Berichte aus dem BVR 2012 - Bundesverband der Deutschen ...
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Aktivitäten <strong>2012</strong> 3<br />
Wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands<br />
stand <strong>2012</strong> im Zeichen <strong>der</strong> europäischen Staatsschuldenkrise<br />
und einer schwachen Weltkonjunktur. Nach ersten<br />
Schätzungen des Statistischen Bundesamtes ist das deutsche<br />
Bruttoinlandsprodukt gegenüber <strong>dem</strong> Vorjahr preisbereinigt<br />
um 0,7 Prozent gestiegen. Der Anstieg fiel damit<br />
deutlich geringer <strong>aus</strong> als 2011 (3,0 Prozent).<br />
Das Wirtschaftswachstum wurde <strong>2012</strong>, ähnlich wie im Vorjahr,<br />
vor allem von <strong>der</strong> günstigen Entwicklung in <strong>der</strong> ersten<br />
Jahreshälfte getragen. Gegen Ende des Jahres verlor die<br />
Konjunktur dann merklich an Kraft. Das schwierige internationale<br />
Umfeld schlug verstärkt auf das Außenhandelsgeschäft<br />
und die Investitions<strong>aus</strong>gaben <strong>der</strong> inländischen<br />
Unternehmen durch.<br />
Trotz <strong>der</strong> Abschwächung zum Jahresende leistete <strong>der</strong><br />
Außenhandel <strong>2012</strong> den größten Beitrag zum Anstieg des<br />
Bruttoinlandsproduktes. Die Nachfrage nach deutschen<br />
Exportgütern ist zwar in den von Staatsschuldenkrisen<br />
betroffenen Län<strong>der</strong>n Spanien, Portugal, Griechenland und<br />
Zypern erheblich zurückgegangen. Der Rückgang konnte<br />
jedoch durch Exportzuwächse im Handel mit Län<strong>der</strong>n wie<br />
Japan, den USA und China mehr als <strong>aus</strong>geglichen werden.<br />
Auch die Konsum<strong>aus</strong>gaben <strong>der</strong> privaten und öffentlichen<br />
H<strong>aus</strong>halte trugen zum Wirtschafswachstum bei. Der Privatkonsum<br />
wurde durch hohe Tarifabschlüsse und die robuste<br />
Arbeitsmarktentwicklung beför<strong>der</strong>t. Von den Investitionen<br />
gingen hingegen, trotz <strong>der</strong> nach wie vor günstigen Finanzierungsbedingungen,<br />
insgesamt keine Wachstumsimpulse<br />
<strong>aus</strong>. Die Unternehmen haben ihre Ausrüstungs- und Lagerinvestitionen<br />
vor <strong>dem</strong> Hintergrund <strong>der</strong> großen Unsicherheit<br />
bezüglich <strong>der</strong> weltweiten Wirtschaftsentwicklung spürbar<br />
vermin<strong>der</strong>t. Auch die Bauinvestitionen sind trotz einer<br />
weiterhin regen Nachfrage im Wohnungsbau zurückgegangen.<br />
<strong>2012</strong> sind die Verbraucherpreise mo<strong>der</strong>at um 2,0 Prozent<br />
gestiegen. Im Vorjahr hatte die Teuerungsrate bei 2,1<br />
Prozent gelegen. Die wichtigsten Preistreiber waren abermals<br />
die Energiepreise, die sich im Mittel um 5,7 Prozent<br />
verteuerten. Deutliche Preisanhebungen waren allerdings<br />
auch bei Nahrungsmitteln zu verzeichnen.<br />
Der Arbeitsmarktaufschwung hat im Verlauf des Jahres<br />
erheblich an Kraft verloren. Neben <strong>der</strong> schwächeren<br />
Konjunktur waren hierfür auch <strong>der</strong> Rückgang <strong>der</strong> leicht<br />
mobilisierbaren Arbeitskraftreserven und das allmähliche<br />
Nachlassen <strong>der</strong> positiven Effekte <strong>der</strong> vorangegangenen<br />
Arbeitsmarktreformen verantwortlich. Dennoch konnte<br />
die Anzahl <strong>der</strong> Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland<br />
im Jahresdurchschnitt merklich um knapp 450.000<br />
Personen auf rund 41,6 Millionen steigen und erreichte<br />
damit einen neuen Höchststand. Die Zahl <strong>der</strong> Arbeitslosen<br />
ist hingegen um etwa 80.000 Menschen auf knapp<br />
2,9 Millionen zurückgegangen, was einer Arbeitslosenquote<br />
von 6,8 Prozent entspricht.<br />
Die öffentliche Hand erzielte <strong>2012</strong> erstmals seit 2007 wie<strong>der</strong><br />
einen <strong>aus</strong>geglichenen Gesamth<strong>aus</strong>halt. Gemäß ersten<br />
amtlichen Berechnungen schloss <strong>der</strong> Staatssektor das Jahr<br />
mit einem Finanzierungsüberschuss von gut 4 Milliarden<br />
Euro ab. In Relation zum nominalen Bruttoinlandsprodukt<br />
wandelte sich <strong>der</strong> H<strong>aus</strong>haltssaldo von einem Defizit von<br />
0,8 Prozent im Vorjahr zu einem geringfügigen Überschuss<br />
von +0,2 Prozent.