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Intensivtagebuch: verlorene Zeit realer machen - CLINOTEL ...

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<strong>CLINOTEL</strong>-Magazin | Januar 2013 33<br />

Unter die Haut wurde Jürgen Vogelsang (M.) als erstem Patienten am Klinikum Lünen ein innovativer Defibrillator implantiert. Über die erfolgreiche Behandlung<br />

freuen sich Chefarzt Professor Dr. Christian Perings (r.) und Oberarzt Rainer Halfenberg. Foto/Bildunterschrift: Magdalene Quiring-Lategahn, Ruhr-Nachrichten<br />

Innovative Technik, die unter die Haut geht:<br />

Ärzte implantieren erstmals einen subkutanen Defibrillator<br />

LÜNEN/WERNE<br />

Jürgen Vogelsang hat keine Angst mehr. Früher begleitete sie ihn wie ein Schatten, war stets an seiner Seite. Seine Krankheit<br />

hätte ihn jeder <strong>Zeit</strong> einholen können – ganz plötzlich wäre sein Herz aus dem Takt geraten. Die Herzrhythmusstörung hätte<br />

ihn vermutlich das Leben gekostet. Dank einer völlig neuen Behandlungsmethode kam für Jürgen Vogelsang ein wichtiges<br />

Lebensgefühl zurück: Sicherheit.<br />

Der 65-Jährige ist der erste Patient am Klinikum Lünen – St.-Marien-<br />

Hospital, dem das Ärzteteam um Chefarzt Prof. Dr. Christian Perings<br />

einen subkutanen Defibrillator implantiert hat. Seit etwa eineinhalb<br />

Jahren ist der Subkutane Implantierbare Cardioverter-Defibrillator (S-<br />

ICD) in Deutschland auf dem Markt. Als erste nicht universitäre Klinik<br />

in der Region Ruhrgebiet/Westfalen konnten die Experten am Klinikum<br />

Lünen – St.-Marien-Hospital dieses innovative Verfahren nun erfolgreich<br />

anwenden.<br />

Das Gerät sieht aus wie ein kleiner MP3-Player, doch in diesem 145<br />

Gramm schweren Aggregat steckt lebensrettende Technik: Der S-ICD<br />

ist ein völlig neues Verfahren zur Behandlung von Patienten mit schweren<br />

Herzrhythmusstörungen. Denn anders als bei herkömmlich implantierten<br />

Defibrillatoren gelangt das Elektrodensystem des S-ICD<br />

nicht über die Venen zum Herzen, sondern liegt direkt unter der Haut.<br />

So wird das Elektrodensystem weniger belastet und bleibt länger stabil.<br />

Auch das Einsetzen des Defibrillators hat Vorteile, da zum Beispiel keine<br />

Röntgenstrahlen zur Positionierung der Elektrode mehr benötigt<br />

werden. »Dieses subkutane System ermöglicht eine deutlich effizientere<br />

und risikoärmere Behandlung und ist gerade auch für jüngere Patienten<br />

besonders gut geeignet«, erklärt Chefarzt Perings.<br />

Lüner Herzspezialisten bereits fest in ihrem Therapie-Portfolio etabliert.<br />

Von dieser innovativen Technik profitieren auch Patienten, bei<br />

denen herkömmliche, venöse Elektrodensysteme immer wieder zu<br />

Komplikationen geführt haben – wie bei Jürgen Vogelsang. Fast zehn<br />

Jahre lang trug er ein venöses Elektrodensystem im Körper. Zweimal<br />

schon musste das Gerät nach Infektionen herausgenommen werden.<br />

Damit soll nun Schluss sein. Dank der innovativen Technik kann der<br />

Lüner heute beschwerdefrei leben. »Ich fühle mich pudelwohl«, sagt<br />

Vogelsang und blickt optimistisch in die Zukunft.<br />

Rund 150 Schrittmacher und 150 Defibrillatoren werden in der Kardiologie<br />

des St.-Marien-Hospitals jährlich eingesetzt. Den S-ICD haben die

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