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Geschäftsbericht 2001 - HSH Nordbank AG

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2001</strong><br />

dynamischen Investitionstätigkeit in den letzten Jahren drosselten<br />

jetzt die Unternehmen ihre Ausgaben drastisch. Zugleich wurden in<br />

erheblichem Umfang Arbeitskräfte freigesetzt. Daß es zu keinem<br />

stärkeren Einbruch der Wirtschaftsaktivitäten kam, war dem<br />

vergleichsweise robusten Konsum der privaten Haushalte zu verdanken.<br />

Die Zuversicht der Konsumenten dürfte dabei nicht zuletzt<br />

von der Entschlossenheit von Zentralbank und Regierung gestützt<br />

worden sein, die mit expansiven geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen<br />

den rezessiven Tendenzen entgegenzutreten versuchten.<br />

Der Abschwung in den USA wirkte sich erheblich stärker als erwartet<br />

auf die europäischen Volkswirtschaften aus. Die Wirtschaft in<br />

Euroland expandierte mit einer Rate von 1,5 vH im Jahresdurchschnitt<br />

kaum schneller als in den USA. Es gelang letztlich nicht, die<br />

negativen Effekte der außenwirtschaftlichen Abkühlung zu<br />

kompensieren, denn auch die Binnennachfrage entwickelte sich<br />

weitgehend schwunglos. Vor dem Hintergrund der schlechten<br />

Absatzperspektiven stagnierte die Investitionstätigkeit, und die<br />

Konsumneigung der Haushalte war zunächst angesichts der hohen<br />

Ölpreise, dann aufgrund sich im Jahresverlauf eintrübenden Aussichten<br />

am Arbeitsmarkt eher gering. Auffällig war der äußerst<br />

geringe Zuwachs der gesamtwirtschaftlichen Leistungen in<br />

Deutschland (+0,6 vH). Italiens Wirtschaft expandierte immerhin um<br />

1,8 vH; Frankreich erzielte aufgrund einer regen Konsumnachfrage<br />

sogar ein Wachstum von 2 vH. Von der Konjunkturabkühlung<br />

wurden auch die stark exportorientierten kleineren Volkswirtschaften<br />

der Währungsunion in Mitleidenschaft gezogen; ihre<br />

Wachstumsraten hoben sich <strong>2001</strong> kaum vom Durchschnitt der<br />

Währungsunion ab.<br />

Die mittel- und osteuropäischen Länder zeigten sich – verglichen<br />

mit anderen emerging markets – relativ unbeeindruckt von der von<br />

den USA ausgehenden weltweiten Konjunkturflaute. Mit einem<br />

durchschnittlichen BIP-Zuwachs von knapp 3 vH bildeten sie <strong>2001</strong><br />

die dynamischste Region der Weltwirtschaft. Hierzu trug nicht<br />

zuletzt das kräftige Wachstum in Rußland bei (+5 vH). Gleichwohl<br />

zeigten sich spürbare Unterschiede in der Wirtschaftsentwicklung.<br />

Während die tschechische Volkswirtschaft ihre Strukturprobleme<br />

nun endgültig überwunden zu haben scheint (+3,5 vH), fiel Polen<br />

(+1,5 vH), das sich jahrelang in der Spitzengruppe der Beitrittskandidaten<br />

zur EU bewegt hatte, deutlich hinter die anderen Länder<br />

zurück. Ursächlich hierfür war die Geldpolitik, die aufgrund zunehmender<br />

außenwirtschaftlicher Ungleichgewichte und eines<br />

merklichen Preisauftriebs auf Restriktion setzte und damit die<br />

Binnennachfrage merklich dämpfte.<br />

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