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Respekt::: Zivilcourage ::: Tipps - Clicclac

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<strong>Respekt</strong> gegenüber<br />

Mitmenschen<br />

Gesicht zeigen!<br />

Umgangs-Regeln für <strong>Zivilcourage</strong><br />

Kleine Frau ganz groß<br />

Janine Kehl verteidigte ältere Dame<br />

<strong>Respekt</strong> gegenüber<br />

Mitmenschen/Körper<br />

„Was geht‘s mich an?”, „Was kann ich schon tun?” und: „Gibt es da nicht andere, die für so etwas zuständig sind?” Es sind<br />

immer die gleichen Fragen und Einwände, mit denen sich „Gaffer” oder „Weggucker” rechtfertigen, die – untätig – Zeuge einer<br />

Straftat geworden sind. Jeder kann im Rahmen seiner Möglichkeiten helfen, dass eine Straftat verhindert wird.<br />

6 PRAKTISCHE REGELN FÜR<br />

MEHR SICHERHEIT IM ALLTAG.<br />

1. Gefahrlos handeln<br />

Das Wichtigste zuerst: Behalten Sie immer<br />

einen kühlen Kopf und handeln nur so, wie<br />

es in der jeweiligen Situation angemessen<br />

ist. Es hilft niemanden, persönlich einzugreifen,<br />

wenn die Täter in der Überzahl<br />

oder eindeutig gewaltbereit sind. Provozieren<br />

Sie den oder die Täter nicht, aber<br />

geben Sie zu verstehen, dass Sie nicht<br />

bereit sind, Gewalt gegen andere zu akzeptieren.<br />

2. Mithilfe fordern<br />

Gemeinsam lässt sich mehr erreichen.<br />

Dehalb: Machen Sie auch andere auf die<br />

Situation aufmerksam. In öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

können Sie sich natürlich auch<br />

an das Personal wenden – an den Fahrer<br />

oder die Mitarbeiter vom Sicherheitsdienst<br />

zum Beispiel.<br />

3. Genau hinsehen<br />

Wenn die Täter erst einmal weg sind,<br />

braucht die Polizei Anhaltspunkte, um sie<br />

zu ermitteln. Eine genaue Beschreibung<br />

macht dann oft den Unterschied. Achten<br />

Sie darum auf jedes Detail: Unter Umständen<br />

gibt das kurz darauf den Ausschlag,<br />

um die Tatverdächtigen zu stellen.<br />

4. Hilfe holen<br />

Notrufe sind kostenfrei, egal ob von der<br />

Notrufsäule, dem Mobiltelefon oder einer<br />

Telefonzelle aus. Über die Nummer<br />

110 erreichen Sie bundesweit die Polizei.<br />

Schildern Sie die Situation am besten in<br />

wenigen Worten, aber gleichzeitig umfassend.<br />

Beantworten Sie die W-Fragen:<br />

Wer? Was? Wann? Wo? Und behalten Sie<br />

nichts für sich, das womöglich wichtig sein<br />

könnte: Auch Vermutungen helfen der Polizei<br />

oft weiter!<br />

5. Opfer versorgen<br />

Wenn jemand verletzt ist, zählt manchmal<br />

jede Sekunde: Alarmieren Sie sofort den<br />

Rettungsdienst und kümmern sich unverzüglich<br />

um Verletzte: Schon die Ausrichtung<br />

in die stabile Seitenlage kann Leben<br />

retten. Trauen Sie sich in so einer Situation<br />

ruhig etwas zu: Helfen kann jeder - und alles<br />

ist besser, als gar nicht zu helfen.<br />

6. Als Zeuge bereitstehen<br />

Die Täter zu fassen ist das eine, sie später<br />

auch bestrafen können, ist das andere.<br />

Dafür brauchen Polizei und Justiz Zeugen,<br />

die mit ihrer Aussage helfen, Straftaten<br />

endgültig aufzuklären. Wer sich als Zeuge<br />

zur Verfügung stellt, trägt entscheidend<br />

dazu bei, unser Zusammenleben sicherer<br />

zu machen.<br />

Weitere und detaillierte Hintergrundinformationen<br />

erhalten Sie über die Links zu<br />

den Internetauftritten der Landeskampagne<br />

www.zivilcourage.niedersachsen.de<br />

und der Bundeskampagne<br />

www.aktion-tu-was.de<br />

Es geschah am 17. Januar in Bielefeld,<br />

als Janine Kehl nach Schulschluss<br />

gegen 13.30 Uhr gemeinsam mit einer<br />

Freundin in die Stadtbahn der Linie 1<br />

in Richtung Schildesche einstieg. An<br />

der Haltestelle Sudbrackstraße betrat<br />

ein geistig verwirrter Mann die Bahn.<br />

Er grölte und erwies sich als äußerst<br />

aggressiv.“Der Mann beleidigte auch<br />

meine Freundin“, berichtet Janine<br />

Kehl.<br />

An der Endhaltestelle Schildesche wollte<br />

der Mann aussteigen, doch eine gehbehinderte<br />

68-Jährige mit Krücken stand<br />

im Ausgangsbereich. „Der Mann hat die<br />

Frau zunächst angeschrien, dann am Nacken<br />

gepackt und nicht mehr losgelassen.“<br />

Während alle anderen Fahrgäste<br />

teilnahmslos blieben, nahm sich Janine<br />

Kehl ein Herz. „Mir ist der Kragen geplatzt.<br />

Ich habe den Mann angeschrien und ihn<br />

„Mir ist der Kragen geplatzt.<br />

Ich habe den Mann angeschrien<br />

und ihn aufgefordert,<br />

die Frau sofort loszulassen“<br />

aufgefordert, die Frau sofort loszulassen“,<br />

erinnert sie sich. Das<br />

mutige Auftreten der Schülerin<br />

war wirkungsvoll:<br />

Der geistig Verwirrte ließ von der Frau<br />

ab, suchte das Weite und wurde später von<br />

der Polizei gefasst.<br />

Janines Eltern Volker und Gabi Kehl sind<br />

stolz auf das Verhalten ihrer Tochter, aber<br />

sagen auch: „Eigentlich ist es selbstverständlich,<br />

so zu handeln. Es ist traurig,<br />

das ein 1,58 m großes Mädchen eingreifen<br />

muss, während andere Erwachsene wegschauen.“<br />

<strong>Zivilcourage</strong> und Verantwortung sind Janine<br />

Aussehen wie die großen Stars<br />

Erschreckend: Schon Kinder denken über Schönheits-OPs nach<br />

Kehl wichtig. Die Jahrgangssprecherin<br />

der elften Klasse<br />

im Helmholtz-Gymnasium<br />

war in ihrer Realschulzeit<br />

schon als Busbegleiterin aktiv.<br />

„Da habe ich gelernt, wie<br />

man Konflikte löst.“<br />

Dass mehr Menschen <strong>Zivilcourage</strong><br />

zeigen, wünscht sich auch<br />

die Gesellschaft Eintracht. Sie<br />

vergibt jährlich den „Preis für Bürgersinn“ an<br />

Institutionen oder Menschen, die sich durch<br />

ihr Handeln zum Wohl der Allgemeinheit<br />

verdient gemacht haben. Bei der Preisverleihung<br />

im Brackweder Hof darf sich Janine<br />

Kehl auch über ein Preisgeld von 750 Euro<br />

freuen.<br />

>> Quelle: Dominik-Brunner-Stiftung<br />

Kein Gramm Fett, makellose Haut und<br />

eine ebenmäßige Nase – immerhin 14 Prozent<br />

der 9- bis 14-Jährigen haben schon<br />

einmal über eine Schönheits-Operation<br />

nachgedacht. Und sie haben genaue Vorstellungen<br />

davon, was sie verändern lassen<br />

würden, hat das LBS-Kinderbarometer<br />

herausgefunden. Am häufi gsten wollen sie<br />

Fett entfernen lassen (52 %), danach folgen<br />

die Behandlung von Hautunreinheiten<br />

(31 %) und die Korrektur der Nase (23 %).
<br />

Zwei Prozent der befragten 10.000 Kinder<br />

denken oft oder sogar sehr oft an eine<br />

Schönheitsoperation, vier Prozent manchmal<br />

und acht Prozent selten. Kinder, die<br />

sich zu dick fühlen, denken häufi ger über<br />

eine solche OP nach.<br />

14 % der 9- bis 14-Jährigen haben<br />

schon einmal über die Veränderung<br />

ihres Aussehens nachgedacht<br />

Die Rangfolge, welche Körperregionen verändert<br />

werden sollten, ist ähnlich wie bei<br />

den Erwachsenen: Fettabsaugen, Hautunreinheiten<br />

beseitigen, Nasen-, Brüste-, Ohren-<br />

und Augenoperationen. Eine weitere<br />

Erkenntnis des LBS-Kinderbarometers: Je<br />

schlechter sich die Kinder in der Familie,<br />

im Wohnumfeld, in der Schule und im Allgemeinen<br />

fühlen, desto eher beschäftigen<br />

sie sich mit einer Veränderung ihres Körpers.<br />

Friedhelm Güthoff vom Deutschen<br />

Kinderschutzbund beobachtet diese Entwicklung<br />

mit großer Sorge. „Ich rate Eltern<br />

davon ab, ihren minderjährigen Kindern<br />

Schönheitsoperationen<br />

zu<br />

erlauben“, so Güthoff.<br />

Viel mehr<br />

helfe dem Nachwuchs<br />

ein stabiles<br />

Selbstbewusstsein<br />

und<br />

die Stärkung des<br />

Gefühls „Ich bin<br />

okay, so wie<br />

ich bin.“ 
<br />

6 :: <strong>Clicclac</strong> Dezember 2013/ Januar 2014 <strong>Clicclac</strong> Dezember 2013/ Januar 2014 :: 7

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