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30 Jahre - Gour-med

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Neues aus der Genuss-Welt<br />

Bekenntnis zur Vergangenheit<br />

Heute besinnt sich Breslau/Wroczlaw<br />

wieder des gemeinsamen Erbes. Bei den<br />

großen Bauprojekten, wie etwa dem neuen<br />

Konzerthaus in Sichtweite zum prächtigen<br />

barocken Opernhaus, wird teilweise<br />

bewusst mit deutschen Architekten gebaut.<br />

“In Breslau überlagern sich Traditionen,<br />

die zum Teil ausgelöscht wurden:<br />

deutsche, österreichische, preußische,<br />

kommunistische und die Wende“, sagt<br />

Oberbürgermeister Rafal Dutkiewicz.<br />

„Heute bekennen wir uns wieder dazu.“<br />

Auch für alle Religionen will Breslau offen<br />

sein. Das manifestierte die Stadt mit einem<br />

eigenen „Viertel der vier Religionen“<br />

südwestliche des Rynek. Neben katholischen,<br />

evangelischen und orthodoxen<br />

Kirchen gehört auch die restaurierte Synagoge<br />

"Zum Weißen Storchen" dazu. Das<br />

klassizistische Gebäude war der jüdischen<br />

Gemeinde 1996 wieder zurückgegeben<br />

worden – unter anderem mit Unterstützung<br />

des katholischen Kardinals und des<br />

evangelischen Bischofs der Stadt. Heute<br />

ist innen und außen alles saniert und in<br />

leuchtendem Weiß-Gelb gestrichen. Im<br />

Inneren finden neben Konzerten die Gottesdienste<br />

der jüdischen Gemeinde von<br />

Breslau statt, die mittlerweile wieder auf<br />

über <strong>30</strong>0 Mitglieder angewachsen ist.<br />

Über ihre Vergangenheit vor dem Holocaust,<br />

als sie viele renommierte Rabbiner,<br />

Wissenschaftler und Künstler hervorbrachte,<br />

berichtet eine Ausstellung auf<br />

der Empore. Neben der Synagoge in der<br />

Pawla Wlodkowica Straße betreibt Alexander<br />

Gleichgewicht das In-Restaurant<br />

„Steinhaus“ mit schmackhafter niederschlesischer<br />

Küche (zum Beispiel Plötze<br />

aus dem Ofen mit Hirsegrütze).<br />

Heimat der Friedenstaube<br />

Auch absolute Spitzenküche ist in Breslau<br />

zuhause. Zu den ersten Adressen gehören<br />

die Restaurants des Fünf-Sterne-Hotels<br />

Monopol. Das Restauracija Monopol<br />

serviert gehobene polnische und internationale<br />

Küche. Das Ristorante Acquarion<br />

auf der atemberaubenden Dachterrasse<br />

bereitet leichte <strong>med</strong>iterrane Küche mit<br />

hohem Meeresfrüchte-Anteil. Das geschmackvoll<br />

renovierte Hotel (großzügiger<br />

Wellnessbereich, 121 Zimmer, 14<br />

Suiten) hat selbst auch eine bewegte<br />

Geschichte. Von der Terrasse über dem<br />

Haupteingang hielt Adolf Hitler seine<br />

Reden. Im selben Haus hat Pablo Picasso<br />

genächtigt und soll unter dem Eindruck<br />

des zerstörten Breslau seine berühmte<br />

„Friedenstaube“ gemalt haben.<br />

Wer einen kulinarischen Ausflug in die<br />

Umgebung machen möchte, sollte unbedingt<br />

das Gut Adoria von Polens<br />

„Weinkönig“ besuchen. Der heißt Mike<br />

Whitney, kommt aus Kalifornien und entdeckte<br />

bei Breslau ideale mineralische<br />

Böden für den bis dahin in Polen nicht<br />

üblichen Weinbau. Die Klimaerwärmung<br />

half zusätzlich und so produziert Whitney<br />

inzwischen auf drei Hektar akzeptablen<br />

Riesling, Chardonay, Bacchus und Pinot<br />

Noir, die Flasche zu 15 bis 22 Euro.<br />

Noch ist das Adoria-Weingut ein Geheimtipp.<br />

Ebenso wie Breslau. 2016 wird<br />

sich das mit dem Jahr als Kulturhauptstadt<br />

ändern – also nichts wie hin, solange<br />

Breslau noch wenigen Touristen und<br />

den Zwergen gehört …<br />

Fotos: Gunther Schnatmann<br />

Informationen<br />

Anreise:<br />

Direktflüge gibt es mit der Lufthansa<br />

und der polnischen LOT ab Düsseldorf,<br />

Frankfurt/Main und München sowie mit<br />

Wizzair ab Dortmund.<br />

Die Bahnreise von Berlin (340 km Luftlinie<br />

entfernt) dauert gut fünf Stunden.<br />

Fremdenverkehrsamt:<br />

Tourist Information Center<br />

Rynek 14<br />

50-101 Wroclaw, Polen<br />

Tel. +48 (8) 71 344 3111<br />

Fax: +48 (8) 71 344 29 62<br />

info@itwroclaw.pl<br />

www.wroclaw-info.pl<br />

Hotel:<br />

Hotel Monopol<br />

Ul. Heleny Modrzejewskiej 2<br />

50-071 Wrocław, Polen<br />

Telefon: +48 (8) 71 772 37 77<br />

Fax:+48 (8) 71 77 23 778<br />

monopol.wroclaw@hotel.com.pl<br />

www.monopolwroclaw.hotel.com.pl<br />

Weingut:<br />

Adoria Vineyard<br />

Ul. Zurawia 33<br />

55-080 Zachowice, Polen<br />

Tel. +48 (8) 71 51 560<br />

www.winnicaadoria.pl<br />

Krasnoludki bei Touristen sehr beliebt<br />

our-<strong>med</strong> G l www.gour-<strong>med</strong>.de l 7/8-2013<br />

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