilnahme zugesagt) Dr. Barchet, Stuttgart Dr. Beyer, Berlin Dr. Drabner, Wiesbaden Prof. Dr. Dr. Geldmacher-v. Mallinckrodt, Erlangen Dr. Goenechea, Bonn 3. Dokumentation Dr. v. Clarmann, München (Teilnahme angefragt) Dr. Müller (Wiesbaden) Dr. Post, Giessen (Teilnahme zugesagt) Prof. Dr. Schmidt, Heidelberg
Seite 1 und 2: T + K (2009) 76 (1): 1 - 74 Bd. 76
Seite 3 und 4: Sonderheft 30 Jahre GTFCh T + K (20
Seite 23: Sonderheft 30 Jahre GTFCh T + K (20
Seite 45 und 46: Die ersten Toxichem-Hefte Sonderhef

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