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WOCHENBLATT<br />

10 AUS DER REGIO 13. JUNI 2012<br />

DER KOMMENTAR<br />

Sprachpanscher<br />

VON PROFESSOR DR. DR. KLAUS MYLIUS, H.E., F.A.B.I.<br />

N<br />

icht zum ersten Mal wird<br />

in dieser Kolumne für den<br />

Schutz unserer Muttersprache<br />

gegen fremde Eindringlinge,<br />

besonders gegen Anglizismen,<br />

gestritten. Mit Deutschtümelei<br />

hat das nichts zu tun<br />

und noch viel weniger mit Nationalismus<br />

oder gar Rechtslastigkeit.<br />

Aber unsere Kultur und<br />

unsere Lebensart wurzeln unbestreitbar<br />

in unserer Sprache.<br />

Sie ist nicht besser oder schlechter<br />

als andere Sprachen, aber<br />

es ist eben die unsere, mit der<br />

wir genau so verbunden sind<br />

wie mit unserer Heimat. Und<br />

bei aller Globalisierung – die<br />

Heimat wird man doch wohl<br />

noch lieben dürfen! Darum wird<br />

der Schutz unserer Muttersprache<br />

in diesen Kommentaren so<br />

lange und so oft thematisiert<br />

werden, wie es nötig ist. Darin<br />

stehen wir nicht allein, sondern<br />

haben Mitstreiter wie den in<br />

Dortmund ansässigen, aber<br />

weltweit agierenden Verein<br />

Deutsche Sprache. Dieser hat<br />

einen Negativpreis ausgeschrieben:<br />

den des Sprachpanschers<br />

des Jahres 2012. Einige der nicht<br />

gerade mit Ruhm bedeckten<br />

„Kandidaten“ sollen unseren<br />

LeserInnen hier vorgestellt werden.<br />

Da ist die ProSiebenSat.1<br />

Media AG in Unterföhring. Dass<br />

dort auch deutsche Eigenproduktionen<br />

wie Titel „Germany´s<br />

next Top-Model“, „Lifestyle &<br />

More“, „Talk, talk, talk“ oder<br />

„The Voice of Germany“ verpasstbekommen,isteinedirekte<br />

Attacke auf die deutsche Sprache.<br />

Nicht besser sieht es bei<br />

Karstadt aus, dessen neuer Chef<br />

der Engländer Andrew Jennings<br />

ist und der offenbar glaubt, dass<br />

englisch auch in deutschen Warenhäusern<br />

Pflichtsprache ist.<br />

So gibt es beim „Mid Season<br />

Sale“ und zur „Summertime“<br />

„Sport-Highlights“, „Kidswear“<br />

und „Home-Style“. Leider wird<br />

dieser Unfug auch von Dr. Angelika<br />

Niebler, der Vorsitzenden<br />

der CSU-Frauen-Union, mitgemacht.<br />

In vielen bayerischen<br />

Städten lädt die CSU-Frauen-<br />

Union zur „Ladies After Work<br />

Party, powered by Frauen-Union“<br />

ein mit dem Motto „High<br />

Politics and High Heels“. Es fragt<br />

sich, wie Frau Dr. Niebler als<br />

Mitglied des Europa-Parlaments<br />

dort für die deutsche Sprache<br />

und deutsche Interessen eintritt.<br />

Der Verein Deutsche Sprache<br />

nennt noch mehr „Kandidaten“<br />

(darunter ist leider auch die<br />

schwäbische Liebherr AG, die<br />

ihre Kühlschränke mit „Bio-<br />

Fresh“ und „IceMaker“ beschriftet),<br />

doch wir wollen es damit<br />

genug sein lassen. Aber so viel<br />

zum Schluss: Die Kulturhoheit<br />

– und dazu gehört die Sprache<br />

– über Deutschland ist allein<br />

eine deutsche Sache und gleichzeitig<br />

eine Verpflichtung.<br />

Bewegung in der Kirche<br />

Pfarrer aus der Erzdiözese Freiburg verweigern der Obrigkeit die Gefolgschaft<br />

Regio. Ein Teil der Kirche will neue<br />

Wege gehen und nutzt auch das<br />

Internet hierfür: Im Februar 2011<br />

unterzeichneten 302 Priester und<br />

Diakone der Erzdiözese Freiburg<br />

per E-Mail eine Stellungnahme<br />

(Memorandum) mit dem Titel „Ein<br />

notwendiger Aufbruch“. Darin<br />

wird eine grundlegende Erneuerung<br />

der kirchlichen Strukturen<br />

gefordert. Theologieprofessorinnen<br />

und -professoren hatten dieses<br />

Memorandum verfasst, nachdem<br />

die Missbrauchsfälle im katholischen<br />

Canisius-Kolleg öffentlich<br />

wurden und die Kirche in eine<br />

tiefe Krise stürzten.<br />

Die Zahl der Kirchenaustritte<br />

nahm sprunghaft zu. Viele Gläubige<br />

forderten einen „offenen Dialog<br />

über Macht- und Kommunikationsstrukturen,<br />

über die Gestalt des<br />

kirchlichen Amtes und die Beteiligung<br />

der Gläubigen an der Verantwortung,<br />

über Moral und Sexualität“,<br />

wie es in dem Memorandum<br />

heißt. Unter den 302 Unterzeichnern<br />

sind zum Beispiel auch die<br />

Pfarrer Hilberer aus Umkirch, Eisler<br />

aus Ihringen, Frische aus Staufen,<br />

Malzacher aus Ehrenkirchen, Loks<br />

aus Müllheim, Ibach aus Lörrach,<br />

Leppert aus Zell, Frank und Latzel<br />

aus Rheinfelden. Dazu zahlreiche<br />

Diakone, Pfarrer im Ruhestand und<br />

andere Kirchenleute aus der Regio.<br />

Geschehen ist seither nicht viel. Die<br />

Kirche hat sich nicht groß bewegt,<br />

Erzbischof Zollitsch scheint in einer<br />

Zwickmühle zu sein, weil er den<br />

Viele Priester wollen wieder verheirateten<br />

Geschiedenen künftig die<br />

Tür zu den Sakramenten nicht mehr<br />

versperren.<br />

Foto: wor<br />

Dialog und Reformen ebenso will, ja<br />

mit angestoßen hat, aber Rom zu<br />

Gehorsam verpflichtet ist.<br />

Nun sind viele Pfarrer in der Erzdiözese<br />

dazu übergegangen, wieder<br />

verheirateten Geschiedenen das Sakrament<br />

der Kommunion zu reichen<br />

und verstoßen damit gegen geltendes<br />

Kirchenrecht. In einem zweiten<br />

Memorandum vom Mai 2012 heißt<br />

es zu dieser Frage: „Die kirchliche<br />

Hochschätzung der Ehe und der<br />

ehelosen Lebensform steht außer<br />

Frage. Aber sie gebietet nicht, Menschen<br />

auszuschließen, die Liebe,<br />

Treue und gegenseitige Sorge in<br />

einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft<br />

oder als wiederverheiratete<br />

Geschiedene verantwortlich leben.“<br />

Dieses Anliegen dulde nun<br />

keinen Aufschub mehr, die Unterzeichner<br />

gäben die Sakramente der<br />

Kommunion, der Buße und die<br />

Krankensalbung auch diesen Menschen<br />

aus Barmherzigkeit.<br />

Dieses Papier hatte am Dienstagmittag<br />

177 Unterzeichner aus der<br />

Erzdiözese Freiburg, Tendenz steigend.<br />

Die Unterzeichner sind aber<br />

nur zum Teil identisch mit jenen des<br />

Memorandums des letzten Jahres.<br />

Aus der Erzbistumsleitung hieß<br />

es zunächst, die Interneterklärung<br />

zu den wiederverheirateten Geschiedenen<br />

sei „weder hilfreich<br />

noch konstruktiv“. Dann wurden<br />

die Priester am Freitag, 8. Juni, aus<br />

dem Ordinariat aufgefordert, nicht<br />

zu unterschreiben beziehungsweise<br />

ihre Unterschriften zurück zu ziehen:<br />

„Ausdrücklich muss ich Sie<br />

darauf hinweisen, dass unsere Erzdiözese<br />

keine generelle und undifferenzierte<br />

Praxis billigen kann, die eigenmächtig<br />

gegen Vorgaben der<br />

Weltkircheverstößt. (…) Im Rahmen<br />

des Dialogs und besonders in der Diözesanversammlung<br />

im Frühjahr<br />

2013 soll und wird der Umgang mit<br />

wiederverheirateten Geschiedenen<br />

zur Sprache kommen“, schreibt Generalvikar<br />

Dr. Fridolin Keck aus<br />

dem Erzbischöflichen Ordinariat.<br />

Dieses Schreiben hat Priester dazu<br />

bewogen, ihre Unterschriften zurück<br />

zu ziehen. Manche sind verreist<br />

oder waren in dieser Angelegenheit<br />

für unsere Zeitung bis Redaktionsschluss<br />

nicht erreichbar.<br />

Man gewinnt den Eindruck, die Disziplinierung<br />

von oben gelingt. Wobeimit„oben“nicht„ganzoben“gemeint<br />

ist. Da helfen vermutlich nur<br />

Gebete. (wor/fr)<br />

WZO-TICKER<br />

Lörrach: Gesundheitsmesse „Gesunde<br />

Zeiten“. Samstag, 16. Juni,<br />

10 Uhr bis 18 Uhr, und Sonntag,<br />

17. Juni, 11 Uhr bis 17 Uhr, im<br />

Burghof Lörrach.<br />

Lörrach: Public Viewing auf<br />

Großbild-LED-Wand. Deutschland<br />

gegen Niederlande am Mittwoch,<br />

13. Juni, und Deutschland<br />

gegen Dänemark am Sonntag,<br />

17. Juni. Anstoß ist jeweils um<br />

20.45 Uhr. Das Public Viewing<br />

findet vor der NaturEnergie-Arena<br />

am Freizeitcenter Impulsiv<br />

statt. Der Eintritt ist frei.<br />

March-Holzhausen: Der Sportclub<br />

Holzhausen lädt zu Sporttagen<br />

mit Fußballturnieren ein.<br />

Freitag, 15. Juni, und Samstag,<br />

16. Juni, auf dem Sportgelände.<br />

Müllheim: Konzert „10 Jahre<br />

Sponti-Chor“ in der Martinskirche.<br />

Sonntag, 17. Juni, 18 Uhr.<br />

Neuenburg: Konzert „30 Jahre<br />

Frauenchor“ im Stadthaus.<br />

Samstag, 16. Juni, 20 Uhr.<br />

Umkirch: Beachvolleyball-<br />

Grümpelturnier in Umkirch.<br />

Samstag, 16. Juni, ab 13 Uhr, auf<br />

dem Sportplatz.<br />

Zell-Atzenbach: Dorfhock auf<br />

dem Hallenvorplatz in Atzenbach.<br />

Samstag, 16. Juni, Fassanstich<br />

um 19 Uhr, Sonntag, 17.<br />

Juni, Festgottesdienst um 9.30<br />

Uhr, tagsüber Musikunterhaltung<br />

und Bewirtung, Montag,<br />

18. Juni, Handwerkerhock und<br />

Musikunterhaltung ab 17 Uhr.<br />

MINERALIEN- UND EDELSTEINBÖRSE<br />

Sainte-Marie-aux-Mines. Die 49.<br />

Mineralien-Ausstellung von Sainte-<br />

Marie-aux-Mines öffnet nächste<br />

Woche ihre Pforten. Am Donnerstag,21.Juni,undFreitag,<br />

22.Juni,für<br />

das professionelle Fachpublikum –<br />

am Samstag, 23. Juni, und Sonntag,<br />

24. Juni, für die Öffentlichkeit. Mehr<br />

als 900 Aussteller laden in das Herz<br />

der elsässischen Stadt ein. Hersteller,<br />

Steinschneider, Importeure,<br />

Steinjäger und Handwerker aus<br />

fünf Kontinenten präsentieren ihre<br />

Waren und ihrewertvollsten Entdeckungen,<br />

um Tausende von Besuchern<br />

aus ganz Europa anzulocken.<br />

Die Aufsehen erregende Ausstellung<br />

trägt den Titel „Mineral &<br />

Gem“; zusammen mit vergleichbaren<br />

Events in Tucson (USA) und<br />

München gehört sie zu den wichtigsten<br />

Veranstaltungen dieser Art<br />

in der Welt und ist die absolute Nr.<br />

1 in Frankreich.<br />

Für alle, ob Profis, Amateure,<br />

Sammler von Mineralien, Fossilien,<br />

Meteoriten, Gemmen oder Edelsteinen,<br />

Schmuck, Perlen, kostbaren<br />

Gegenständen oder einfach nur für<br />

Neugierige ist „Mineral & Gem“ die<br />

Entdeckungsquelle schlechthin<br />

und ein hochkarätiger Branchentreffpunkt<br />

obendrein.<br />

Dieses besondere Ereignis bietet<br />

der breiten Öffentlichkeit am Samstag<br />

und Sonntag, 23./24. Juni, mehrere<br />

renommierte Ausstellungen,<br />

zahlreiche Vorträge und obendrein<br />

Aktivitäten für Kinder.<br />

Insgesamt vier Tage lang ist die<br />

Ausstellung in Sainte-Marie-aux-<br />

Mines das jährliche Ereignis, das<br />

europäische Fachleute keinesfalls<br />

verpassen wollen. Diese Handelsplattform<br />

bietet das breiteste einschlägige<br />

Angebote weltweit. Hier<br />

werden die besten Geschäfte der<br />

Branche abgeschlossen und zahlreiche<br />

neue Kontakte geknüpft.<br />

Eine beeindruckende Logistik<br />

und Infrastruktur wurden geschaf-<br />

21. JUNI BIS 24. JUNI<br />

SAINTE -MARIE-AUX-MINES (ELSASS)<br />

Eine Veranstaltung von Weltrang<br />

Zehntausende Besucher werden im nahen Elsass-Städtchen Sainte-Marie-aux-Mines erwartet<br />

Zur Mineralienbörse werden in Sainte-Marie-aux-Mines 900 Aussteller und<br />

Zehntausende Besucher erwartet.<br />

Foto: Veranstalter<br />

fen, um Zehntausende Besucher<br />

bestens zu empfangen und zu versorgen.<br />

Ein Blick in die Geschichte<br />

Der Untergrund des Tales von<br />

Sainte-Marie-aux-Mines enthält jede<br />

Menge Bodenschätze und ist insbesondere<br />

sehr silberhaltig. Die<br />

ersten Spuren des Bergbaus gehen<br />

auf den Anfang des 10. Jahrhunderts<br />

zurück. Die Bergbau-Aktivität<br />

wurde erst Mitte des zwanzigsten<br />

Jahrhunderts mit der Beendigung<br />

des Arsen-Abbaus stillgelegt. Im<br />

Anschluss wurden allein im „Silbertal“<br />

Val d’Argent über 1.000 Galerie-Öffnungen<br />

gezählt. Diese reiche<br />

Vergangenheit entfachte im Tal<br />

viele Leidenschaften in der Mineralogie<br />

und der Edelsteinsammlung.<br />

Unter den Begeisterten war auch<br />

François Lehmann, der mit einem<br />

Dutzend Ausstellern im Jahr 1962<br />

den „Tag der Mine“ begründete.<br />

Dieses kleine Ereignis war dazu bestimmt,<br />

die Liebhaber und Sammler<br />

der Region um die Bodenschätze<br />

des Val d'Argent zu vereinen. Sehr<br />

schnell lockte dieser Tag ein immer<br />

größeres Publikum und erhielt<br />

schon nach vier Jahren den Titel<br />

„Internationale Börse und Ausstellung“<br />

und schließlich die Bezeichnung<br />

„Internationale Börse für Mineralien,<br />

Edelsteine und Fossilien.“<br />

Angesichts des wachsenden Interesses<br />

der Branche hat sich die Ausstellung<br />

im Lauf der Zeit besonders<br />

für das professionelle Fachpublikum<br />

engagiert, schuf 1986 erstmals<br />

einen „Tag der Profis“, einen Ausstellungstag<br />

also, an dem nur Fachpublikum<br />

zugelassen ist. Diese Orientierung<br />

erwies sich als sinnvoll<br />

und überaus erfolgreich; die internationale<br />

Dimension ist gewachsen<br />

und hat Tausende von Händlern<br />

und Experten aus der ganzen Welt<br />

angezogen; Spezialisten auf der Suche<br />

nach seltenen Perlen oder einfachnacherneuterVersorgung.Professionelle<br />

Händler sind so nach<br />

und nach zum Eckstein dieser Veranstaltung<br />

von Weltruf geworden.<br />

Gleichzeitig wuchs die Ausstellung<br />

von Jahr zu Jahr. Gab es 2003 gut<br />

600 Aussteller waren es 2010 schon<br />

etwa 900. In diesem Jahr sind zwei<br />

Tage den Profis und zwei Tage der<br />

Öffentlichkeit gewidmet.<br />

Egal, ob Fachleute oder Privatpersonen,<br />

Sammler oder Neugierige<br />

– Zehntausende Besucher treffen<br />

sich in Sainte-Marie-aux-Mines um<br />

eines der wichtigsten mineralogischen<br />

Ereignisse der Welt zu erleben.<br />

(WZO)

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