Mühlengickel - Hessischer Landesverein zur Erhaltung und Nutzung ...
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Mühlengickel - Mitteilungen aus dem HLM Mai 2010<br />
40 Jahre Engagement für die Mühlen<br />
Ein Gespräch mit Karl-Heinz Schanz aus Mühltal-Traisa<br />
Die Mühlenvereine kommen in die Jahre. Die Deutsche Gesellschaft für<br />
Mühlenk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Mühlenerhaltung e.V. (DGM) steuert auf "die Fünf<strong>und</strong>zwanzig"<br />
zu. Der Hessische <strong>Landesverein</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erhaltung</strong> <strong>und</strong> <strong>Nutzung</strong><br />
von Mühlen (HLM) e.V. wird im kommenden Jahr zwanzig Jahre alt.<br />
Karl-Heinz Schanz hat die Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung der Mühlenvereine<br />
wesentlich mitgestaltet <strong>und</strong> geprägt. Das Gespräch mit dem<br />
immer noch aktiven Urgestein der hessischen Mühlenfre<strong>und</strong>e lässt die<br />
Genese der Mühlenvereine lebendig werden.<br />
Mühlengickel:<br />
Karl-Heinz, alle Welt kennt <strong>und</strong> schätzt Dich als Mühlenspezialist. Welchen<br />
Ursprung hat Dein Interesse an <strong>und</strong> Deine Begeisterung für die<br />
Mühlen?<br />
Karl-Heinz Schanz:<br />
Ich war bereits zu Beginn der 1970er Jahre im Verein für Heimatgeschichte<br />
Ober-Ramstadt aktiv. Der Verein betrieb <strong>und</strong> betreibt ein Museum <strong>und</strong><br />
der Museumsleiter, Herr Weber, beauftragte mich seinerzeit mit der Aufgabe,<br />
mich mit den örtlichen Mühlen zu beschäftigen. Ober-Ramstadt war<br />
früher ein typischer Mühlenort mit 10 Mühlen. Davon war jedoch schon<br />
damals nur noch wenig erhalten. Vor allem die in der Mitte des Ortes gelegene<br />
Hammermühle in der Nähe des Rathauses war ein Schandfleck geworden<br />
<strong>und</strong> wurde im Volksm<strong>und</strong> als "Rattenloch" tituliert. Es waren<br />
noch Schlichtwohnungen in der ehemaligen Mühle vorhanden, aber der<br />
Verfall bereits weit vorangeschritten <strong>und</strong> die in städtischem Besitz befindliche<br />
Anlage sollte abgerissen werden. Der Verein für Heimatgeschichte<br />
beschloss, sich für den Erhalt der Hammermühle einzusetzen <strong>und</strong> bot an,<br />
wieder ein Mahlwerk einzubauen. Die Stadt wehrte sich zunächst dagegen,<br />
die Anlage unter Denkmalschutz zu stellen. Es entwickelte sich eine lange<br />
Auseinandersetzung mit Teilen der Ortspolitiker <strong>und</strong> der Bevölkerung.<br />
Doch schließlich konnten wir dieses Etappenziel erreichen <strong>und</strong> die Mühle<br />
wurde in der Folgezeit restauriert. Das Anwesen sollte eine Gaststätte bekommen<br />
<strong>und</strong> jene hat nun ein attraktives Ambiente. Heute besteht eine<br />
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