Skript zur Vorlesung „Biologische Psychologie“ (PD Dipl.-Psych. Dr ...
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Gleichgewichtssystem<br />
- Labyrinthorgan besteht aus 3 Bogengängen & 2 Makulaorganen (Utriculus &<br />
Sacculus: enthalten Sinnesepithelien im Inneren)<br />
- Ganglion vestibulare & N. vestibularis gehören zum 1. afferenten Neuron des<br />
Gleichgewichtssystems<br />
- Ncll. vestibulares enthalten die Perikarya des 2. Neurons<br />
- Augenmuskeln werden unter Kontrolle des Gleichgewichtssystems gesteuert<br />
- In der formatio reticularis erreichen die vestibulären Efferenzen Kerngebiete der Willkürmotorik<br />
- Über die Bahnen zum Rückenmark werden spinale Motoneurone aktiviert<br />
- Cerebellum benötigt für die motorische Koordination vestibuläre Informationen<br />
- Die Projektion zu Thalamus & Telencephalon zeigt eine Nähe des vestibulären Systems zu den Strukturen des<br />
somatosensorischen Systems<br />
Aufbau:<br />
- Alle 5 Strukturen enthalten Haarzellen & messen Beschleunigung<br />
- 3 Bogengänge (vorderer, hinterer, seitlicher): <strong>Dr</strong>ehbeschleunigung des Kopfes<br />
- Jeder Gang ist für je 1 Raumachse zuständig<br />
- Sacculus: vertikale (untere); Utriculus: horizontale<br />
- Gefüllt mit Endolymphe<br />
- Cupulaorgane verschließen die Bogengänge in den Ampullen (Cristae ampullares); Cupula umgibt<br />
Haarzellen<br />
- In Cupulaorgane sind sensorische Stereozilien der Haarzellen eingebettet<br />
- In Ruhe: Cupula ragt als Teil der Wandung in Endolymphraum eines Bogengangs<br />
hinein<br />
- Bei <strong>Dr</strong>ehbeschleunigung: Endolymphe bleibt wegen Massenträgheit hinter<br />
Bewegung des knöchernen Bogengangs <strong>zur</strong>ück Cupula wird verschoben <br />
Stereozilien der Haarzellen werden ausgelenkt<br />
- Cupulae in der Wand der Bogengänge werden bei Rotation des Kopfes gegen die<br />
träge Endolymphe abgeschert (Remanenzströmungen), übertragen dies auf die<br />
Kinozilien & Stereovilli der Haarzellen & ermöglichen so die Wahrnehmung von<br />
<strong>Dr</strong>ehbeschleunigung<br />
- Bei Stillstand des Kopfes fließt die träge Endolymphe weiter (Trägheitsströmung)<br />
& schert jetzt die Cupula in die andere Richtung ab (Schwipp-Schwapp-Bewegung!)<br />
- 2 Makulaorgane: Schwerkraft, Neigung & Linearbeschleunigung des Kopfes<br />
- Maculae sind Sinnesepithelien mit 2 verschiedenen Haarzelltypen, deren apikale Kinozilien & Stereovilli in<br />
eine Statolithenmembran hineinreichen<br />
- Auf Sinnesepithel liegt eine gallertartige Membran (Statolithenmembran) mit kristallinen Partikeln aus<br />
Calciumcarbonat (Statolithen) (Luftmatratze mit Steinen drauf!)<br />
- Zilien der Sinneszellen sind von engem, Endolymphe enthaltenden Raum umgeben (tauchen also nicht<br />
direkt in Statolithenmembran hinein)<br />
- Bei zunehmender Beschleunigung tangentiale Verschiebung zwischen Sinnesepithel &<br />
Statolithenmembran Ablenkung der Zilien Erregung der Sinneszellen Auslösung eines<br />
Nervenimpulses<br />
- Über die Abscherung der Stereovilli & Kinozilien gegen die Statolithemembran der Maculae in Utriculus &<br />
Sacculus werden Linearbeschleunigung in horizontaler oder vertikaler Richtung wahrgenommen<br />
Neuronale Bahnen des Vestibulärsystems<br />
- Tractus vestibulospinalis medialis & lateralis koordinieren die Haltung von Kopf & Körper über eine vestibulär<br />
induzierte Aktivierung der Streckermuskulatur für Nacken & Rumpf<br />
- 8. Hirnnerv (vestibulocochlearis) Ncll. vestibularis Cerebellum, Medulla spinalis (von hier: Motoneurone<br />
von Bein- & Halsmuskulatur), Thalamus (Ncl. ventralis posterior<br />
lateralis & inferior)<br />
- Information aus Bogengängen & den Propriorezeptoren der<br />
Halsmuskulatur wird dazu benutzt, die Augen so aus<strong>zur</strong>ichten, dass<br />
immer ein aufrechtes Bild auf der Retina entsteht<br />
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