Berichte aus dem BVR 2012 - Bundesverband der Deutschen ...
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Aktivitäten <strong>2012</strong><br />
13<br />
„Zahlungsverkehr“ und<br />
Fachrat Zahlungsverkehr<br />
Kontaktlose und mobile Bezahldienstleistungen werden<br />
künftig im kartengestützten Zahlungsverkehr zunehmend<br />
an Bedeutung gewinnen. Um den Volksbanken und<br />
Raiffeisenbanken sowie <strong>der</strong>en Kunden eine frühzeitige<br />
Teilnahme an diesen Zukunftstechnologien und um die<br />
eigene Positionierung im Wettbewerbsumfeld auch gegenüber<br />
neuen Anbietern <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Nichtbankenbereich<br />
zu ermöglichen, erprobt die genossenschaftliche Finanz-<br />
Gruppe <strong>der</strong>zeit im Auftrag des Fachrates Zahlungsverkehr<br />
in zwei <strong>2012</strong> gestarteten Pilotprojekten das kontaktlose<br />
Bezahlen mit <strong>der</strong> Kreditkarte (MasterCard „PayPass“)<br />
in Hamburg sowie auf Basis <strong>der</strong> GeldKarte-Technologie<br />
im Großraum Hannover („girogo“). Die technische Systeminfrastruktur<br />
hat sich dabei als stabil und funktionsfähig<br />
erwiesen. Die tatsächliche Kundennutzung ist <strong>dem</strong>gegenüber<br />
noch entwicklungsbedürftig.<br />
Die bisher vorliegenden Markterkenntnisse bestätigen<br />
die im Fachrat Zahlungsverkehr erarbeitete strategische<br />
Positionierung <strong>der</strong> genossenschaftlichen FinanzGruppe,<br />
bei den neuen kontaktlosen und mobilen Bezahlsystemen<br />
zuerst – unter vertretbarem Aufwand – eigene Markterfahrungen<br />
zu sammeln, ohne sich angesichts <strong>der</strong> Vielzahl<br />
und raschen Entwicklung neuer Verfahren bereits zu früh<br />
auf bestimmte, gegebenenfalls nicht zukunftsträchtige<br />
Zahlungssysteme festzulegen. Im Rahmen weiterer Pilotanwendungen<br />
sollen daher auch im Laufe des Jahres 2013,<br />
mit einer ersten mobilen Bezahllösung per Smartphone im<br />
Raum Dortmund sowie mit <strong>dem</strong> zukünftigen Einsatz von<br />
„girocard-kontaktlos“, weitere Markterfahrungen gesammelt<br />
werden.<br />
Das girocard-System <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> Kreditwirtschaft<br />
wurde im Jahr <strong>2012</strong> entsprechend den aktuellen wettbewerbsrechtlichen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen durch Einführung<br />
des sogenannten Konzentratormodells weiterentwickelt.<br />
Dieses sieht nun – in Abkehr vom bisherigen System starrer<br />
und multilateral, von allen Systembeteiligten gemeinsam<br />
festgelegter Interbankenentgelte – individuelle<br />
Entgeltvereinbarungen zwischen den von <strong>der</strong> DZ BANK<br />
beziehungsweise <strong>der</strong> WGZ BANK vertretenen genossenschaftlichen<br />
Banken als girocard-Kartenemittenten und<br />
den Händlern beziehungsweise an<strong>der</strong>en girocard-Akzeptanzpartnern<br />
vor. Angesichts <strong>der</strong> verstärkten wettbewerblichen<br />
Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ungen hat <strong>der</strong> Fachrat Zahlungsverkehr<br />
zugleich als Maßnahme zur weiteren Sicherung<br />
<strong>der</strong> Profitabilität im Kartengeschäft die Notwendigkeit<br />
zur Reduzierung <strong>der</strong> Kosten <strong>der</strong> Primärbanken bei <strong>der</strong> Abwicklung<br />
von girocard-Transaktionen identifiziert. Dementsprechend<br />
wird sich <strong>der</strong> Fachrat Zahlungsverkehr im<br />
Jahr 2013 <strong>aus</strong>führlicher mit möglichen verbundinternen<br />
Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> Kosteneffizienz im<br />
girocard-System befassen.<br />
Auch mit Maßnahmen zur Vertriebsoptimierung im<br />
Zahlungsverkehr/Kartengeschäft können Volksbanken<br />
und Raiffeisenbanken ihre Profitabilität in diesem Bereich<br />
unmittelbar erhöhen. Im Auftrag des Fachrates Zahlungsverkehr<br />
sind hierzu im Jahr <strong>2012</strong> unter an<strong>der</strong>em durch<br />
die Markteinführung von „ProFi-Zahlungsverkehr“ als<br />
strukturiertem Beratungs- und Marktbearbeitungskonzept<br />
im Firmenkundengeschäft, „VR pay“ zur Stärkung<br />
<strong>der</strong> Kartenakzeptanzvermittlung im Händlerkundengeschäft<br />
sowie <strong>der</strong> Möglichkeit für die Karteninhaber zur<br />
PIN-Selbstwahl sehr wettbewerbsfähige Verbundangebote<br />
entwickelt worden, die allen Banken zur sofortigen<br />
Nutzung zur Verfügung stehen.<br />
Mit <strong>dem</strong> einheitlichen Euro-Zahlungsraum SEPA (Single<br />
Euro Payments Area) wird es künftig keine Unterscheidung<br />
mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden<br />
Euro-Zahlungen in <strong>der</strong> Europäischen Union (EU) geben.<br />
Die am 31. März <strong>2012</strong> in Kraft getretene EU-Verordnung<br />
Nr. 260/<strong>2012</strong> hat den 1. Februar 2014 als europaweiten<br />
Migrationstermin für die bisherigen nationalen Überweisungs-<br />
und Lastschriftverfahren bestimmt. Die Festlegung<br />
dieses einheitlichen Datums war bereits ein wesentlicher<br />
Erfolg <strong>der</strong> Interessenvertretung durch den <strong>BVR</strong>, da auf EU-<br />
Ebene auch erheblich kürzere Fristen zur Diskussion standen.<br />
Der <strong>BVR</strong> hatte hierzu im politischen Raum permanent<br />
betont, dass sich die gesetzliche Ablösefrist angemessen<br />
an den Bedürfnissen <strong>der</strong> Kunden <strong>aus</strong>richten muss, um auch<br />
Lernkurveneffekte in <strong>der</strong> Bevölkerung und realistische Investitionszyklen<br />
bei den Unternehmen zu berücksichtigen.