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Dr. Helmuth Figdor - SFBB

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können als so zu tun, wie sie tun. Also sie sind also nicht schlicht und einfach böse,<br />

sondern die können im Augenblick gar nicht anders.<br />

Sie haben vielleicht diesen Folder gesehen, meine Einladung hier trifft sich damit,<br />

dass mein neues Buch auch gerade fertig geworden ist. Da steht eh das meiste, was<br />

man wissen muss auf der Welt, steht da drinnen (allgemeines Gelächter). Ich hab<br />

dort ein Kapitel über die Psychologie hochstrittiger Eltern und da ein bisschen versucht<br />

zu zeigen, dass es manchmal gar nicht möglich ist, psychisch zu überleben,<br />

wenn man nicht den anderen bekämpft. So furchtbar das für die Kinder sein mag.<br />

Und eine Konsequenz war – und ich möchte Ihnen das gerne vorlesen – das schließt<br />

so schön an Ihren heutigen Vortrag an:<br />

Solche Überlegungen haben ziemliche Konsequenzen für die Praxis, und zwar sowohl<br />

in Beratungs- als auch in Forschungsbereichen. Im Beratungsbereiche etwa in<br />

der Richtung, dass massive oder signifikante Veränderungen in familiendynamischen<br />

Konstellationen oder auch im Verhalten nur möglich sein werden, wenn es auch zu<br />

Veränderungen im Inneren der Eltern kommt, im Gefühlsbereich, im Hoffnungsbereich,<br />

im Bereich der Ängste und Befürchtungen und eine Konsequenz ist Einzelsettings<br />

mit dem Elternteil. Weil anders ist das gar nicht möglich.<br />

Ein Thema, das Sie heute angeschnitten haben, ist eines der drei E’s. Das zweite,<br />

was ich spannend gefunden hab, war – ich hab in meinem Vortrag damals ein einziges<br />

Fallbeispiel gebracht und das war ein ganz verbreitetes Thema. Ich lese Ihnen<br />

das auch ein bisschen vor. Moment, wo hab ich denn das, wo hab ich denn das. So.<br />

Ja. Ich mach das kurz:<br />

Das Kind hat den Kontakt zum Vater verweigert, Grundschulalter frühes, es ist begleiteter<br />

Umgang angeregt und angeordnet worden und dieses Kind hat diese Stunden<br />

mit dem Vater so verbracht, dass es sich in eine Ecke gesetzt hat, mit dem Rücken<br />

zum Zimmer und mit dem Rücken auch zum Vater mit einem Bilderbuch in der<br />

Hand und hatte so jeglichen Kontakt verweigert mit diesem Vater. Da gibt es eine<br />

Version der Mutter, die das dem Vater zuschreibt, er habe das mit seiner Unmöglichkeit<br />

selber provoziert und selbst verschuldet. Bei dem Vater war das auch ganz klar<br />

durch die Manipulation und durch den Einfluss der Mutter, die das Kind gegen ihn<br />

aufhetzt. Natürlich ist auch nicht dies die wahre Version, habe ich damals erzählt,<br />

diese liegt auch nicht einfach dazwischen. Die Geschichte ist immer etwas komplexer.<br />

Auch die Ablehnung des Kindes gegenüber dem Vater ist eine komplexe Geschichte<br />

und dann geht’s weiter. Um hier den Punkt zu finden, wo man den Hebel<br />

ansetzen kann und dieses System, das sich bereits wie eine Spirale entwickelt hat,<br />

aufzubrechen und um vielleicht eine gegenseitige Entwicklung einzuleiten. Dafür

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