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aktuelle Ausgabe - TW TagungsWirtschaft

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GANZHEITLICHES KONSOLIDIERUNGSKONZEPT EINGEFÜHRT<br />

Basis für die Konsolidierungsmaßnahmen<br />

zur Verfügung gestellt. Alle teilnehmerbezogenen<br />

Reisedaten werden dann an die<br />

Reporting-Plattform „TD Chart“ von NP4<br />

geliefert. Diese Schnittstelle bildet die Basis<br />

für die gemeinsame Auswertung aller<br />

Buchungsdaten. Durch die von Intergerma<br />

gelieferte hohe Datenqualität und die Informationstiefe<br />

können die Teilnehmerdaten<br />

von Veranstaltungen optimal in das bestehende<br />

Reisedatensystem von NP4 integriert<br />

werden. NP4 sammelt und konsolidiert<br />

dann alle Daten, unabhängig davon,<br />

ob es sich um Reise- oder Veranstaltungsdaten<br />

handelt.<br />

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tw: Was war für Sie die größte Herausforderung<br />

bei diesem Projekt?<br />

GEA: Als Voraussetzung für die Zusammenführung<br />

der Bereiche Business Travel<br />

und Event Management mussten zunächst<br />

das Eventaufkommen und die spezifischen<br />

Besonderheiten der Veranstaltungsorganisation<br />

der einzelnen Gesellschaften innerhalb<br />

des Konzerns abgefragt werden, um<br />

überhaupt erst einmal eine Vorstellung<br />

vom Eventaufkommen und den damit verbundenen<br />

Prozessen im Unternehmen zu<br />

erhalten. Mit diesen Erkenntnissen mussten<br />

wir uns drei zentralen Herausforderungen<br />

stellen, nämlich die der technischen,<br />

rechtlichen und operativen Umsetzung.<br />

Bei einem großen Konzern wie GEA mit<br />

rund 25000 Mitarbeitern bedarf es dazu<br />

viel Fingerspitzengefühl und Überzeugungsarbeit.Immerhin<br />

werden zum Teil gewohnte<br />

Strukturen aufgebrochen und Arbeitsprozesse<br />

verändert. Es müssen also<br />

alle betroffenen Mitarbeiter für den Workflow<br />

sensibilisiert werden. Dazu werden<br />

Roadshows veranstaltet und persönliche<br />

Besuche in einzelnen Abteilungen durchgeführt,<br />

sowie regelmäßig Feedback eingeholt,<br />

um ggf.praxisrelevante Anpassungen<br />

der neuen Vorgehensweise bei der Reiseund<br />

Eventplanung vorzunehmen.<br />

Welche Vorteile erwarten Sie sich neben<br />

einer Kostenersparnis von der Zusammenführung<br />

Ihrer MICE- und Business-<br />

Travel-Daten?<br />

Bei einem Geschäftsreiseumsatz im hohen<br />

zweistelligen Millionenbereich wird durch<br />

die Einführung des Konsolidierungskonzepts<br />

eine Einsparung von mindestens<br />

10 % im MICE-Bereich erwartet.<br />

Die beiden<br />

Pionierinnen<br />

im GEA Travel<br />

Center: Iris<br />

Jungmann,<br />

Strategic Travel<br />

Coordinator(links),<br />

und Julia Bäuml,<br />

MICE Coordinator.<br />

Sind die Auswirkungen auf Ihre Prozesse<br />

jetzt schon spürbar? In welcher<br />

Weise?<br />

Ja, das sind sie! Durch die intensive Einbindung<br />

der Mitarbeiter ist das Feedback<br />

bei GEA zum neuen Konsolidierungskonzept<br />

enorm positiv. Dass es nun eine zentrale<br />

Stelle im Konzern für die Koordination<br />

von Reisen und Veranstaltungen sowie klar<br />

definierte Standards gibt, wird bei den<br />

GEA-Mitarbeitern als äußerst hilfreich bewertet.<br />

Bereits jetzt wird die Zeitersparnis<br />

als klarer Vorteil zur bisherigen Vorgehensweise<br />

erkannt. Die Mitarbeiter können sich<br />

mit der neuen Konzernstrategie gut identifizieren<br />

und nehmen die Veränderungen<br />

sehr gut an. So wurde allein während des<br />

Testlaufs in den ersten sechs Monaten bereits<br />

ein Einkaufsvorteil von 6% erwirtschaftet.<br />

Wie haben Sie das Problem der unterschiedlichen<br />

Datenerfassung (Business<br />

Travel teilnehmerbezogen, MICE projektbezogen)<br />

lösen können?<br />

Mit unserem Veranstaltungspartner Intergerma<br />

und unserem Partner für Geschäftsreisedaten<br />

NP4 hatten wir glücklicherweise<br />

bereits zwei Systemanbieter im Boot,<br />

die uns von Anfang an mit ihrer Expertise<br />

enorm unterstützt haben.Da beide Partner<br />

offen für unsere Ideen waren und keine<br />

Berührungsängste hatten, konnten wir<br />

vom ersten Tag an konstruktiv gemeinsam<br />

an der bislang im Markt einzigartigen<br />

Schnittstellenlösung arbeiten. Von Intergerma<br />

nutzen wir das Teilnehmer-Management-System<br />

sowie das Reporting Tool<br />

„Analytics“. Rund 100 geprüfte MICE-<br />

Kennzahlen werden ausgewertet und als<br />

Sind Sie nun am Ziel oder tun sich noch<br />

neue Optimierungsfelder auf?<br />

Die Einführung eines Konsolidierungskonzepts<br />

ist kein einmaliges Projekt, sondern<br />

ein laufender Prozess, der ständig neue<br />

Optimierungsfelder birgt. So öffnet sich<br />

zum Beispiel für uns besonders in punkto<br />

Leistungsträger ein enormes Optimierungsfeld.<br />

Denn am Verhandlungstisch<br />

werden ab sofort nicht mehr „nur“ Firmenraten<br />

für Geschäftsreisen verhandelt, sondern<br />

es fließen erstmals die gesamten Volumina<br />

des Veranstaltungspotenzials des<br />

Unternehmens mit in die Preisverhandlungen<br />

ein. Zudem müssen sich Leistungsträger<br />

auf standardisierte Stornobedingungen<br />

und Zahlungsmittel im Rahmen<br />

unserer neuen Veranstaltungsrichtlinie<br />

einstellen. Bei der Entwicklung des Konsolidierungskonzepts<br />

haben wir uns dabei<br />

zunächst auf den Hotelbedarf konzentriert.<br />

Aber die neuen Richtlinien sind natürlich<br />

auch anwendbar auf andere Leistungsträger<br />

wie Airlines und Mietwagenbis<br />

hin zu Transferanbietern. Die Verhandlungsposition<br />

wird sich also bei allen Leistungsträgern<br />

der Wertschöpfungskette im<br />

Geschäftsreise- und Veranstaltungsbereich<br />

maßgeblich verbessern zugunsten einer<br />

enormen Prozess- und Kostenoptimierung.<br />

Nach erfolgreicher Implementierung<br />

des Konzepts in Deutschland ist das langfristige<br />

Ziel die Integration eines weltweit<br />

einheitlichen Reportings für Geschäftsreisen<br />

und Veranstaltungen, um die Volumenbündelung<br />

beider Bereiche im strategischen<br />

Travel Management international<br />

steuern zu können. Damit hat das innovative<br />

Konzept nicht nur Auswirkungen auf die<br />

deutschen GEA-Gesellschaften und ihre<br />

Leistungspartner, sondern gewinnt internationale<br />

Relevanz.<br />

INTERVIEW: DR. ANJA WAGNER<br />

FOTO: GEA<br />

4|2013 45

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