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Mühlengickel - Hessischer Landesverein zur Erhaltung und Nutzung ...

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Mühlengickel - Mitteilungen aus dem HLM Mai 2010<br />

Karl-Heinz Schanz:<br />

Ich glaube es liegt in meiner Natur, die Dinge, die ich mache, sehr gründlich<br />

<strong>und</strong> sehr sorgfältig zu tun. Ich versuche stets meine Aufgaben so intensiv<br />

wie nötig zu erledigen. Zum Leidwesen meiner Helga, die im Übrigen<br />

bei nahezu allen meinen Mühlenreisen <strong>und</strong> Mühlenaktivitäten dabei<br />

war <strong>und</strong> unter anderen auch lange Zeit die Kasse <strong>und</strong> die Mitgliederverwaltung<br />

des HLM bewältigt hat. Für mich war die Beschäftigung mit den<br />

auserwählten Themen immer auch "Urlaub". Urlaub wie man es allgemein<br />

versteht haben wir nur ganz wenig gemacht oder gebraucht. Wenn ich ein<br />

Thema bearbeite, dann knie ich mich sehr ernsthaft hinein. Und das hat<br />

sich auch, seit ich mich mit den Mühlen beschäftige, nicht allein auf die<br />

Mühlen beschränkt. So organisiert unser Heimatverein in Ober-Ramstadt<br />

alljährlich vier Sonderausstellungen, für die ich auch häufig viel Zeit verwende,<br />

etwa zum Thema "Funke <strong>und</strong> Feuer". Dort konnten wir übrigens<br />

heraus bekommen, dass die ersten Zündholzhobelmaschinen in Mühlen<br />

betrieben wurden. Gegenwärtig bin ich daran beteiligt, eine Ausstellung<br />

über die Wohnverhältnisse im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert zu konzipieren.<br />

Mühlengickel:<br />

Wie würdest Du denn insgesamt den Einsatz von nahezu vier Jahrzehnten<br />

für die Mühlen <strong>und</strong> insbesondere auch für die Zeit der Existenz der Mühlenvereinigungen<br />

bilanzieren?<br />

Karl-Heinz Schanz:<br />

Ich freue mich, dass wir viele Leute darauf bringen konnten, etwas anzupacken<br />

<strong>und</strong> sich für die Mühlen oder wenigstens ihre eigene Mühle zu engagieren.<br />

Noch immer ruft fast jeden Tag jemand an, um sich auszutauschen,<br />

etwas mitzuteilen, um Hilfe nachzusuchen, auch Mühlenmaschinen<br />

anzubieten oder ganze Mühlenanwesen zum Kauf anzupreisen. Insgesamt<br />

haben wir aber, gemessen an unseren Erwartungen, sicherlich viel zu wenig<br />

erreicht. Wir wollten viel mehr Menschen motivieren, ihre Mühlen zu<br />

erhalten, aber die wirtschaftliche Realität hat uns überrollt. Nach den<br />

staatlich verordneten bzw. organisierten <strong>und</strong> mit Prämienzahlungen honorierten<br />

Mühlenstillegungen war auch die Frustration unter den Müllern<br />

groß. Nicht wenige zogen sich gänzlich <strong>zur</strong>ück <strong>und</strong> verweigerten sich auch<br />

möglichen Zukunftschancen wie einer stärkeren Orientierung auf die<br />

Stromerzeugung. Wie oft habe ich hören müssen "In meine Mühle kommt<br />

mir keiner mehr ‚rein!".<br />

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