Mühlengickel - Hessischer Landesverein zur Erhaltung und Nutzung ...

Mühlengickel - Mitteilungen aus dem HLM Mai 2010
zweigängige Getreidemühle mit Steingängen, ein stehendes Getriebe sowie
ein ohne Last laufendes Wasserrad. Die Gaststätte Hammermühle konnte
1984 feierlich eröffnet werden. Heute ist die Hammermühle von Ober-
Ramstadt ein kulturhistorisches Kleinod im Ort und ein prägendes Objekt
des örtlichen Erscheinungsbildes.
Mühlengickel:
Mit der Hammermühle bist Du also "auf den Geschmack gekommen". Wie
kam es dann zu dem Blick über den Kirchturm hinaus?
Karl-Heinz Schanz:
Bei unserer Suche nach Anregungen für unsere Hammermühle lernten wir
auch Hubert Kuhn aus Monschau in der Eifel kennen. Hubert Kuhn war
damals das einzige deutsche Mitglied von "The International Molinological
Society" (TIMS), der internationalen Mühlengesellschaft. Er erkannte
wohl unseren besonderen Enthusiasmus und drängte uns, eine Deutsche
Mühlengesellschaft zu gründen und die TIMS-Tagung nach Ober-Ramstadt
zu holen. Dazu fanden wir uns nicht in der Lage. Aber wir wollten
einen Versuch wagen, wenigstens das bundesweite Interesse an einer
deutschen Mühlenvereinigung zu erkunden. In Deutschland gab es zu jener
Zeit allein in den "Windmühlen-Ländern" Schleswig-Holstein und Niedersachsen
sowie im Bereich Minden-Lübbecke bereits Mühlenvereine.
Leider waren bis dahin noch keine Kontakte dorthin zustande gekommen.
Wir luden also 1984 nach Ober-Ramstadt zu einem "Molinologischen
Workshop" ein. Wir konnten 20 Vorträge organisieren und 40 Teilnehmer
begrüßen. Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Wir wussten nun also,
dass es ein Interesse an einer Mühlenvereinigung gab. Mit dem Ziel, eine
Deutsche Mühlengesellschaft zu schaffen, gründeten wir zunächst einen
Arbeitskreis, der von Dr. Tönsmann, dem damals in Darmstadt wirkenden
und später als Professor an der Gesamthochschule Kassel tätigen, geleitet
wurde.
Mühlengickel:
Ist denn aus diesem Arbeitskreis dann tatsächlich die Initiative zur Gründung
der DGM entstanden?
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