MÃ¼hlengickel - Hessischer Landesverein zur Erhaltung und Nutzung ...

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Mühlengickel - Mitteilungen aus dem HLM Mai 2010 Karl-Heinz Schanz: Das ist eindeutig das bislang letzte Projekt, mit dem ich intensiver zu tun hatte, nämlich die Sicherung der ehemaligen und zu Beginn unseres Einsatzes stark verfallenen Ölmühle in Niederdorfelden. Dort konnte nicht nur der inzwischen leider durch einen tragischen Unfall verstorbenen Eigentümer sofort gewonnen werden. Dort gibt es neben dem Wasserrad der Ölmühle noch eine arbeitende Wasserkraftanlage. In Niederdorfelden fand sich vor Ort eine sehr aktive Gruppe zusammen. In unzähligen Arbeitsstunden wurde die Ölmühle entrümpelt und weitgehend originalgetreu wieder aufgebaut. Teilweise ist sie mir schon fast zu schön geraten. Wenigstens konnte ich mich durchsetzen, dass der Kollergang nicht "wie früher" aufgebaut, sondern nur die noch vorhandenen Reste gesichert und konserviert wurden. Dies war aber wohl auch nur möglich, weil wir das Glück hatten, dass ein Mitglied des Fördervereins Ölmühle Niederdorfelden nicht nur das handwerkliche Geschick hatte, sondern auch die nötige Zeit investierte, um ein hervorragend gelungenes Funktionsmodell zu bauen. Dieses Modell ist heute in dem restaurierten Gebäude zu besichtigen. Es lässt die frühere Arbeitsweise der Mühle anschaulich werden. Mühlengickel: Wie siehst Du die heute die Realisierungsmöglichkeiten für Mühlen- Erhaltungsprojekte? Karl-Heinz Schanz: Ich denke, dass es immer schwieriger wird, Mühlen zu erhalten. Die Mittel für kulturelle Zwecke wie die Denkmalpflege werden immer weiter gekürzt. Gleichzeitig steigen die behördlichen Auflagen und die Kosten. Bei unserem aktuellen Schiffsmühlenprojekt in Ginsheim-Gustavsburg laufen die Kosten wahrscheinlich auch schon davon. Wo frühere Schiffsmühlen an Ketten verankert wurden, werden nun Pylone vorgeschrieben, an denen die Schiffsmühle verankert werden soll. Dadurch sollen die unterschiedlichen Wasserstände ausgeglichen werden können. Um jederzeit genügend Wasser unter das uferseitige Rad zu behalten, muss die Anlage entsprechend weit vom Ufer entfernt sein und werden aus Verkehrssicherungsund Rettungsgesichtspunkten nun zwei entsprechend große Steganlagen erforderlich. Das alles wird kaum zu meistern sein. Bei einfachen Wassermühlen wird sich jeder Mühlenbetreiber, vor allem der kleineren Mühlen, fragen müssen, ob die geringe Vergütung von acht bis zwölf Cent für die erzeugte Kilowattstunde elektrischen Stromes den Aufwand zur Erhaltung der Mühlenanlagen wirklich noch lohnt. Seite 22
Mühlengickel - Mitteilungen aus dem HLM Mai 2010 Karl-Heinz Schanz blickt auf 40 Jahre Engagement für die Mühlen zurück! Foto: Sabine Müller 2009 Seite 23
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